Blanc

Blanc ist in Hinblick auf Gestaltung, Sound und Storytelling ein kleines Meisterwerk, das eine schöne und emotionale Geschichte erzählt. In einer verschneiten Winterwelt treffen die beiden Hauptfiguren, ein junges Rehkitz und ein Wolfsjunges, getrennt von ihrem Rudel, aufeinander und versuchen gemeinsam den Weg zu ihren Eltern zu finden. Dabei funktioniert die Kommunikation ohne Sprache oder Text, sondern nur durch Laute und Bewegung. Die Welt ist wunderschön handgezeichnet und wir hatten immer wieder den Impuls, Screenshots zu machen (was sofort hervorragende Ausmalbilder sind). Dabei wird nur mit Schwarz und Weiß gearbeitet, was gut funktioniert und erfrischend unaufgeregt daherkommt. Die beiden Tiere müssen verschiedene kleinere Rätsel lösen, wobei dies spielerisch nie wirklich überfordernd wird und mit wenigen Tasten reibungslos funktioniert. Mit etwa 3 – 5 Stunden ist das Spiel angenehm kurz gehalten und so auch für jüngere Kinder gut geeignet. Die Geschichte konnte uns emotional überraschen und in mehreren Momenten ergreifen.

Pädagogische Beurteilung

Gameplay

Wir haben in 2er-Teams kooperativ gespielt, wobei man entweder das Rehkitz oder das Wolfsjunge steuert. Die Steuerung ist sehr einfach gehalten und benötigt nur wenige Tasten. Oftmals laufen wir einfach gemeinsam durch die winterliche Landschaft. Bei den Rätsel-Elementen werden wir nie wirklich überfordert oder zu stark gefordert. Bis auf ein bis zwei Stellen waren die Lösungen oft schnell verständlich und leicht umsetzbar. Hilfreich ist dabei, dass Sprünge bzw. Landestellen von Sprüngen direkt angezeigt werden und somit der Jump&Run Aspekt auch kindgerecht ist. Für uns hätte es durchaus etwas kniffliger sein dürfen, aber gerade für jüngere Spieler*innen ist Blanc somit gut spielbar und die Rästel bieten eher kleinere Abwechslungen in einer sonst schönen Geschichte.

Spielwelt

Die Spielwelt ist definitiv das Highlight dieses Games. Die Hintergründe sind aufwendig, detailreich handgezeichnet und die Bewegungen und Aktionen der beiden tierischen Hauptfiguren wirken authentisch und lebendig. Musikalisch wird die Stimmung durch sanfte Klänge und Melodien getragen und untermalt. Wer zeigen möchte, dass Videospiele auch Kunstwerke sind, kann hier problemlos zugreifen.

Fazit

Blanc besticht vor allem durch seine Spielwelt und die wunderschön emotionale Geschichte. Die Rätsel- und Puzzle-Elemente sind sehr einfach und die Spielzeit ist recht kurz gehalten. Zu zweit und in dem richtigen Setting entwickelt sich hier eine schöne interaktive Geschichte, die gerade für jüngere Spieler*innen oder gemeinsam mit den Eltern ein tolles Erlebnis darstellt. Da das Hauptthema die Trennung der beiden Kinder von den Eltern ist, könnte es hier aber je nach eigener Erfahrung der Spielenden emotionale Bezüge geben. Letztendlich versöhnt das Spiel aber mit einem Happy End und einer schönen Geschichte über Freundschaft trotz grundlegender Unterschiede.