Nintendo Switch Cover von For The King. Drei Figuren blicken auf eine Festung im Hintergrund.
Spielbeurteilung

For The King

Abwechslungsreiches und herausforderndes Roguelike RPG mit Anleihen bei Heroes of Might and Magic und Tabletop Spielen.

Eine kleine Gruppe, bestehend aus einem Magier und zwei Rittern, steht einem leuchtenden Steingolem mit zwei Begleitern gegenüber.
Eine Karte mit verschiedenen Gebieten.
Eine kleine Gruppe steht in einem Dungeon einem Skelet mit zwei Fledermäusen gegenüber.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Curve Games
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 19. April 2019

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 12
USK ab 12 freigegeben

Kosten:

  • Kostenpflichtige DLCs erhältlich, die das Spiel um Inhalte erweitern

Spielmodi:

  • max. 3 Spieler*innen
  • Gegeneinander
  • Miteinander
  • Lokal
  • Online

Pädagogische Altersempfehlung

14
spielbar ab 14 Jahren

Strategisches Vorgehen

Spielbeschreibung

In For the King steuern die Spielenden eine Abenteurergruppe, die das Reich vor allem Bösen schützen muss, nachdem der König verstorben ist. Dafür zieht die Gruppe abwechselnd über ein Spielfeld, bestehend aus hexagonalen Feldern und erfüllt verschiedene Missionen.
Im Laufe des Abenteuers macht sich auf der Welt Chaos breit und dieses gilt es mit dem Erfüllen von Aufträgen zurückzudrängen. Diese übernehmen die Spieler*innen in den Städten. Sie können sehr simpel sein und aus einem Botenauftrag bestehen, bei komplexeren Aufträgen müssen aber auch bestimmte Orte in der Welt gefunden werden. Diese Aufträge strukturieren das Spiel und es gibt eigentlich immer etwas zu erledigen. Währenddessen stößt die Heldengruppe auch immer wieder auf Monster, die bekämpft oder Kultstätten, die zerstört werden müssen, um den Einfluss des Chaos zu minimieren. Auch Verliese gilt es zu erkunden, um Schätze und Erfahrungspunkte zu erhalten.
Nach einer gewissen Zeit tauchen Geißeln auf. Diese sind Gegenspieler, die mit unterschiedlichen negativen Effekten Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen. Sie werden besiegt, indem die Heldengruppe die Stätten der jeweiligen Geißeln aufsucht und alle Feinde dort besiegt.

Pädagogische Beurteilung

Spielercharaktere

Zu Beginn suchen sich die Spielenden eine Truppe mit drei Helden aus. Günstig ist hier eine gute Mischung an Fähigkeiten. So ist der Schmied beispielsweise ein kräftiger Kämpfer und der Jäger ein guter Schütze. Daneben gibt es zu Beginn den Minnesänger, der Magie durch seine Laute wirkt und den Gelehrten, der am besten mit Zauberbüchern und -stäben umgehen kann. Diese Charaktere besitzen unterschiedliche geistige und körperliche Fähigkeiten, die sich auf die Kampfeigenschaften auswirken, wie z.B. Wahrnehmung, Intelligenz und Stärke. Passend zu diesen Fähigkeiten gibt es verschiedene Waffen, mit denen die entsprechenden Charaktere ausgerüstet werden sollten.

Schwierigkeitsgrad – faires roguelike Adventure

Roguelike Spiele dieser Art sind eigentlich nicht darauf angelegt, durchgespielt zu werden. Die Level bzw. Herausforderungen werden immer kniffliger, bis der Held irgendwann stirbt. Manuelles Speichern ist nicht möglich. For the King gestaltet dies aber nicht ganz so hart. Stirbt ein Gruppenmitglied, kann man es wiederbeleben, solange Lebenspunkte übrig sind. Dieser Vorrat kann auch immer wieder aufgefüllt werden. Außerdem gibt es Heiligtümer, die über die gesamte Karte verteilt sind und an denen ein Tribut entrichtet werden kann. Diese sorgen dafür, dass der entsprechende Charakter einmal wiederbelebt wird.
Die Kämpfe sind rundenbasiert, sodass in Ruhe geplant werden kann, wie Monster besiegt werden sollen. Auch dies führt zu einer größeren Chance, weit voranzukommen. Ein gewisser Erfolgsdruck entsteht, da automatisch gespeichert wird, man aber nicht selber speichern kann. Eine verlorene Partie bleibt also verloren und es muss von vorne begonnen werden. Mit ein wenig planerischem Geschick kann dieser Punkt hinausgezögert werden. Aber wie es in der Natur von Roguelikes liegt, werden die Herausforderungen schwieriger, die Preise für wichtige Ressourcen steigen und Chaos und Geißeln bedrohen den Erfolg immer weiter. Daher wird den Spielenden ein gewisses Maß an Frustrationstoleranz abverlangt. Darauf wird aber auch fairerweise vor jedem Spiel hingewiesen.

Langzeitmotivation

Während des Spielverlaufs können weitere Charaktere freigespielt werden. Hierfür wird Wissen gesammelt und im Hauptmenü im Wissensladen eingetauscht. Zusätzlich gibt es hier auch neue Gegenstände, Waffen und besondere Ereignisse, die dann während des Abenteuers auftauchen. Dadurch wird die abwechslungsreich gestaltete Welt noch interessanter. Wurde ein Szenario durchgespielt, kann man sich noch an die anderen fünf wagen – drei von den insgesamt sechs sind explizit für fortgeschrittene Spielende gedacht.
Am meisten Spaß macht das Erkunden der großen Karte. Sie wird bei jedem Spiel neu erstellt, sodass die Spielenden jedes Mal etwas Neues erwartet. Auch das Verbessern der Charaktere ist das, was auf lange Zeit motiviert. Die Charaktere steigen zwar immer wieder ein Level auf, aber anders als in anderen Rollenspielen werden hier die Fähigkeiten automatisch verbessert. Es gibt keine Möglichkeit, die Charaktere weiter auszugestalten. Das Kombinieren und Tauschen der verschiedenen Ausrüstungsgegenstände unter den Charakteren ist das eigentliche Vergnügen. Wenn dann noch die ersonnenen Kombinationen während der Kämpfe erfolgreich sind, freut man sich gleich doppelt.

Grafik und Sound

Die Spielwelt ist abwechslungsreich und ohne zu viele Details dargestellt. Die Landschaft wirkt bunt, bis man einen regnerischen Tag erwischt oder in ein Verlies absteigt. Dann wird die Grafik der düsteren oder tristen Situation angepasst. Alle Charaktere – Gegner wie Helden – werden fast schon niedlich dargestellt. In den Kämpfen sieht man auch Pixel-Blutstropfen, dies ist jedoch durch die Polygon-Grafik entschärft.
Die Musik untermalt die jeweilige Situation sehr treffend und ist gut komponiert, wenn sie auch auf Dauer zu wenig Abwechslung bietet. Auch im Kampf ist die Musik ein wichtiges Element. Der Minnesänger bekämpft die Gegner mit seiner magischen Laute und stimmt ein Siegeslied an, wenn die Heldentruppe gewonnen hat. Für das Böse kämpfen auch ein paar Barden, welche die Helden mit Metal-Sound und auf Knien rutschend bekämpfen.

Steuerung

Gesteuert wird mit der Maus. Eine Steuerung per Gamepad ist wohl möglich, aber im Moment laut Berichten noch sehr hakelig. Die Steuerung per Maus ist intuitiv und was sich nicht von selbst erklärt, wird über kleine Einblendungen gezeigt. So wird die rechte Maustaste genutzt, um Fokus einzusetzen und damit die Chancen beim nächsten Wurf zu erhöhen. Dies wird jedes Mal per Mouseover angezeigt. For the King mutet wie ein Fantasy-Brettspiel an. Bewegungspunkte, Angriff und Schaden werden erwürfelt. Allerdings sieht man diese Würfel nicht, nur das Ergebnis. Wann welche Charaktere gemeinsam einen Feind angreifen ist nicht direkt klar. Zwar werden die Felder aller Beteiligten rot markiert, doch dies hätte für die Tester*innen etwas deutlicher ausfallen können.

Mehrspieler

In der Solo-Kampagne ist es möglich, dass die drei Charaktere der Gruppe von drei Spielenden geführt werden. Daneben gibt es noch den Online-Koop-Modus und den lokalen Koop-Modus. Dieser unterscheidet sich lediglich in Details von der Möglichkeit, die Solo-Kampagne zu mehreren zu spielen. Die erbeuteten Gegenstände können hierbei nicht aufgeteilt werden, sondern werden direkt einer Figur zugewiesen. Allerdings kann nachher wiederum das gesamt Inventar verteilt werden.

Fazit

For the King ist ein Roguelike Strategie-Rollenspiel mit Fantasy-Elementen, das lange Freude macht. Man merkt dem Spiel an, dass sich die Entwickler*innen hier von Anfang an viel Mühe gegeben haben. Wahrscheinlich liegt es auch an diesem Enthusiasmus, dass der Titel erfolgreich über Kickstarter finanziert wurde. Interessant ist das Abenteuer für Spieler*innen ab 14 Jahren, die schon Erfahrung mit ähnlichen Titeln haben.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

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Spielspaß: