Gamespädagogik

Gamespädagogik bezieht sich auf die Verwendung von Videospielen als Werkzeug zur Förderung von Medienkompetenz, des Wissenserwerbs und/oder der persönlichen Entwicklung. Die Disziplin greift die Lebenswelt von Heranwachsenden auf, was oftmals als motivierend und wertschätzend erlebt wird. Gamespädagogik wird in einer Vielzahl von Kontexten eingesetzt, darunter Bildungseinrichtungen wie Kitas, Schulen und Universitäten, Einrichtungen der Jugendförderung wie Jugendzentren sowie in Organisationen wie Bibliotheken oder Museen. Auch in Unternehmen und im Gesundheitswesen wird das Medium mittlerweile zielgerichtet eingesetzt.

Illustration einer zockenden Familie.

Reflektieren

Die Reflexionsfähigkeit in Bezug auf digitale Spiele zu fördern ist ein wirkungsvolles Mittel, um Kinder und Jugendliche für die Zukunft stark zu machen und sie dabei zu unterstützen, mit Erlebnissen in digitalen Welten verantwortlich und selbstbewusst umzugehen. Die inhaltlichen Gegenstände dieser Reflexionen können vielfältig sein und von der Betrachtung der eigenen Spielzeit über den Jugendschutz bis hin zu inhaltlichen Themen wie Geschlechterbilder innerhalb von Spielen reichen.

Spiele können verwendet werden, um Jugendliche darin zu schulen, kritisch und reflektiert mit Medien umzugehen.

Produzieren

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, vom Rezipierenden zum oder zur Produzierenden zu werden und sich bewusst, intendiert, aktiv und kreativ mit ihrem Hobby auseinandersetzen. Unter pädagogischer Anleitung können Kinder, Jugendliche und Erwachsene einen emanzipierten Mediengebrauch erlernen. Ein solcher Schaffensprozess kann die Medienkompetenz auf vielfältige Weise fördern und berufspraktisch relevante Fähigkeiten fördern.

Das Erstellen von Medienprodukten ist für Jugendliche motivierend und trägt zum Selbstwirksamkeitserleben bei.

Interagieren

Medien sind im Wortsinn „(Ver-)Mittler“ und können vielfältige Funktionen bei der Persönlichkeitsentwicklung entfalten. Digitale Spiele eignen sich, um Menschen verschiedener Hintergründe und Kulturen miteinander in Kontakt zu bringen und soziale Barrieren abzubauen. Durch das gemeinsame Spielen und Erleben können Jugendliche lernen, miteinander zu kommunizieren und Zusammenarbeit zu üben. Es ist eine zentrale Aufgabe der inklusiven Gesellschaft, allen Menschen Zugang zu digitalen Medien zu gewährleisten. Jede*r hat die Möglichkeit, etwas zum Erfolg der Gruppe beizutragen. Voraussetzungen hierfür sind eine gute Zusammenarbeit, sinnvolle Absprachen und gegenseitiges Vertrauen.

Games eignen sich, um Pespektivübernahmen zu ermöglichen und Soft Skills zu fördern, wie Teamarbeit, kritisches Denken und Kommunikationsfähigkeiten. 

Transformieren

Digitale Spiele können auch abseits des Bildschirms thematisiert werden. Viele Spielinhalte, welche von Jugendlichen in virtuellen Welten als faszinierend erlebt werden, verweisen auf reale Kontexte und können auch außerhalb des Bildschirms erlebbar gemacht werden. Elemente aus der klassischen Jugendarbeit, heute oftmals z. B. in Spiel- oder Erlebnispädagogik eingeteilt, haben nichts von ihrer Faszination verloren. Sie müssen lediglich in ein neues Gewand gekleidet werden, um Jugendlichen mit ihren durchaus veränderten Lebenserfahrungen einen Zugang zu ermöglichen.

Games können als Medium zur Förderung von Kreativität und Selbstausdruck eingesetzt werden.