Cover von ARMS
Spielbeurteilung

ARMS

Unterhaltsames, aber kurzweiliges Prügelspiel in Comicgrafik.

Ein Comicfigur schießt einen sich drehenden Kreis, welcher an einer metallkette befestigt ist.
Eine Frau mit großen Boxhandschuhen springt auf einen Mann mit ebenfalls großen Boxhandschuhen zu. Die Arme der beiden sind bloß Kringel.
Eins gegen eins Kampfszene in Comicgrafik.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Nintendo
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 16. Juni 2017
Genres:
Plattformen:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 6
USK ab 6 freigegeben

Spielmodi:

  • max. 4 Spieler*innen
  • Gegeneinander
  • Lokal
  • Online

Pädagogische Altersempfehlung

6
spielbar ab 6 Jahren

Spielbeschreibung

In ARMS bekämpfen sich verschiedene Kämpfende (Menschen, Roboter, Aliens) in einer Arena. Ihre Waffen sind dabei modifizierte Arme, die nach Belieben verändert und mit verschiedenen Waffenteilen ausgerüstet werden können. Die auswählbaren Handschuhe verfügen über unterschiedliche Spezialeffekte, wie zum Beispiel Blitz- oder Feuerschaden. So wird bei den Spielenden nicht nur Geschick, sondern auch ein Minimum an taktischem Denken gefordert. Eine Partie endet, sobald die Gegner*innen KO gehen. Abgesehen davon gibt es auch einen Basketball- und einen Volleyballmodus.

Pädagogische Beurteilung

Die Spiel-Modi

Durch das Kämpfen bekommt man Coins. Mit diesen es ist dann möglich, sich in einem Scheiben-Schieß-Wettbewerb einzukaufen, um dann neue Waffenteile zu erwerben. Die einfachste Variante Coins zu erhalten, ist es den Kampagnen-Modus durchzuspielen. Hier müssen mit dem Lieblingscharakter 10 Kämpfe am Stück gemeistert werden. Nebenbei erfahren die Spielenden ein wenig über die Hintergründe der eigenen Figur. Insgesamt ist dieser Modus aber was die Tiefe angeht, recht überschaubar und wird rasch langweilig. Für Abwechslung sorgen einige Varianten im Mehrspielermodus. Hier ist es möglich, gegeneinander in Basketball oder Volleyball anzutreten. Diese kleinen Mini-Games machen kurzfristig Laune, können aber den ähnlichen Spielablauf nicht aufwerten. Es gibt leider keinen Offline-Turnier-Modus, der erstellt werden kann, um einen Wettbewerb mit Freund*innen zu spielen. ARMS setzt auf den vollen Bewegungseinsatz mit den Switch Controllern. Hierbei ist der Trainingsmodus sehr hilfreich, indem jede Bewegung ausführlich geübt werden kann. Wir können diesen Modus nur empfehlen, da sich sonst im direkten Kampf eine Überforderung und Frustration einstellen könnte. In ARMS muss sehr schnell reagiert werden, da ist es wichtig, mit der Steuerung vertraut zu sein. Es gibt ein System des Schwierigkeitsgrades von 1-10. Es ist also möglich, sich langsam immer stärkeren Gegnern zu stellen. Wir als Spielende suchten uns Figuren aus, die wir als cool empfanden. Dabei gingen wir nur vom Aussehen der Charaktere aus und weniger von ihren Fähigkeiten. Die Waffen an den Armen konnten wir sowieso später noch anpassen.

Spielatmosphäre und -anforderungen

Wir empfanden ARMS als sehr actionreich, bunt und schnell. Diese Eigenschaften machen das Spiel durchaus anstrengend, egal ob als Zuschauer*in oder Spieler*in. Das Spiel fordert rasch, denn die zunächst ungewöhnliche Steuerung und das schnelle Geschehen setzten uns unter Druck, wild die Switch Controller zu bewegen. Dies ist zu Beginn oft unkoordiniert und hektisch, mit der Zeit wird man aber immer besser. Nur das Blocken vernachlässigten wir gerne. Hier möchten wir den Trainingsmodus loben, in dem wir uns rasch flüchteten, nachdem wir einige Versus-Kämpfe verloren hatten. Im Tutorial ist es möglich, die Steuerung in Ruhe zu lernen. Gut gefiel uns, dass jeder Charakter eine eigene Arena besitzt, die ihm entspricht. Die Zuschauer*innen in den Arenen sorgen für eine Stadion-Atmosphäre, auch wenn sie sich bei näherem Betrachten alle sehr ähnlich sehen. Auch bewerten sie mit lauten Geräuschen den Verlauf des Kampfes. Schwach fanden wir den Story-Modus. Es gibt keine richtige Geschichte, nur kurze Beschreibungen über die Charaktere aus denen sich aber kaum etwas herauslesen lässt. Wir spielten diesen Modus nur, um Coins zu verdienen und neue Waffen für unsere Figuren freizuschalten.

Problematische Aspekte

Das gegenseitige Bekämpfen wird hier in einer Comic-Optik verharmlost dargestellt und niemand erleidet sicht- und hörbare Schmerzen oder stirbt gar, allerhöchstens geht man kurzfristig KO. Wir sind uns bewusst, dass das schnelle Tempo in Verbindung mit der ungewöhnlichen Steuerung durchaus Stress verursachen kann und wir haben uns selbst als gereizt erlebt, während wir ARMS gespielt haben. Die Runden sind kurz und eignen sich für kurze Duelle zwischendurch. Nach einem verlorenen Kampf stürzten wir uns für eine Revanche schnell in eine neue Runde. Durch den immer gleichen Ablauf und das durchaus anstrengende Setting spielten wir aber selten 3-4 Partien hintereinander.
Zusammen haben wir uns angeschaut, wie weibliche und männliche Charaktere dargestellt werden. Dabei fiel uns zum Beispiel Mechanica auf. Sie stellt eine weibliche Mechanikerin dar, was bezogen auf das reale Berufsleben noch eine Seltenheit ist. Das fanden wir gut, denn es zeigt, dass egal welchem Geschlecht jemand angehört, es möglich ist, jeden Beruf gut zu finden und daran Spaß zu haben. Andere Figuren wie der männliche Kid Cobra haben eher lilafarbene Töne und sind trotzdem „cool“ wie wir finden. Gängige Farbklischees werden also aufgehoben, was wir befürworten. Bei Helix ist gar nicht klar zu erkennen, welchem Geschlecht die Figur angehört. Bezogen auf die Kampfkraft kamen uns weibliche und männliche Charaktere sehr ausgeglichen vor. Natürlich gab es langsamere Charaktere, wie Master Mummy, und schnellere, wie Twintelle, aber insgesamt hat man mit jedem Charakter eine gute Chance zu gewinnen. Allerdings motivierte uns der immer gleiche Ablauf im Einzelspeler-Modus nicht sehr lange und außer neuen Waffen können keine anderen Sachen freigespielt werden. Zudem ist das Freischalten sehr mühselig und wenig abwechslungsreich gestaltet. Gemeinsam mit Freund*innen macht ARMS mehr Laune und sorgt für längeren Spielspaß.

Fazit

Aufgrund der Aufmachung und der Gewaltfreiheit finden wir 6 Jahre als angemessen. Mit jüngeren Kindern sollte das Spiel zusammen begonnen werden, um die Steuerung zu üben. Auch sollte auf die Länge der Spielzeit geachtet werden, da es, unser Einschätzung nach, doch sehr die Reize der Kinder beansprucht. Reaktionsfähigkeit sowie räumliches Denken werden durch das Kämpfen in der Arena gefördert. Unser Spielverhalten veränderte sich mit der Zeit. Mehr und mehr wichen wir aus und nutzen die ganze Breite der Arenen, um uns in diesen zu bewegen. Eine Lernkurve und eine veränderte Spielweise war bei uns schnell feststellbar.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

HeroGamer

Bonn
Spielspaß:

Bewertung der Spieletest-Gruppe

Quäker Nachbarschaftsheim

Köln
Meinung der Tester*innen

Arms ist ein Beat ‚em Up im coolen Comicstil. Auch die verschiedenen Charaktere sind sehr cool und alle Tester*innen konnten einen Charakter finden, der vom Aussehen und der Spielweise zu einem passte. Der Einstieg verlief recht schnell und nach den ersten Runden hatten alle die Steuerung verstanden. Die verschiedenen Ausrüstungen für die Kämpfer*innen benötigten etwas mehr Zeit, um alle kennenzulernen und richtig einzusetzen.

Die Atmosphäre ist sehr spannend. Nach den ersten Runden entwickelten sich hitzige Kämpfe und die Ergebnisse wurden sehr knapp. Bei den 2v2-Kämpfen feuerten sich die Teams untereinander an und waren Stolz, wenn sie gewonnen haben. Das Spiel eignet sich auch für Geschwister und Freund*innen, um miese Stimmung im Spiel abzulassen.

Bei der Altersfrage wurde viel diskutiert. Auch wenn Kinder ab 6 Jahren die Steuerung gut bedienen können, meinten einige Tester*innen, dass sich das kampfbasierte Geschehen eher für ältere Kinder ab ca. 8 Jahren eignet.

Spielspaß: