Florence
Interaktive Story über die erste Liebe.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Pädagogische Altersempfehlung
Spielbeschreibung
Das interaktive Abenteuer erzählt die Geschichte einer ersten Liebe. Protagonistin Florence Yeoh lernt mit 25 Jahren den Cellospieler Krish kennen und beide verlieben sich ineinander. Wir erleben ihren ersten Streit, aber auch, wie beide aneinander wachsen. Das wird so gefühlvoll in Szene gesetzt, dass trotz des geringen Spielanteils niemals Langeweile aufkam.
Pädagogische Beurteilung
Rückblenden
Florence ist weniger ein Videospiel als vielmehr eine interaktive Geschichte. Im ersten Teil wird der etwas eintönige Tag einer jungen Frau erzählt: Aufstehen, Zähne putzen, Mails checken, Arbeiten, Abendessen, Fernsehen, Zähneputzen und dann alles wieder von vorn. Beim Aufräumen des Zimmers fallen Florence einige Erinnerungen an ihre Kindheit aus einem Fotokarton, weshalb wir eine kurze Zeit ihr Leben vorüberziehen sehen. Eines Tages unterbricht die Begegnung mit einem Straßenmusiker und ein anschließender kleiner Unfall den täglichen Trott. Von da an nimmt die bekannte Geschichte ihren Lauf, man verabredet sich, geht zusammen essen, hat gemeinsame Interessen, lacht miteinander und hat sich viel zu erzählen. Die vorher langweiligen Tage ändern sich. Die Arbeit fliegt vorbei, die Gespräche mit der Mutter verändern sich und die ganze Stimmung ist melancholisch. Man ist verliebt.
Was spielt man dann?
Die Geschichte um Florence wird in Kapitel unterteilt und innerhalb der Abschnitte kommt es zu kleinen Puzzle-Spielen. Diese passen immer zur jeweiligen Situation und untermalen diese zusätzlich. So legen wir kleine Puzzleteile in Sprechblasen, um die Gespräche zwischen Krish und Florence zu visualisieren oder einige Mathematikaufgaben für die Schule zu lösen. Das ist allerdings so niedrigschwellig, dass keine der gestellten Aufgaben ein Problem darstellte.
Im Hintergrund der Geschichte läuft eine der Stärken des Spiels ab: die Musik. Es ist ein Mix aus Cello und Piano und untermalt die Story auf ganz besondere Weise. Man wird durch die Untermalung durch die gesamte Handlung getragen und kann Stimmungen und Gefühle regelrecht hören. In der ganzen Geschichte wird sonst überhaupt nicht gesprochen und nur ganz wenig Text verwendet. Trotzdem konnten sich die Spielenden sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen. Das liegt auch am grafischen Stil, der mit Hingabe gezeichnet wurde und mit satten Farben einen handgezeichneten Eindruck hinterlässt.
Wasser im Wein
Leider ist die Story schon nach nur einer Stunde vorbei, jedoch bleibt man über die Zeit stets unterhalten, da keine Längen aufkommen. Einen Kritikpunkt haben die Tester*innen allerdings angemerkt – so nachvollziehbar und anrührend die Geschichte um Krish und Florence auch erzählt wird, lässt sie gängige Klischees nicht aus, wie das bei klassischen Love-Storys so abläuft, zumal Florence das gängige Alter des ersten Verliebtseins schon ein wenig überschritten hat.
Fazit
Florence ist weniger ein Spiel, als vielmehr eine wunderbar erzählte, anrührende Geschichte. Sie zeigt, wie perfekt Musik, kleine interaktive Einlagen und ein zarter Grafikstil einen emotionalen Eindruck bei Spieler*innen hinterlassen können, der nicht so schnell vergessen wird. Trotz dieser beeindruckenden Leistung engt die Kürze der Geschichte die Vielschichtigkeit einer ersten Liebe ziemlich ein. Aber vielleicht wird in Zukunft die Geschichte um Florence ja noch weiter erzählt.