PEGI

Was ist eigentlich PEGI? (Pan European Games Information)

Die Verpackungen der Softwareindustrie werden immer bunter, sind zumeist grafisch sehr aufwändig gestaltet und ziehen so die Blicke der Käufer*innen auf sich. In der linken unteren Ecke befindet sich das gut erkennbare Siegel der USK und gibt somit die Auskunft darüber, ab wie vielen Jahren dieses Spiel für Kinder und Jugendliche in Deutschland freigegeben ist. Neben der Freigabe der USK findet sich auf den Verpackungen jedoch noch eine andere Alterskennzeichnung, die häufig von der Alterskennzeichnung der USK abweicht. Hierbei handelt es sich um die Pan European Game Information oder kurz „PEGI“.

Hinter dieser Abkürzung steckt ein System zur Altersempfehlung von PC und Konsolenspielen, dass sich europaweit auf den Schachteln der im Handel erhältlich Software finden lässt. Nun stellt sich jedoch die Frage: Wer vergibt diese Alterskennzeichnung und warum  unterscheidet sich die Empfehlung häufig von denen der USK?

Das PEGI-System wird von der belgischen Firma Interaction Software Federation Europe (ISFE) durchgeführt, welche damit die Interessen der europäischen Softwareindustrie vertritt. Mitglieder dieser Organisation sind alle namenhaften Softwarehersteller, wie z.B. Nintendo, EA, Konami oder Microsoft.

Die Hersteller der Spiele füllen bei Markterscheinung des Spiels einen PEGI-Fragebogen aus und bewerten somit selbstständig das Spiel, welches sie entwickelt haben. Die daraus resultierende Kennzeichnung ist lediglich eine Empfehlung und keine gesetzlich verbindliche Regelung, wie es bei der USK-Einstufung der Fall ist.

Das PEGI-System sieht folgende Alterskennzeichnungen vor:

USK ab 0

Ein Kennzeichen ab 3 Jahren erhält ein Spiel nur, wenn es in keinster Weise sexuelle Inhalte enthält. Außerdem darf es sich bei den Protagonist*innen lediglich um Fantasiewesen handeln und es dürfen keine Geräusche oder Bilder vorkommen, die Kindern Angst machen könnten.

USK ab 6

Auch bei der Kennzeichnung ab 7 Jahren dürfen keine sexuellen Inhalte vorkommen. Für gewöhnlich werden Spiele mit PEGI 7 gekennzeichnet, die Inhalte aufweisen, die Kinder ab 3 Jahren verängstigen könnten.

USK ab 12

Ab 12 werden Spiele gekennzeichnet, die bereits mehr Gewalt gegen Fantasiewesen oder Tiere enthalten. Die Charaktere dürfen jetzt auch vereinzelt fluchen oder zur Umgangsprache greifen, jedoch ohne sexuellen Kontext.

USK ab 16

Spiele, welche Elemente enthalten, die auf das reale Leben schließen lassen, erhalten die Empfehlung ab 16. Hierzu können auch Drogen, Gewalt oder sexuelle Themen zählen.

USK ab 18

Ab 18 Jahren wird ein Spiel empfohlen, das ausschließlich Erwachsenen vorbehalten sein sollte und somit auch sehr extreme Gewalt- und Sexszenen enthält.

Darüber hinaus weist PEGI weitere Logos für bestimmte Spielinhalte aus, die Käufer*innen einen schnellen Überblick vermitteln sollen, welche jugendschutzrelevanten Besonderheiten das Spiel enthält. Diese Logos befinden sich auf der Rückseite der Verpackung.

USK ab 18

Dieses Emblem weist auf gewalthaltige Themen hin. Diese können auch sehr unreflektiert dargestellt werden.

USK ab 18

Die Spritze zeigt auf, dass in dem Spiel Drogen thematisiert werden oder zum Drogenkonsum aufgefordert wird.

USK ab 18

Dieses Zeichen deutet darauf hin, dass die Spielinhalte Angst machen können.

USK ab 18

Spiele mit diesem Abzeichen behandeln das Thema Diskriminierung oder können dazu auffordern.

USK ab 18

Hier wird darauf hingewiesen, dass Spieler*innen zum Glücksspiel aufgefordert werden können.

USK ab 18

Das Spiel kann oder muss online gespielt werden.

USK ab 18

Dieses Symbol soll verdeutlichen, dass sexuelle Themen oder Handlungen einen Anteil im Spiel einnehmen.

USK ab 18

Das Spiel enthält Schimpfwörter und Flüche. Auch eine sehr vulgäre Sprache ist möglich.

Die Einschätzung des PEGI-Systems ist in 30 europäischen Ländern die einzige Richtlinie für Käufer*innen von Software. Zu beachten ist die Tatsache, dass Hersteller diese Einschätzung selbstständig abgeben und es keine unabhängige Begutachtung des Games gibt. Im Gegensatz dazu sind in Deutschland die USK-Kennzeichen gesetzlich verbindlich. Die PEGI-Kennzeichen stellen damit in Deutschland lediglich eine zusätzliche Orientierungshilfe dar. Allerdings lohnt es sich oftmals einen Blick auf die Rückseite zu werfen und nach den PEGI-Symbolen zu schauen, da sie weitere Anhaltspunkte über die Spielinhalte geben können.

Seit kurzem bewertet PEGI auch Spiele, die ausschließlich im Internet verfügbar sind (Telemedien). Trägt ein solches Spiel das Kennzeichen „PEGI OK“ ist somit gewährleistet, dass in diesem Spiel keine kinder- und jugendgefährdenden Inhalte vorhanden sind. Dieser Dienst kann von den Betreibern der Spiele-Seiten freiwillig in Anspruch genommen werden.

Ist auf einer Spiele-Seite im Internet die „PEGI OK“-Kennzeichnung abgebildet, können Eltern in der Regel davon ausgehen, dass folgende Inhalte nicht vorkommen:

  • Gewalt
  • Sexuelle Handlungen oder Anspielungen
  • Nacktheit
  • Vulgärsprache
  • Glücksspiel
  • Verherrlichung oder Konsum von Drogen
  • Verherrlichung oder Konsum von Alkohol oder Tabak
  • Angsteinflößende Szenen