Batora: Lost Haven

In einer postapokalytischen Zukunft auf der beinahe vollständig vernichteten Erde lebt die Protagonistin Avril in dem, was von London noch übrig geblieben ist. Avril hat nicht nur ihre gesamte Familie verloren, sondern ist eine der nur wenigen Überlebenden einer nicht näher erläuterten Katastrophe. In ihren Träumen hat sie eine Vision, in der die gottähnlichen Mächte Sonne und Mond zu ihr sprechen und ihr als Auserwählte die Aufgabe erteilen, die Galaxis zu retten. Avrils Freundin Mila zweifelt zwar an ihrer Zurechnungsfähigkeit, begleitet sie aber nichtsdestotrotz zu dem Ort, der ihr in ihrer Vision als Treffpunkt genannt wurde. Dort werden die beiden in eine Art parallele Realität geworfen und Avril wird von Sonne und Mond mit einem Schwert und übermenschlichen Fähigkeiten ausgestattet. Diese sollen ihr dazu verhelfen, zunächst den Planeten und daraufhin die gesamte Galaxis wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Pädagogische Beurteilung

Auf der Reise durch das Universum werden viele verschiedene Planeten erkundet, auf denen Spieler*innen anspruchsvolle Kämpfe führen müssen und mit herausfordernden Rätseln und Geschicklichkeits-Aufgaben konfrontiert werden. Neben den spielerischen Herausforderungen werden den Spielenden immer wieder moralische Entscheidungen mit folgereichem Ausgang abverlangt, bei denen sie nicht selten auch vor ein Dilemma gestellt werden. Die Entscheidungen haben dabei einerseits unmittelbare Folgen und beeinflussen andererseits auch den Ausgang des Spiels. Auch beinhaltet die Handlung ernste Themen wie Verlust und Trauer, behält dabei durch den eingesetzten Humor aber stets eine gewisse Leichtigkeit. Auf jüngere Kinder könnten einige gruselig gestaltete Gegner und die teilweise unheimliche Atmosphäre jedoch ängstigend wirken.

Fazit

Batora: Lost Haven ist nicht nur optisch hübsch gestaltet, sondern bietet Spieler*innen auch eine tiefgehende Story und interessante, vielschichtige Heldinnen als Identifikationsfiguren. Da der Schwierigkeitsgrad nicht an die eigenen Anforderungen angepasst werden kann, könnten einige der Rätsel und Kämpfe für manche Spielende zu herausfordernd sein und zu Frust führen. Auch könnte das Treffen moralischer Entscheidungen, die Konfrontation mit Dilemmata und das Erleben der weitreichenden Konsequenzen gerade jüngere Spieler*innen überfordern. Das Spiel ist zwar in Deutsch verfügbar, allerdings gibt es die Sprachausgabe nur in Englisch. Wer also alle Aspekte des Spiels genießen möchte, sollte bereits gute Englischkenntnisse mitbringen.