Packshot Five Nights at Freddy's Core Collection.
Spielbeurteilung

Five Nights at Freddy’s

Klassisches Horror-Indiespiel mit Animatronics und Jumpscares.

Zeitungsanzeige, die nach einer Aushilfe in Freddy Fazbear's Pizza sucht.
Blick durch Kamera auf einen Hasenroboter und einen Bärenroboter.
Blick durch die Kamera auf ein Poster an der Wand, auf dem Benimmregeln stehen.
Blick durch die Kamera auf einen Vorhang mit einem Schild "Außer Betrieb".
Dunkle Kammer, in der leere Köpfe von Tierkostümen hängen.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Scott Cawthon
Erschienen: 8. August 2014
Besondere Hinweise:

In der Core-Collection sind die ersten 5 Spiele der Reihe enthalten.

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

Icon USK 12
USK ab 12 freigegeben (getestet im IARC Verfahren)
  • Ängstigende Inhalte

Im Google Play Store hat das Spiel über das IARC-Verfahren eine USK-Freigabe ab 16 Jahren mit den Zusatzhinweisen „Angedeutete Gewalt und Schock- und/oder Horrorelemente“ und „In-Game-Käufe“.

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Zusatzinfos:

Pädagogische Altersempfehlung

14
spielbar ab 14 Jahren

Es gibt einige Erschreckmomente (Jumpscares).

Spielbeschreibung

Als Scott Cawthon am 8. August 2014 sein Horror-Indiespiel Five Nights at Freddy’s herausbrachte, gründete sich ein beliebtes Franchise, dem sich zehn weitere Spiele, zahlreiche Romane und eine Film-Adaption angeschlossen haben. Let’s Plays, Theorievideos und Fanarbeiten wie Fan-Arts und Fanfictions haben das Spiel besonders bei Kindern und Jugendlichen bekannt gemacht.

In Five Nights at Freddy’s nehmen die Spielenden einen Job als Nachtwache in Freddy Fazbear’s Pizza an. Als diese sitzt man in einem engen, dunklen Büro und hört sich die aufgenommenen Nachrichten der vorherigen Nachtwache an, die einem erklärt, dass die mechanischen Tierfiguren, die Animatronics, nachts im Freilaufmodus durch die verschiedenen Räume des Restaurants wandern. Um sich vor ihnen zu schützen und die Woche, bestehend aus fünf Nächten, zu überleben, müssen Türen geschlossen, Lichter angeschaltet und die Animatronics in den unterschiedlichen Kameras beobachtet werden. Dringen die Animatronics ins Büro ein, springen diese einen mit einem lauten Schrei, einem sogenannten Jumpscare, an und es heißt Game Over: Die Spielenden enden selbst in einem Animatronic-Kostüm. Gerade dieser Aspekt kann besonders ängstigend wirken.

Herausfordernd wird das Spiel dadurch, dass die jeweiligen Aktionen, wie das Schließen der Türen oder das Benutzen der Kameras, Energie verbrauchen, die im Laufe der Nacht schwindet. Neben hoher Konzentration, strategischer Planung und Ressourcenmanagement wird hierbei auch eine Portion Glück benötigt.

Pädagogische Beurteilung

Die Animatronics

Insgesamt gilt es, vier Animatronics zu beobachten, die sich jeweils unterschiedlich durch die verschiedenen Räume bewegen. Da sich die Spielfigur selbst nicht bewegen kann, ist es nur durch das Aufspüren der Animatronics auf den Kameras und das rechtzeitige Schließen der Türen, wenn die Animatronics die Nebenräume erreicht haben, möglich, sich vor einem Angriff zu schützen. Dies erfordert vorausplanendes Denken und schnelles Reaktionsvermögen, vor allem in späteren Spielnächten. Denn während es in den ersten Nächten und Stunden noch entspannt zugeht, werden die Animatronics in den späteren Nächten schneller, unvorhersehbarer und aggressiver. Dazu kommen die konstante Anspannung durch die unheimliche Atmosphäre, gruselige Geräusche wie Rascheln und Schritte sowie die Furcht vor einem Jumpscare, die den Handlungsdruck erhöhen.

Jumpscares und Cheats

Die lauten, unerwartete Jumpscares können Kinder und schreckhafte Personen ängstigen. Gleichzeitig ist genau diese Art von Thrill für Jugendliche besonders reizvoll und wird in der Peergroup oft als Mutprobe erachtet. Da das Spiel von seinen Schreckmomenten lebt, bietet es keine In-Game Optionen, diese zu entfernen oder leiser zu stellen. Jedoch gibt es implementierte Cheats, mit denen sich die Nächte verkürzen lassen, der Aufenthaltsort der Animatronics auf der Karte sichtbar gemacht oder endlose Energie aktiviert werden kann. Dadurch kann den Jumpscares entgegengewirkt werden, denn wenn die Türen permanent geschlossen bleiben, können die Animatronics auch nicht ins Büro eindringen. Durch die düstere Atmosphäre, den Einsatz von Schatten und die flackernden Kamerabilder sorgt allerdings bereits das Beobachten der Animatronics für Anspannung und ein Gefühl des Unheimlichen, auch ohne die Furcht vor einem Jumpscare. Gleichzeitig geht durch die Verwendung von Cheats ein relevanter Faktor der Spielmechanik verloren, für den die Reihe bekannt ist. Für das Gewöhnen an die Animatronics und zum Entwickeln einer Strategie kann dies jedoch nützlich sein, genauso wie der nach Abschluss des Hauptspiels freischaltbare Modus Custom Night, bei dem Spielende die Stärke der Animatronics selbst einstellen können und somit ein gewisses Maß an Kontrolle erlangen.

Story und Theorien

Die simpel gehaltene Story, die über aufgenommene Nachrichten zu Beginn jeder Nacht vermittelt wird, birgt verstörende Inhalte. Unter anderem wurde Freddy Fazbear’s Pizza geschlossen, weil ein Animatronic ein Kind gebissen hat und auch die vorherige Nachtwache ist spurlos verschwunden. Und ab der vierten Nacht dringen aus dem Telefon nur noch undefinierbare, unheimliche Geräusche. Suchen Interessierte im Internet nach Theorien zu dem Spiel, stößt man häufig auf angeblich wahre Geschichten von Mord, Kindesentführungen und Verstümmelungen, insbesondere in Anschluss an die anderen, teils expliziteren Spiele der Serie.

Da die Story jedoch vor allem im ersten Teil vage bleibt, wird es Fans ermöglicht, eigene Theorien zu entwickeln und mit der Community zu teilen. Dadurch können Spieler*innen Teil einer Gemeinschaft werden, die mit Leidenschaft versucht, die Geschichte hinter Five Nights at Freddy’s zusammenzusetzen und deren Geheimnisse aufzudecken. Zahlreiche Umdeutungen in Fanfictions und süß gehaltene Fan Arts ermöglichen es, das Franchise zu genießen, auch ohne sich Jumpscares auszusetzen.

Spielanforderungen

Das Story sowie die Dialoge sind überwiegend englischsprachig, es gibt aber deutschsprachige Untertitel. Da Spielende ab der zweiten Nacht jedoch bereits auf die Animatronics achten müssen, während die aufgenommenen Nachrichten abspielen, kann es schwierig sein, gleichzeitig den Untertiteln zu folgen. Das Spiel selbst gibt nur vage Hinweise, wie die Spielmechanik funktioniert, doch ist diese simpel und intuitiv genug, um sie durch Ausprobieren zu verstehen. Englischkenntnisse sind daher nur zum Verständnis der Geschichte wichtig.

Fazit

Five Nights at Freddy’s hat als Klassiker des Indie-Horrors, Mitbegründer des Horrorspiel-Genres und als erster Teil des beliebten Franchise bereits bei Jüngeren einen besonderen Reiz. Mit einer durchschnittlichen Spielzeit von nur einer Stunde lässt es sich schnell durchspielen. Durch den Zufallsfaktor und den zusätzlichen Modus der Custom Night hat es allerdings einen hohen Wiederspielfaktor. Die Community um das Spiel ist immer noch sehr aktiv und zieht immer wieder junge und ältere Generationen von Spielenden an, die gemeinsam Theorien entwickeln, ihre eigenen Animatronics erstellen und Fanarbeiten teilen.

Five Nights at Freddy’s bietet viel Spannung und Nervenkitzel und richtet sich daher an Jugendliche ab 14 Jahren. Für Jüngere können die unheimliche Atmosphäre und die Jumpscares nachhaltig belastend wirken, Alpträume auslösen und zu Ängsten führen.

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