Green Guardians VR mit drei Robotern, die auf einem Planeten stehen und Waffen halten.
Spielbeurteilung

GreenGuardiansVR

Kurzes kooperatives VR-Experiment für bis zu vier Spielende als kostenloses Angebot des SWR.

4
5

Allgemeines

Vertrieb: Südwestrundfunk
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 24. Oktober 2024
Plattformen:
Besondere Hinweise:

VR-Headset wird benötigt.

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

Icon USK 12
USK ab 12 freigegeben (getestet im IARC Verfahren)

Kosten:

Spielmodi:

  • max. 4 Spieler*innen
  • Miteinander
  • Lokal
  • Online

Pädagogische Altersempfehlung

12
spielbar ab 12 Jahren

Spielbeschreibung

In GreenGuardiansVR erleben wir eine mögliche Welt in der Zukunft, die scheinbar perfekt ist. Wir fahren als Roboter-Avatare in einem futuristischen Zug und bekommen Werbeinformationen des Mega-Konzerns E.V.I.L. Corp. über die Zukunft am Bodensee. Jedoch stellt sich schnell heraus, dass dies eine manipulierte Scheinwelt ist und der Bodensee ganz anders aussieht. Wir wechseln auf die Seite der Green Guardians Rebellen und bekämpfen mit bis zu vier Spielenden gleichzeitig fliegende Wachroboter und stellen uns am Ende gegen den Boss von E.V.I.L. Corp. Hierzu steuern wir VR-typisch aus der Ego-Perspektive und können Gegenstände mit unseren Controllern aufheben und nutzen.

GreenGuardiansVR wurde in Kooperation mit dem Südwestrundfunk und Pixelcloud erstellt und dient als VR-Experiment im Rahmen der “KlimaZeit”-Fernsehsendung zum Themenschwerpunkt “Klimawirksame Lügen” im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Zusätzlich konnten Jugendeinrichtungen aus Deutschland an Beta-Testungen mitwirken und Feedback zum Spiel geben, welches dann final auf der gamescom 2024 am ARD-Messestand präsentiert wurde. Das Spiel dauert ca. eine halbe Stunde, kann frei ohne Kosten über Steam oder MetaHorizon heruntergeladen und lokal oder online mit bis zu vier Personen gespielt werden. Dafür benötigen alle Spielenden eine geeignete VR-Brille.

Pädagogische Beurteilung

Gemeinsames VR Experiment vom SWR

Zu Beginn eröffnet eine Person als Host das Spiel, in das die anderen Mitspielenden per Code online beitreten können. Dann müssen alle ihr eigenes visuell abgebildetes Gehirn nehmen und es in einen Zeitstrudel werfen. Anschließend wechselt man in eine futuristische Simulation, wie die Zukunft am Bodensee einmal nach den Vorstellungen der E.V.I.L. Corp. aussehen wird. Die Rebellengruppe Green Guardians hilft den Spielenden aus der Scheinsimulation auszubrechen und unterstützt sie beim Kampf gegen den Megakonzern. Dabei wird über die eigentlichen Folgen von fossiler Energiegewinnung als alleinige Energiequelle aufgeklärt.

Rebellen vs. E.V.I.L.

Das Spiel findet komplett linear in einem Zugabteil statt. Während der einzelnen Etappen, in denen verschiedene Aufgaben erledigt werden, werden selbstablaufende Videos und Ereignisse ausgelöst. Eine mit Solarenergie aufladbare Laserwaffe kann hierbei gegen fliegende Wachroboter eingesetzt werden. Es müssen zudem Kameras und Laserbarrieren ausgeschaltet werden. Alle Fähigkeiten sind schnell erlernt, aber auch notwendig, um den finalen Bossgegner erfolgreich besiegen zu können. Begleitet wird das Spiel durch real gedrehte Videos mit realen und aus Streaming und Webvideo bekannten Personen aus Deutschland, die durch die Handlung führen.

Kurz aber gut

Auch aufgrund der kurzen Spieldauer kann der VR-Titel relativ bedenkenfrei ausprobiert werden. Wir bewegen uns in einem abgesteckten Raum und haben zu jeder Zeit die Kontrolle über unser Handeln. Die Rätsel und Handlungsweisen sind einfach, benötigten aber manchmal in der Anwendung mehrere Versuche, besonders, wenn man sich aufgrund der Action nicht auf die Videos konzentriert, die parallel laufen und uns erklären, was wir eigentlich tun sollen. Eine Aufklärung über Folgen von dauerhafter fossiler Energiegewinnung wird passiv über die Szenen und die klare Aufteilung in Gut gegen Böse im Rahmen der Handlung erklärt. Die Informationsvermittlung kann aber aufgrund der Action und VR-Eindrücke etwas in den Hintergrund geraten. Je nach Stabilität der Internetleitung kam es zudem zu Situationen, in denen die Mitspieler*innen plötzlich aus dem Spiel flogen und sich plötzlich neben dem Spielraum befanden oder Ereignisse nicht mit auslösten. Dann war ein Neustart des Spiels von allen benötigt.

Fazit

Aufgrund der sehr kurzen Spieldauer von ca. 30 Minuten und der klaren Spielfunktionen kann GreenGuardiansVR als guter Einstieg ins VR-Gaming auch für unerfahrene Spieler*innen dienen. Der größte Reiz und Spielspaß entsteht in der kooperativen Spielerfahrung mit bis zu vier Personen, setzt aber eine stabile Internetverbindung sowie vier VR-Geräte der neuesten Generation (ab Meta Quest 3, etc.) voraus. Daher bleibt es eine Kostenfrage, ob man bis zu vier neue VR-Geräte für ein kurzes gemeinsames Erlebnis organisieren kann. Und alleine kann das Spiel schwerer wirken, wenn die Gegner in der Überzahl angreifen. Dafür ist das Spiel frei verfügbar und kann zudem als kreativer und spielerischer Einstieg in das Thema Klima eingesetzt werden.