Cosplay

Einen Tag als die liebste Gaming-, Comic-, oder auch Filmfigur verbringen und sich ganz gar in die Rolle einfühlen? Für Cosplayer*innen gibt’s nichts Schöneres als das! Cosplay bildet einen wichtigen Teil der Spielkultur ab und ermöglicht Menschen auf besondere Weise kreativ zu werden. Doch was steckt hinter der Faszination von Cosplay?

Gruppe von 6 Jugendlichen, die sich als unterschiedliche Figuren aus japanischen Anime Comics verkleidet haben

Die grundlegende Tätigkeit besteht darin, eine selbst ausgewählte, zumeist fiktionale Figur, in Aussehen und grundlegender Gestik und Mimik möglichst originalgetreu nach- und darzustellen. Dabei dienen vor allem Figuren aus Film, Fernsehen, Comics, Manga/Anime, Internet sowie aus dem Bereich Gaming als die häufigsten Vorlagen. Bei der Auswahl spielen Merkmale wie Geschlecht oder Alter kaum eine Rolle – viel mehr noch ermöglicht es Cosplay, die eigene Identität auszutesten und sich auszuprobieren, was besonders für queere Menschen gewinnbringend sein kann. Wichtig bei der Wahl der Figur ist vor allem die persönliche Verbindung und die individuelle Identifikation mit der gewählten Figur. 

Im Wesentlichen besteht die Ausübung von Cosplay aus zwei Kernbereichen:

Der erste Bereich betrifft die Beschaffung der Kleidung bzw. Rüstung der Figur, mit sämtlichen Accessoires sowie Zubehör. Da diese Gegenstände oft sehr spezifisch und daher kaum als fertiges Produkt erwerbbar sind, werden die Bestandteile in vielen Fällen in mühevoller Handarbeit selbst hergestellt. Dies fordert (und fördert) Fähigkeiten sowie handwerkliches Geschick, wie beispielsweise Basteln, Nähen, Modellieren, Bemalen oder Lackieren. Auch Stylingfertigkeiten werden beansprucht, etwa für die richtige Frisur, das passende Make-Up, Bemalungen, Narben oder weiteren körperlichen Merkmalen. Nebenbei erwerben fleißige Cosplayer*innen auch noch Kenntnisse über Beschaffenheit und Nutzbarkeit verschiedenster Materialien.

Jugendliche bastelt im Makerspace.

Der zweite Bereich umfasst die Darstellung der Figur. Hat man sich optisch in deren Ebenbild verwandelt, geht es im nächsten Schritt darum, für die Figur charakteristische Grundmerkmale zu erkennen und einzuüben. Dies sind zumeist eine typische Körperhaltung, ein bestimmter Gesichtsausdruck oder eine einzigartige Geste des Vorbildes. Diese werden, sobald man in das Kostüm schlüpft, nach Möglichkeit beibehalten und ausgeführt, um die optische Authentizität zu untermalen.

Aufgrund des Bestrebens, die Figuren möglichst originalgetreu darzustellen, kann diese Tätigkeit unter Umständen schnell zeitintensiv und fordernd werden. Allerdings lohnt sich, wie bei vielen anderen Hobbys, die Mühe durchaus. Eine solche Herausforderung mit Ambition, Fleiß und Leidenschaft zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, kann begeistern und gibt ein gutes und befriedigendes Gefühl. Darüber hinaus kann das Ergebnis dann auch mit Stolz anderen Fans präsentiert und von diesen anerkannt werden.

Diese Darstellung findet auf verschiedenen Wegen statt. Cosplayer*innen treffen sich mit Gleichgesinnten, bilden Gruppen oder begegnen sich auf Messen. Zumeist wird bei solchen Treffen für Fotos posiert, oft sogar in Kombination mit Hobby- oder professionellen Fotograf*innen. Sehr beliebt sind auch Internetauftritte auf Social Media Plattformen, wie Instagram oder YouTube, oder in thematisch entsprechenden Foren und Online-Communities, wo Aufnahmen der Darstellungen präsentiert werden. Auf diesen Wegen entsteht und findet der soziale Austausch mit anderen Cosplaybegeisterten statt.