Apollo Justice: Ace Attorney Trilogy
Die zweite Spiele-Sammlung der beliebten Detektiv-Abenteuer mit vielen Extras.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Pädagogische Altersempfehlung
Spielbeschreibung
Wer schon immer mal herausfinden wollte, wie er oder sie sich im Anwaltsleben anstellen würde, kann dies in dieser Spiel-Trilogie erproben– jedenfalls in einem fiktionalen Setting. Nachdem der Anwalt Phoenix Wright unter mysteriösen Umständen seine Karriere ad acta legen musste, schlüpfen Spielende zu Beginn der Trilogie nun in die Rolle des Neulings Apollo Justice, um einen Fall nach dem anderen aufzuklären und die Geschichte rund um ihn und andere Figuren in all ihren Facetten und Wendungen zu erleben.
Pädagogische Beurteilung
“Apollo Justice ist okay und bereit!”
Auch, wenn er stets bemüht ist, es sich bloß nicht anmerken zu lassen: Apollo Justice ist zu Beginn seines ersten Falls als Strafverteidiger mehr als nervös – da hilft auch das “Stimmbänder aus Stahl”-Training nur bedingt. Schließlich nimmt er sich nicht weniger als eines Mordfalls an, bei dem Phoenix Wright, der renommierte Anwalt und Protagonist aus den ersten drei Teilen dieser Spieleserie, als Hauptverdächtiger angeklagt wird. Von diesem Zeitpunkt an entfalten sich dramatische Wendungen, packende Fälle und mehrdimensionale Charaktere, deren Geschichten teilweise auch emotionale Themen wie Trauer, Tod und Mord beinhalten.
Spielende werden durch ein sehr textlastiges Abenteuer geleitet, in dem Beweise gesammelt, Zeug*innen befragt und Tatorte untersucht werden, um die Ergebnisse der Ermittlungen vor Gericht zum Einsatz zu bringen. Neben dem Durchklicken von Dialogboxen werden die 2D-Umgebungen mit dem Cursor untersucht, wobei eine Lupe einen Hinweis über interessanten Untersuchungsobjekte bietet. Wurden alle Hinweise und Informationen gesammelt, geht es ans Eingemachte: Vor den Richter.
“Die Staatsanwaltschaft ist ebenfalls bereit!”
Die Gerichtsverhandlungen können wohl als Herzstück der Ace Attorney-Spiele bezeichnet werden, wenn Spielende nun die Wahrheit aufdecken müssen. Die zuvor gefundenen Beweise werden eingesetzt, um Widersprüche in Zeug*innenaussagen aufzudecken und den Fall immer weiter in Richtung Urteilsspruch zu bringen. Auch werden in Kreuzverhören weitere Informationen gesammelt, um anschließend mit einem lauten “Einspruch!” den passenden Gegenbeweis zu Aussagen zu präsentieren, was so manch eine Figur im Gerichtssaal in Bedrängnis bringt.
Trotz aller Spannung und der packenden Fälle kam im Test auch hier und da mal Frust auf: Nicht immer war der Lösungsweg eindeutig und das daraufhin resultierende “wilde Rumprobieren” führte zu einem Game Over, bis mehr oder weniger zufällig der richtige Beweis dem entsprechenden Teil der Aussage zugeordnet wurde. Auch werden die Verhandlungen oftmals unterbrochen und es müssen dieselben Orte immer wieder besucht und dieselben Zeug*innen befragt werden, um deren innere Blockaden zu knacken und der Wahrheit so immer näher zu kommen. Abhilfe schaffte hier in großen Momenten der Verzweiflung der Story-Modus, der als neues Feature in der Remaster-Trilogie implementiert wurde: Per Knopfdruck kann dieser jederzeit aktiviert werden und wie durch Zauberhand werden Dialoge automatisch weitergeklickt, die richtigen Orte untersucht und die korrekte Lösung beim Präsentieren der Beweise ausgewählt. Spielende können dem Geschehen ohne jegliches Zutun folgen – ein wenig, als würde man eine (Lese)Serie schauen. Spielt man die Fälle in diesem Modus durch, können jedoch keine Trophäen gewonnen werden, die ebenfalls eine neue Ergänzung in der Sammlung sind.
“Und ganz sicherlich warten Abenteuer und mehr Gold auf mich!”
Neben dem bereits erwähnten Story-Modus kommt die Trilogie mit einigen neuen Inhalten und sehr vielen weiteren Extras daher: Nicht nur sind sämtliche DLCs, die früher separat gekauft werden mussten, jetzt von Anfang an mit erhältlich (von ganzen zusätzlichen Fällen bis hin zu schicken und witzigen Kostümen für die Protagonist*innen). Für das erfolgreiche Durchspielen von Fällen winken nun Trophäen und brandneue Illustrationen zu den Spielen, gezeichnet von unterschiedlichen bekannten Künstler*innen. Aber auch ohne Trophäen lassen sich eine Vielzahl von Artworks aus den Geschichten und den Konzepten der Entwickler*innen in einer nett aufgemachten Galerie bestaunen, zusammen mit allen liebevoll animierten Videosequenzen, die das Geschehen während der Fälle untermalen.
Ein Highlight für Tester*innen, die die Titel bereits früher gespielt haben, war die Orchester-Funktion, bei der Figuren aus dem Spiel als niedliche Versionen mit ihren Instrumenten sämtliche Soundtracks und sogar die Orchesteraufführung des Soundtracks, die 2019 exklusiv in Japan stattfand, wiedergeben und ein tolles Musikerlebnis bietet. Im Animationsstudio können die Spieler*innen zudem mit sämtlichen Locations, Emotionen und Ausrufen ihre eigene Ace Attorney-Geschichte zusammenbasteln.
Fazit
Auch für Fans, die die Teile schon kennen, bietet die Trilogie eine tolle Möglichkeit, die Abenteuer nochmal zu erleben und mit den Sammlungen Neues zu erkunden und Trophäen zu sammeln, um exklusive Inhalte freizuspielen. Vor allem die enthaltenen DLCs haben auch treue Spieler*innen erfreut, da diese für die Originaltitel für den 3DS nicht mehr zum Kauf verfügbar sind und nun nachgeholt werden können, wenn man diese damals verpasst hat. Die aufgehübschte Grafik und die teils neue Sprachausgabe können auch im Story-Modus im entspannten Zurücklehnen erlebt werden. Die drei enthaltenen Spiele kommen jeweils mit mindestens vier einzelnen Fällen daher, die allesamt zu mehreren Spielstunden voller Knobeln und Mitfiebern einladen. Die hohe Lesebereitschaft durch die textlastige Story sowie die manches Mal undurchsichtigen Lösungswege erfordern jedoch auch Geduld und Einsatz beim Spielen. Für die verrückten, liebevollen Charaktere und spannenden Wendungen und Entwicklungen lohnt es sich jedoch, dranzubleiben. Da die Kriminalfälle auch Morde thematisieren richtet sich das Spiel an Kinder ab 12 Jahren.