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Spielbeurteilung

Drink More Glurp

Albernes Partygame für lustige Sport-Olympiaden mit Freund*innen und der gesamten Familie.

Eine Figur steht vor bunten Kartons
Eine Figur befindet sich am Anfang einer Wurfbahn
Zeit ist um-Darstellung, während eine Figur auf Kisten klettert
Mehrere Figuren stehen auf einem Siegertreppchen
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Yogscast Games
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 6. August 2020
Genres:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

Icon USK 6
USK ab 6 freigegeben (getestet im IARC Verfahren)
  • Abstrakte Gewalt

Spielmodi:

  • max. 20 Spieler*innen
  • Gegeneinander
  • Lokal
  • nacheinander

Pädagogische Altersempfehlung

8
spielbar ab 8 Jahren

Da sich jede Disziplin anders spielt, benötigen Jüngere Eingewöhnungszeit durch Wiederholungen. Dies kann aber auch gemeinsam am Controller ausprobiert werden.

F
Familienspiel

Spielbeschreibung

Drink More Glurp ist ein Sport & Partyspiel im Geiste der alten Summer Sport Games-Titel der 80er auf C64 und Amiga-Spielgeräten. Jedoch werden hier keine klassischen olympischen Disziplinen bespielt, sondern nach Zufallsprinzip abgeänderte Disziplinen mit gravierenden Auswirkungen. Bis zu zwanzig Mitspielende treten nacheinander am Controller alleine an und versuchen das beste Ergebnis zu erzielen. Alle Wurfweiten, Zeiten und Ergebnisse werden mit Punkten bewertet. Wer zum Schluss die meisten Punkte geholt hat, gewinnt die Goldmedaille und somit die Olympiade.

Pädagogische Beurteilung

Linker Arm nach vorne, rechter Arm nach vorne…

Die obige Beschreibung deutet es nur an, aber die Disziplinen klingen zunächst bekannt (Sprinten, Hürdenlauf, Weitwurf, etc.), jedoch läuft und hüpft man nicht mit einer menschlichen Spielfigur, sondern mit einem außerirdischen Wesen, welches sehr lange Arme und sehr kurze Beine hat und sich nur mit den Armen fortbewegt. Den Spielenden wird jeweils anschaulich gezeigt, was man in jeder einzelnen Disziplin machen soll und wie die Steuerung funktioniert. Dabei muss jeder Arm einzeln mit den Sticks am Controller (linker Stick linker Arm, rechter Stick rechter Arm) bewegt werden. Wenn z.B. der linke Arm nach vorne bewegt wurde, muss dann der andere Arm weiter nach vorne bewegt werden, um in eine Bewegung zu kommen. Spieler*innen müssen also versuchen, im richtigen Timing beide Sticks in kreisenden Bewegungen zu drehen, um im richtigen Rhythmus immer schneller laufen zu können. Springen und Rollen sind ebenfalls möglich und müssen dank Hindernissen auch erlernt und angewendet werden. Jede Bewegungsart ist dabei anders anzugehen und irritiert zunächst, da man einen rundes knuffiges außerirdisches Wesen bewegt, das nach eigenen Regeln funktioniert. Das man zunächst überhaupt nicht zurechtkommt, ist Teil des Spielinhalts und erhöht den Spaß, wenn alle Teilnehmenden zunächst wild mit den Armen rollen und dann ohne verständlichen Grund plötzlich wieder rückwärts laufen oder an Objekten zu kleben scheinen. Um diese sonderbaren Physikregeln der Bewegung ohne Fehler zu beherrschen, benötigt man mehrere Durchgänge.

Alles Banane oder was?

Nach einem Versuch wird gewechselt und nachdem alle an der Reihe waren, wird eine Rangfolge erstellt, es werden die Punkte verteilt und die neuen Zwischenplatzierungen präsentiert. Wer nun an erster Stelle steht, muss die neue Disziplin zuerst angehen. Anstatt dann im Weitwurf eine Kugel oder einen Ball zu werfen, soll stattdessen eine Banane oder ein Quadrat geworfen werden. Auch hier ändert sich die Steuerung und man muss erst verstehen, dass man sich mit einem Arm am Boden festhalten kann, um dann mit dem anderen Arm den Wurfgegenstand zu greifen, festzuhalten und zum Abschluss irgendwie noch eine Wurfbewegung nach vorne hinzukriegen. Ein brüllendes Lachen aller Anwesenden ist beinahe schon Programm, wenn man im falschen Moment geworfen hat und das Quadrat gerade mal 0,33m weit fällt. Zwar können Frustmomente entstehen, jedoch vergehen diese sehr schnell, da alle mit denselben Schwierigkeiten umgehen müssen und manche Spielenden (unabhängig vom Alter) in einer Disziplin schlecht abschneiden, dafür in der nächsten am besten abschneiden können. Es hängt vom eigenem Verständnis und Lernprozess ab, wie schnell man sich eine Spielmechaniken aneignen kann. Jüngere Kinder und spielunerfahrene Menschen benötigen jedoch mehr Zeit, um diese neue Physik zu verstehen und gezielt anwenden zu können.

Die Disziplinen werden mit weiterem Fortschritt immer verrückter und als besondere Begleiterscheinung hat jede Disziplin einen eigenen Werbesponsor. Wenn dieser (frei erfundene) Werbesponsor mit Raketenrollschuhen wirbt, dann kann dies für die Disziplin bedeuten, dass alle außerirdischen Teilnehmenden auch Raketenrollschuhe an ihren Armen haben und sich dann über schwebende Plattformen ins Ziel bewegen sollen. Lachkrämpfe aller Mitspielenden und Zuschauenden sind beinahe schon vorprogrammiert. Eine eiserne Riesenkugel als Ballast, Gummiarme, Trampolinarenen, Schwerkraft, die an und ausgeschaltet wird, explodierende Bomben als eigener Antrieb für Skisprünge, riesige Spielautomaten als eigene Disziplin; der Zufall überrascht immer wieder aufs Neue und wird kaum langweilig. Die Grafik ist bunt und simpel gehalten, die Animationen und Bewegungsabläufe bleiben immer flüssig und nachvollziehbar. Die Musik bleibt dezent im Hintergrund und die lustigen Soundgeräusche verstärken den nicht ernstzunehmenden Charakter des Sportspiels. Zudem kann die eigene Figur mit Skins und mit albernen Hüten nach eigenem Wunsch angepasst und auch die Körperfarbe kann umgestellt werden.

Olympiade für die gesamte Familie

Bereits nach den ersten Runden beherrscht man die eigene Bewegung immer besser und bessere Highscore-Ergebnisse motivieren jeden Nachfolgenden. Mitten in einer Runde können Spielende noch spontan einsteigen. Ebenso kann man eine Runde aussetzen, später starten oder für eine Weile ganz aufhören. Bis zu zwanzig Mitspielende können nacheinander an den Runden teilnehmen, je mehr jedoch mitmachen, desto länger sind die Pausen, bis man wieder an der Reihe ist. Bei Spielevents gilt dies zu beachten, weil es dann nicht so viel Spaß machen könnte, eine Minute am Controller seine Figur zu bewegen, um dann bis zu zwanzig Minuten warten zu müssen. Die Disziplinen sind dafür sehr kurz und bei wenigen Spielenden entsteht selten Leerlauf. Es können sogar weitere Disziplinen im Anschluss hinzugefügt werden, wenn man mit seinen Freund*innen weiter machen möchte. Jede Gruppe hat viele Freiheiten in den Einstellungen. Der Schwierigkeitsgrad kann in drei Stufen angepasst werden, wodurch die Disziplinen auch dementsprechend per Zufall erscheinen können. Die Anzahl der Disziplinen kann bis auf 99 erhöht werden, jedoch wiederholen sich diese dann irgendwann in ihrer Grundart und das Spiel verliert seinen Reiz. Ein Solo-Modus dient als Übung für die einzelnen Disziplinen und wird in zehn Herausforderungen zu drei Disziplinen angeboten. Insgesamt bietet das Spiel bis zu dreißig verschiedene Disziplinen an.

Fazit

Drink more Glurp ist ein spaßiges Party-Sportspiel, welches an die Tradition der alten Gaming Sportspiele vor Jahrzehnten erinnert. Die ungewöhnlichen Bewegungsabläufe und das alberne Setting bieten vollkommen andere Herausforderungen für jeden Spielenden und können zu lustigen Momenten führen. Ein wenig Frusttoleranz wird vorausgesetzt, der humoristische Ansatz und der schnelle Lernerfolg lockern das Spiel auf und ermöglichen immer bessere Ergebnisse bei jedem Teilnehmenden. Den größten Spaß hat man in einer Gruppe am Bildschirm. Dann steht einer lustigen Spieleolympiade nichts mehr im Wege.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

Channel Charlotte - Charlottenburg Spenge

Spenge
Meinung der Tester*innen

Drink More Glurp Beurteilung - Grafik 4/5, Sound 4,5/5, Steuerung 3,5/5, Spielspaß 5/5

Spielspaß: