Risiken

Gaming kann viel Spaß machen! Es gibt allerdings auch Risiken, die in der Familie thematisiert werden sollten. Wie Minderjährige darauf reagieren und damit umgehen, hängt von ihrem Entwicklungsstand, ihren Persönlichkeitsmerkmalen und der Unterstützung durch Eltern ab. Gerade wenn Misserfolge und Frustrationen den Alltag eines Jugendlichen bestimmen, er oder sie sich gegenüber Problemen und Konflikten ohnmächtig fühlt, können digitale Spiele eine problematisch hohe Bedeutung einnehmen. Für Erwachsene ist es wichtig, eine informierte Haltung zu nicht altersgerechten Spielen oder kritischen Funktionen einzunehmen und sie mit einer Begründung zu verbieten, wenn es immer wieder zu Konflikten kommt oder ein Risiko für die Entwicklung von Heranwachsenden befürchtet wird. Genauso wichtig ist es, Heranwachsenden ab einem gewissen Alter einen Vertrauensvorschuss zu gewähren, damit sich Jugendliche auch in der digitalen Welt erproben und Medienkompetenz entwickeln können.

Inhaltsrisiken

Es gibt zahlreiche Inhalte, die Heranwachsende in ihrer Entwicklung beeinträchtigen oder gar gefährden können. Beispiele sind: Gewalt & Krieg, Bedrohung & Angst, Sex, Sprache, Suchtmittel, Glücksspielthematik und Handlungsdruck. Diese Aspekte werden bei der Vergabe eines Alterskennzeichens berücksichtigt. Ähnlich wie bei Filmen reagieren Kinder und Jugendliche unterschiedlich. Es besteht die Möglichkeit, dass sensible Gemüter auch vor Inhalten Angst bekommen, die für ihr Alter freigegeben sind.
Vertiefende Infos zu Inhaltsrisiken

Achten Sie auf die Alterskennzeichnung von der USK und verwenden Sie technische Schutzmaßnahmen, um nicht altersgerechte Inhalte auszuschließen.

Exzessives Spielen

Games sollen für eine lange Zeit motivieren. Es gibt allerdings auch trickreiche Mechanismen, die Druck aufbauen und von denen sich Heranwachsende nur schwer distanzieren können. Mittlerweile gibt es mit der Internet Gaming Disorder ein von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anerkanntes Krankheitsbild. Folgende Merkmale weisen auf eine problematische Nutzung hin:

  • Unfähigkeit, die Zeit beim Spielen zu kontrollieren.
  • Verlust von Interesse an anderen Aktivitäten im Leben.
  • Veränderungen des Verhaltens, wie z.B. isoliertes Verhalten und Nachlässigkeit der Pflichten.
  • Fortlaufende Verwendung des Spiels trotz negativer Auswirkungen auf das Leben.
  • Gereiztheit oder Unruhe, wenn das Spiel unterbrochen wird.
  • Verwendung des Spiels als Mittel, um Probleme oder negative Gefühle zu bewältigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass ausschweifendes Verhalten typisch für die Lebensphase Jugend ist und nur die wenigsten, die viel spielen, haben eine Computerspielsucht. Aber wenn mehrere der oben genannten Merkmale über einen längeren Zeitraum als ein Jahr präsent sind und das Leben beeinträchtigen, kann es sinnvoll sein, die Medienregeln anzupassen und eine Beratung einzuholen.
Vertiefende Infos zu Sucht und Abhängigkeit

Vereinbaren Sie sinnvolle Medienzeiten und nutzen Sie bei Jüngeren eine technische Spielzeitbegrenzung. Wenn Sie sich Sorgen machen, können Sie uns gerne kontaktieren.

Kostenfallen

Es gibt zahlreiche Mechanismen, um im Spiel Geld auszugeben. Mit den sogenannten In-Game-Käufen können manchmal sogar Spielvorteile erworben werden. Oft sind sie auch nur kosmetischer Natur und beinhalten neue Frisuren, Accessoires, die den Status im Freundeskreis vermeintlich erhöhen. Kaufbare Überraschungspackungen im Spiel mit einem zufälligen Inhalt werden Lootboxen genannt. Bei den Kosten handelt es sich häufig nur um geringe Geldbeträge, die sich jedoch schnell summieren können.
Vertiefende Infos zu Kosten und Werbung

Versuchen Sie nachzuvollziehen, warum Ihr Kind einen Kauf tätigen möchte und entscheiden Sie dann gemeinsam. Auch ein Budget für Spiele ähnlich des Taschengeldes kann hilfreich sein.

Problematische Spielkontakte

In Online-Games kommen Menschen zusammen. Oft macht das gemeinsame Spielen viel Spaß, doch leider vergreifen sich manche im Ton. Durch Anonymität, Konkurrenzdruck und Unverbindlichkeit kann es in den Chats zu Beleidigungen, Drohungen, Mobbing und Belästigung kommen. Mit Cybergrooming wird eine Kontaktaufnahme mit dem Ziel, einen sexuellen Missbrauch vorzubereiten, bezeichnet. Täter*innen suchen sich dafür Plattformen, auf denen sie viele Kinder antreffen können.
Vertiefendes Infos zu Spielkontakten

Jüngere brauchen besonderen Schutz! Für sie lassen sich auf vielen Geräten die Online-Funktionen einschränken. In vielen Games gibt es auch eine Melde- oder Blockierfunktion für unangemessene Kontakte. In schwerwiegenden Fällen sollten Screenshots erstellt werden. 

Datenschutz

Fast alle Spiele und Geräte sind mit dem Internet verknüpft. Daten sind die neue Währung und so ist es kaum verwunderlich, dass auch viele Anbieter von digitalen Spielen eine Registrierung einfordern, das Nutzungsverhalten sammeln und auswerten. Zudem sind viele Dienste von Datendiebstählen betroffen. Beim Einsatz von VR-Brillen besteht auch die Möglichkeit, dass Daten wie Augenbewegungen und Mimik aufgezeichnet werden.
Vertiefende Infos zu Datenschutz

Sensibilisieren Sie Kinder und Jugendliche dafür, online so wenig wie möglich im Internet über sich Preis zu geben und die Berechtigungen von Spiele-Apps zu überprüfen.