Drei bewaffnete Personen stehen vor einer Landschaft geprägt von einem runden weißen Gebilde. Über ihnen steht Destiny 2.
Spielbeurteilung

Destiny 2

Futuristischer Multiplayer-Shooter.

Drei Personen laufen durch eine Landschaft von verrosteten Autos welche von einem verlassenen Gebäude überschattet wird.
Vier bewaffnete Personen vor einem Überwachsenen Gebäude zwei schießen aufeinander, an einem Energiestrahl vorbei.
Eine weitläufige Landschaft. Im Vordergrund ist eine kaputte Brücke und Nadelbäume. Der Hintergrund ist mit einer Burg und einem großen kantigen Gebilde gefüllt.
Vier Held*innen kämpfen gegen einen großen Roboter welcher aus einem großen Raumschiff kommt.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Activision
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 6. September 2017

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 16
USK ab 16 freigegeben

Kosten:

  • Free2Play
  • Kostenpflichtige DLCs erhältlich, die das Spiel um Inhalte erweitern

Spielmodi:

  • max. 12 Spieler*innen
  • Gegeneinander
  • Miteinander
  • Online

Pädagogische Altersempfehlung

16
spielbar ab 16 Jahren

Spielbeschreibung

Wie schon beim Vorgänger schlüpfen die Spielenden auch in der Geschichte von Destiny 2 in die Rolle eines “Hüters“, einem*r Beschützer*in der letzten verbliebenen Stadt auf Erden, um sich der skrupellosen Rotlegion gegenüberzustellen und die Heimat zurückzuerobern. Auf dem Weg quer durch das Sonnensystem besuchen wir verschiedenste Planeten mitsamt ihrer Einwohner, welche im Normalfall weniger freundlich gesinnt sind. Neben den hektischen Sci-Fi-Schlachten, müssen sich die Hüter bei kniffligen Sprungpassagen und geheimen Höhlenexpeditionen beweisen. Alleine muss die Reise durch das All jedoch nicht angetreten werden, wahlweise können Storymissionen, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, mit bis zu zwei weiteren Mitspieler*innen absolviert werden.
Selbsterstellte Charaktere können einer von drei Klassen zugeordnet werden, welche sich durch besondere Fähigkeiten unterscheiden. Titanen sind klassische Soldaten und Frontlinienkämpfer, Warlocks lassen sich aufgrund verschiedener Zauber mit Magiern vergleichen und die Jäger-Klasse ist besonders agil und wendig, sie ähnelt am ehesten Assassinen.
Abseits der Story bietet Destiny 2 die Möglichkeit, die Stärke des eigenen Hüters in PvP-Schlachten (Player vs. Player) zu beweisen und gegen andere Mitspieler*innen in Teams anzutreten. Eine freie Erkundung der Planeten ist ebenfalls möglich. Ob die Helden sich auf der Expedition lieber zu Fuß oder auf dem Sparrow, einem schwebenden Gleiter, fortbewegen möchten, ist jedem selbst überlassen.

Pädagogische Beurteilung

Ein vermeintlich leichter Einstieg

Moderne Games werden heutzutage oft für sehr zähe Prologe kritisiert, bei denen wir mit Unmengen an Text konfrontiert werden. Destiny 2 geht hier einen anderen Weg und versucht sich an einer Mischung aus sofortiger Action und einprägsamem Tutorial, welches die Steuerung mit Hindernissen und Gegnerwellen zu erklären versucht. Der epochale Prolog muss alleine gespielt werden, im Alien-Getümmel besteht lediglich die Chance, fremde Hüter anzutreffen, mit denen jedoch keine Interaktion möglich ist. Unerfahrene Spieler*innen könnten das Tutorial als zu hektisch empfinden, versierten Gamer*innen wird mit der spielerischen Einführung allerdings ein Konglomerat an Kampfgeschehen, Storyeinblicken und Gegnertypen gegeben. Wer den ersten Teil nicht gespielt hat, wird zwar vorerst mit nichtssagenden Begriffen bombardiert, aufmerksame Spieler*innen sollten aber nach einiger Zeit mit den meisten Aspekten vertraut sein. Im Anschluss an die erste Mission gelangen wir zum letzten Stützpunkt der Menschheit, von dem aus sich die offene Spielwelt präsentiert und ab sofort auch mit Freunden durchquerbar ist.

Starke Atmosphäre, nicht nur auf der Erde

Optisch weiß Destiny 2 durch hohen Detailgrad und Facettenreichtum der Planeten zu überzeugen, die verschiedenen Schauplätze im All unterscheiden sich in Ästhetik und Gegnertypen deutlich.
Wurde Bungie im ersten Teil noch für die schwache Aufmachung der Story kritisiert, haben die Entwickler im neuen Ableger ordentlich an der Handlung und den Zwischensequenzen geschraubt. Gerade Antagonist “Dominus Ghaul“ und sein Mentor entwickeln eine interessante Dynamik, welche durch die starke Synchronisation noch mal aufgewertet wird. Wer jedoch in Sachen Story ein tiefsinniges Kunstwerk erwartet, wird nicht zufriedengestellt und am Ende gehen die Erzählungen nicht über den klassischen Kampf von Gut gegen Böse hinaus.
Aufgrund der Ego-Perspektive sind Spieler*innen jederzeit im Mittelpunkt, durch aufsteigende Trefferpunkte bei Schaden am Gegner und dadurch, dass im Storymodus keine human-aussehenden Feinde existieren, grenzt sich die Spielwelt allerdings deutlich von der Lebenswelt der Spielenden ab.

Das All ist unendlich – oder?

Im Grundspiel besteht die Möglichkeit, abseits der Story in mehreren Mehrspieler-Missionen, sogenannten Strikes oder Raids, zu bestehen, um besonders seltene Waffen und Rüstungsteile zu erhalten. Des Weiteren ist es möglich, auf den unterschiedlichen Planeten jeweils eine Hand voll Events zu bestreiten oder in PvP-Matches gegen andere Hüter anzutreten. Der Inhalt im “Endgame“ ist jedoch quantitativ überschaubar und wird schnell monoton. Wenn der Wunsch nach mehr Inhalt im Grundspiel nicht befriedigt wurde, gibt es die Möglichkeit, zwei Erweiterungen namens “Fluch des Osiris“ und “Kriegsgeist“ zu erwerben und somit neue Zusatzinhalte freizuschalten. Die beiden DLC’s beinhalten weitere Story- sowie Strike- und Raid-Missionen, einen neuen Planeten und allerlei Ausrüstungen und Waffen für den eigenen Charakter. Zu den wichtigsten Neuerungen zählen außerdem ein höheres Maximal-Level, mehr Maps im PvP-Modus und weitere Herausforderungen in mehreren Modi. Ob man die DLC’s als zusätzlichen Inhalt oder aber als kostenpflichtigen, fehlenden Inhalt des Grundspiels bewertet, muss jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist, dass Destiny 2 durch die Erweiterungen zu einem deutlich umfangreicheren Titel wird.

Von Glücksspiel und Wahrscheinlichkeiten

Um Destiny 2 spielen zu können, wird auf der PlayStation 4 eine kostenpflichtige Mitgliedschaft vorausgesetzt. Außerdem können im Shop In-Game-Käufe für Echtgeld abgeschlossen werden, mit denen sich Gegenstände von kosmetischer Natur, aber auch Modifizierungen für Waffen kaufen lassen, welche kleine spielerische Vorteile mitbringen können. Alle Inhalte aus Lootboxen können jedoch auch erspielt werden, was aber deutlich mehr Spielzeit erfordert. Welche Belohnungen am Ende beim Öffnen herausspringen ist rein zufällig, seit einem Update vom 28. August 2018 kann allerdings die Wahrscheinlichkeit, besondere Inhalte zu erhalten, eingesehen werden. Ob dieses Feature Spieler*innen abschreckt ist abhängig vom Spielverhalten. Die Wahrscheinlichkeit, das persönliche Wunsch-Item zu erhalten, bleibt nichtsdestotrotz reines Glück, weshalb hohe Summen leicht ausgegeben werden können. Es wird geraten, die Konsole nicht mit einer Bankverbindung zu verknüpfen, da der Kauf der Lootboxen mit einem Klick getätigt ist.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich Bungies Fortsetzung der Destiny-Reihe als gelungen bewerten. An ausbaufähigen Bausteinen, wie der mangelhaften Story des ersten Teils, wurde gearbeitet, die Schauplätze wirken deutlich lebendiger und das Endgame weiß, zumindest durch die kostenpflichtigen Erweiterungen, zu motivieren. Auf der Suche nach einem futuristischen Multiplayer-Shooter mit starkem Gunplay und toller Optik wird man an Destiny 2 nicht vorbeikommen. Der Titel richtet sich an Spieler*innen ab 16 Jahren. Trotz des non-humanen Aussehens der Gegner könnten sich Jüngere leicht durch explizite Gewaltdarstellung überfordert fühlen. Das lebhafte Spielgeschehen kann außerdem zu Desorientierung führen, eine schnelle Reaktionsfähigkeit und ein grundlegendes Taktik-Verständnis sind von Vorteil.