Die Zugänglichkeit wird auch in digitalen Spielen immer relevanter. Auch wenn alle Spieler*innen mit Barrieren in Games konfrontiert sein können, sind besonders oft Menschen mit Behinderung von unüberwindbaren Hürden in digitalen Spielen betroffen. Einige sind durch Technologien, Einstellungsmöglichkeiten oder andere Hilfsmittel überwindbar. Doch viele teilweise wiederkehrende Barrieren nicht. Dabei ermöglicht durchdachtes Game-Design nicht nur Menschen mit Behinderung das Spielen, sondern steigert letzten Endes das Spielvergnügen aller Gamer*innen.
Sehen
Als visuelles Medium bergen Games automatisch Barrieren für Menschen mit visueller Einschränkung. Leider passiert es oft, dass die Barrierefreiheit zugunsten von Design- und Atmosphäre-Entscheidungen zurückstecken muss. Dazu zählen das Erkennen von Farben oder ein schwer lesbarer Text bei Erklärungen und Untertiteln. Für Menschen mit Farbenfehlsichtigkeit ist es wichtig, dass Spielelemente nicht nur durch ihre Farbe, sondern auch durch Formen unterscheidbar sind. Bei Texten ist es hilfreich, wenn sich diese in eine größere und besser lesbare Schrift auf einem kontrastreichen Hintergrund umschalten lassen.
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Eine Textvertonung sowie anpassbare Schriften können Menschen visueller Einschränkung oder Leseschwäche helfen.
Hören
Auch für Menschen mit Höreinschränkungen können zu kleine Untertitel auf buntem Grund ein mit großer Anstrengung verbundenes Spielerlebnis erzeugen. Bei Untertiteln ist es zudem wichtig, dass der Text nicht zu lang ist oder zu schnell wieder verschwindet und dass deutlich wird, wer oder was gerade spricht. Auch Feedback-Geräusche und wichtige Sounds sollten für Menschen mit Höreinschränkung in irgendeiner Form übersetzt werden, beispielsweise durch Geräusch-Untertitel.
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Hilfreiche Einstellungsmöglichkeiten sind regulierbare Lautstärken für individuelle Soundquellen, wie Dialoge, Hintergrundmusik oder Soundeffekte, um den Ton auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Verstehen
Unabhängig vom Schwierigkeitsgrad können manche Gameplay-Elemente Menschen mit Behinderungen unabsichtlich ausgrenzen. Hier können interaktive Tutorials helfen, um Game-Mechaniken und Spielregeln kennenzulernen. Das freie Ausprobieren ohne Zeitdruck kann dazu beitragen, Einstiegshürden zu minimieren. Auch Rätsel können Barrieren erzeugen, wenn es keine Hilfsoptionen gibt oder man sie nicht überspringen kann, wenn sie zu schwierig oder unverständlich sind.
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Individuell anpassbare Schwierigkeitsgrade, Zusammenfassungen der letzten Spiel-Ereignisse oder die Möglichkeit Dialoge zu wiederholen fördern das kognitive Verständnis, sodass niemand ausgeschlossen wird.
Steuern
Gewisse Steuerungs-Mechaniken können von manchen Spieler*innen nicht oder nur mit großer Anstrengung bedient werden. Dazu zählen beispielsweise Button-Mashing, also das schnelle Drücken bestimmter Tasten-Reihenfolgen, oder Tasten länger gedrückt halten. In einigen Titeln lassen sich diese Gameplay-Elemente in den Einstellungen ausschalten, anpassen oder automatisieren. Auch Quick-Time-Events, in denen Tasten in einer bestimmten Abfolge korrekt gedrückt werden müssen, können für Spieler*innen mit motorischer Einschränkung zur unüberwindbaren Hürde werden.
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Individuell anpassbare Einstellungsmöglichkeiten zur Steuerung können helfen, Zeitdruck zu nehmen und Barrieren zu überwinden.
Mehr Informationen gibt es auf der Homepage von Gaming ohne Grenzen.