Packshot von Final Fantasy VIII Remastered. Auf dem Cover sind 3 Charakte zu sehen, jeweils mit andersfarbigen Hintergrund.
Spielbeurteilung

Final Fantasy VIII Remastered

Komplexes Rollenspiel mit vielfältigen Charakteren und epischer Geschichte.

Ein Charakter mit dunklen Haaren holt mit einem großen, blau leuchtenden Schwert zum Streich aus.
4 Figuren besprechen gemeinsam am Tisch die Situation. 3 von ihnen tragen schwere Rüstung.
Zwei Charaktere kämpfen mit einem grimmigen Dämonenwesen in einer rot-leuchtenden Unterweltlandschaft.
Unterschiedlich gestaltete Spielkarten.
Eine Frau mit opulentem Haarschmuck schaut überheblich an der Kamera vorbei.
Bahamut der blaue Drache stellt sich vor.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Square Enix
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 2. September 2019
Genres:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 12
USK ab 12 freigegeben

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Zusatzinfos:

Pädagogische Altersempfehlung

12
spielbar ab 12 Jahren

Spielbeschreibung

Nachdem der japanische Spieleentwickler Square kurz vor dem Konkurs stand, entwickelte die Firma im Jahr 1987 den ersten Teil von Final Fantasy. Seitdem hat die Rollenspiel-Reihe Geschichte geschrieben und ist auch denjenigen ein Begriff, die mit Gaming sonst kaum Berührungspunkte haben. Bezeichnend ist, dass die Hauptspiele untereinander so gut wie nichts miteinander gemeinsam haben, abgesehen von einigen ikonischen Motiven, und in der Regel für sich als abgeschlossenes Universum stehen. Mittlerweile gibt es 15 Hauptspiele der Serie mit zahlreichen Fortsetzungen oder Ablegern sowie Filmen und weiteren Franchise-Titeln. Besonders die Spiele der Reihe, die in den späten 90er und frühen 2000er Jahren entstanden, sind beliebt. Hierzu zählt auch Final Fantasy VIII, welches seit 2019 auch als Remastered Version erhältlich ist.
Im Fokus der Geschichte steht Squall Leonhart, ein Seed-Anwärter aus dem Balamb Garden. Seeds sind die Söldner in dieser Welt, die in verschiedenen Akademien, den Garden, ausgebildet werden. Neben kleineren Aufträgen ist es die wahre Mission der Seeds, gegen die Hexen zu kämpfen, die über die Welt herrschen und die Menschen unterdrücken. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf, als Edea, die aktuelle Hexe, die Macht an sich reißt. Allerdings bietet die Geschichte viele Wendungen für Squall und die anderen fünf spielbaren Protagonisten.

Pädagogische Beurteilung

Vielseitige Geschichte

Wie es für japanische Rollenspiele typisch ist, haben auch die Titel der Final Fantasy-Reihe immer sehr komplexe Geschichten, die sich nur schwer in ein paar Worte fassen lassen. Einfache Gut-Böse-Einteilungen gibt es aufgrund der vielen Wendungen meist nicht, da sich die verschiedenen Parteien ambivalent darstellen. Zusätzlich finden sich stets hoch komplexe, wissenschaftliche und philosphische Themen in den Spielen der Serie. Auch der achte Teil ist sehr beispielhaft für dieses Schema und so sind Sprünge in fremde Körper, Amnesie und Zeitkomprimierung Themen der Story. Spieler*innen, die sich für komplexe Geschichten interessieren und auch nicht vor textlastigen Dialogen zurückschrecken, sind hier die Zielgruppe. Wer sich darauf einlässt, erlebt ein spannendes und vielseitiges Abenteuer, welches im Fokus die Liebesgeschichte der Protagonisten Squall und Rinoa erzählt. Weiterhin geht es um die Rivalität zu Squalls Kontrahenten Cifer sowie die Freundschaft zu den anderen spielbaren Charakteren.

Komplexe Spielmechaniken

Neben den zahlreichen Dialogen kommen auch die Kämpfe nicht zu kurz. Diese laufen rundenbasiert ab. Jedoch sind die Parteien nicht nacheinander an der Reihe, sondern immer dann, wenn sich der ATB-Balken (Active Time Battle) gefüllt hat. Dann können die Spielenden eine Aktion auswählen, die automatisch ausgeführt wird. Klassischerweise kann man angreifen, zaubern, Gegenstände benutzen oder Zauber vom Gegner ziehen. Dies ist auch relativ wichtig, da der Titel ein komplexes Kopplungssystem zur Optimierung der Statuswerte nutzt. Im Menü können Zauber mit bestimmten Werten, wie dem Angriff oder der Verteidigung, gekoppelt werden, wodurch sich dieser Wert erhöht. Wurde ein mächtiger Zauber also mit dem Angriff gekoppelt, fügt man dem Gegner mehr Schadenspunkte zu, wenn man viele Einheiten dieses Zaubers hat. Oder es wird beispielsweise der Feuer-Zauber mit dem Angriff gekoppelt, damit man zukünftig mit dem Feuer-Element angreift. Um möglichst viele Statuswerte koppeln zu können, müssen die Charaktere mit den Guardian Forces, mächtigen Wesen, die man im Kampf zur Hilfe rufen kann, ausgerüstet werden.
Es fällt schnell auf, dass allein dieses Kopplungssystem, welches nur im achten Teil der Serie auftaucht, relativ komplex ist und schnell abschrecken kann. Dafür bietet es jedoch auch vielfältige Möglichkeiten, die Charaktere clever zu optimieren, wenn man bereit ist, sich ein wenig damit auseinanderzusetzen. Klassische Rollenspiel-Elemente gibt es darüber hinaus ebenfalls und so leveln die Charaktere auch auf, bestimmte Gegner sind gegen bestimmte Elemente im Vor- oder Nachteil und so weiter.

Audiovisuelle Überarbeitung

Bei Remastered-Versionen wird in der Regel die Grafik überarbeitet und so ist es auch bei FFVIII der Fall. Allerdings bezieht sich dies fast ausschließlich auf die Figuren, also die wichtigen Charaktere und Monster. Die Hintergründe sowie manche andere Figuren sind jedoch noch immer so pixelig wie im Original. Dies führt dazu, dass einige Szenen sehr skurril aussehen und der große Unterschied schon sehr stark ins Auge fällt. Der Soundtrack ist jedoch noch immer grandios und typisch für die Serie sehr hochwertig produziert. Ansonsten gibt es kaum Änderungen in der Remastered Version, abgesehen von bestimmten Boost-Optionen. So können Funktionen aktiviert werden, um Zufallskämpfe zu vermeiden, die Zeit schneller laufen zu lassen oder jederzeit volle Energie- und ATB-Leisten im Kampf zu haben. Diese Booster können einige Kämpfe vereinfachen und Passagen abkürzen, es geht jedoch auch einiges von der regulären Spielerfahrung verloren.

Fazit

Nachdem der Titel bereits 20 Jahre alt ist, kommen mit der Remastered-Version nicht nur Fans der Original-Fassung auf ihre Kosten. Fans der Serie teilen unterschiedliche Meinungen, welcher Titel sich am ehesten eignet, um in die Reihe einzusteigen. Final Fantasy VIII ist eventuell nicht der einsteigerfreundlichste Titel, verspricht aber viele Stunden Spielspaß, eine spannende Geschichte, interessante Charaktere und eine innovative Spielmechanik, sofern man sich darauf einlässt und bereit ist, die vielen Dialoge zu lesen.