Cover von Final Fantasy XII
Spielbeurteilung

Final Fantasy XII

Epochales Fantasy-Abenteuer.

Eine junge Frau streckt ihre Hand bestimmt aus, hinter ihr sind Blitze.
Eine Gruppe von Menschen bekämpft Monster.
Eine Gruppe von Menschen bekämpft Monster.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Square Enix
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 23. Februar 2007
Genres:
Besondere Hinweise:

2017 wurde das Remaster Final Fantasy XII The Zodiac Age veröffentlicht.

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 12
USK ab 12 freigegeben

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Zusatzinfos:

Pädagogische Altersempfehlung

12
spielbar ab 12 Jahren

Spielbeschreibung

Das erste Rollenspiel der Final-Fantasy-Serie erschien bereits 1987 in Japan. Mittlerweile hat Final Fantasy Kultstatus erlangt und unterhält einen weltweiten Fanclub. Jede nachfolgende Version dieses Spiels wird von den Fans mit Spannung herbeigesehnt. Allerdings steigen auch die Erwartungen an den geschichtlichen Inhalt und die Grafik. Die Story der Final Fantasy Reihe wird nicht mit jeder Neuerscheinung fortgeführt. Vielmehr erfindet sich das Spiel jedes Mal neu, als geschlossene narrative Einheit. Aus diesem Grund muss Quereinsteigern die Chronik der Serie auch nicht unbedingt bekannt sein.
Im 12. Teil des Adventure-Klassikers steht ebenso wie bei den Vorgängern die Geschichte im Mittelpunkt. Die epische Science-Fiction-Fantasy-Geschichte spielt in der Welt Ivalice, die Fans bereits bekannt sein sollte. Es herrscht Krieg zwischen dem mächtigem Imperium Archadia und dem befeindeten Reich Rozarria. Das dazwischen liegende kleine Königreich Dalmasca wird im Zuge der Auseinandersetzung besetzt und der König ermordet. Der rebellische junge Waise Vaan, der die Unterdrückung seiner dalmascischen Heimat nicht mehr ertragen will, ist erster Hauptakteur dieses Spiels. Im weiteren Verlauf schließen sich Vaan fünf Gefährten an. Zwischen diesen sechs Charakteren kann der*die Spielende fortan wechseln und jede Figur im Verlauf der Geschichte in unterschiedliche Richtungen weiterentwickeln. Thematisch beschäftigt sich das Spiel mit Politik, Krieg, Rache und Liebe.

Pädagogische Beurteilung

Schöne Grafik

Die Grafik des Spiels wurde sehr fantasievoll und detailreich gestaltet. Selbst in der Ferne der 3D-Umgebung sind häufig noch Einzelheiten erkennbar. Eine Karte hilft der Orientierung in der riesigen Welt. Manche der gut animierten futuristischen Wesen erinnern an die Ästhetik der Star-Wars-Filme. Die zahlreichen Zwischensequenzen, durch welche die Geschichte weiterentwickelt wird, werden in Englisch gesprochen.

Ein einfacher Einstieg

Schrittweise wird die Bedienung der anfangs relativ einfach gehaltenen Steuerung erklärt. Ein guter Trick um Anfänger*innen nicht zu überfordern: Viele Tasten werden erst nach und nach aktiviert. So gestaltet sich die Handhabe des Spiels anfänglich ergonomisch und übersichtlich. Auch die Komplexität der Bildschirmanzeigen wächst mit der Spielerfahrung. Zu Beginn noch übersichtlich, wirkt der Bildschirm in den höheren Leveln angereichert mit Symbolen und Anzeigen. Diese werden jedoch im Laufe des Spiels schrittweise hinzugefügt, so dass keine Überforderung zustande kommt. Auch die Erklärungen sind verständlich, so dass selbst der ungeübte Spieler*innen den Überblick bewahrt.

Verworrene Geschichte

Anders gibt sich die Geschichte. Diese ist anspruchsvoll, verwoben und vielschichtig. Hier kam es immer wieder zu Verständnisproblemen, da die Geschwindigkeit der Untertitelwechsel sehr hoch ist, und es auf diese Weise schwer ist der komplexen Geschichte zu folgen.
Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist nicht frei wählbar. Es kann jedoch oft gespeichert werden, was diesen Umstand wieder ein wenig ausgleicht. Wie in Rollenspielen üblich, lassen sich Informationen sammeln, indem man andere Figuren befragt, sich Karten anschaut oder einfach experimentierfreudig ist. Überhaupt geht es Final Fantasy XII um das aktive Erleben einer fantasievollen Geschichte, aber auch um Action und Kampf.

Neus Kampfsystem

Die Kämpfe finden je nach Einstellung komplett in Echtzeit statt. Das ist für die langjährigen Fans eine Umstellung. Bisher bediente sich die erfolgreiche Fantasy-Reihe eines rundenbasierten Systems. Neue Spieler*innen dürften sich jedoch schnell daran gewöhnen. Eine weitere Neuerung im Vergleich zu den Final Fantasy-Vorgängern ist das „Gambit-System“. Hierüber nimmt der*die Spielende Einfluss auf das Verhalten der Mitstreitenden. So kann vor einem Kampf z.B. festlegt werden, welche Figur sich in welcher Situation wie verhalten soll. Die Anweisungen erfolgen über ein „wenn-dann“-Prinzip. Der*die Spielende ordnet z.B. eine Figur an, eine andere dann zu heilen, wenn deren Lebensenergie im Kampf unter 70% fällt. Es können pro Figur zehn Gambits festgelegt und nach Priorität sortiert werden. Bestimmte Abläufe werden dadurch automatisiert, so dass nicht alle Figuren gleichzeitig gesteuert werden müssen. Der richtige Umgang mit den Gambit-Befehlen fordert eine reflektierte Denkweise und die Fähigkeit zum strategischen Planen ab. Die Gewaltdarstellung im Spiel ist zurückhaltend.

Vielfalt

Außer den menschenähnlichen Wesen sind selbstverständlich noch andere Rassen in Ivalice anzutreffen. Da wären z.B. die Moogles, kleine, fliegende, wuschelige und sehr intelligente Tiere mit einem schwebenden Pompombällchen über ihrem Kopf. Oder die Viera, Menschengestalt mit langen (Hasen-)Ohren, silbernen Haaren und ausgeprägten Sinnen. Ihre Lebenserwartung ist dreimal höher als bei Menschen. Außerdem existieren noch die Bangaa, Reptilienerscheinung, variieren stark im Aussehen und erholen sich nur langsam von Kampfverletzungen. Die Seeqs sind dicke, weniger intelligente Wesen, die an Schweine erinnern. Sie sind gute Kämpfer. Darüber hinaus gibt es natürlich noch jede Menge weitere Kreaturen, die der Welt von Final Fantasy den fantastischen Hauch verleihen, den der Name suggeriert.

Charaktere

Die Charakterentwicklung bei Final Fantasy XII erfolgt über das sogenannte Lizenzboard. Dieses ist angelegt wie ein Schachbrett, auf dem die einzelnen Schritte der Charakterentwicklung visuell dargestellt werden. Durch Siege im Kampf erlangt man Lizenzpunkte, die der*die Spielenden nach eigenen Vorlieben im Lizenzboard einsetzten kann. Auf diese Weise können beispielsweise Fertigkeiten, Techniken oder Magie weiter entwickelt werden. Gegenstände, die bei Händlern gekauft wurden, müssen ebenfalls im Lizenzboard „freigeschaltet“ werden um sie benutzen zu können. Jede Figur hat zwar eine bestimmte Voreinstellung (d.h. bereits von Anfang an festgelegte Fähigkeiten), aber ob sie sich eher in Richtung Krieger oder Magier entwickelt, liegt ganz in der Hand des Spielenden. Der*die Spieler*in wird auf diesem Weg mit in die Formgebung der Geschichte einbezogen, indem er eigene Schwerpunkte setzt.

Fazit

Final Fantasy XII bietet mit über 100 Stunden Spielzeit langfristigen Spielspaß. Die Geschichte ist komplex, die Handhabung des Spiels ergonomisch. Schöne Grafik und guter Sound machen Final Fantasy XII zu einer gelungenen Fortsetzung. Es eignet sich für Fans und Neulinge ab 12 Jahren.