Gunfire Reborn
Bunter Koop-Egoshooter mit Roguelite-Elementen.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
Kosten:
- In-Game-Käufe
- Kostenpflichtiger DLC erhältlich, der das Spiel um Inhalte erweitert
Spielmodi:
- max. 4 Spieler*innen
- Gegeneinander
- Miteinander
- Online
Zusatzinfos:
Pädagogische Altersempfehlung
Spielbeschreibung
Gunfire Reborn bietet als Koop-Shooter aus der Egoperspektive die Möglichkeit, alleine oder in einem Team von bis zu vier Spielenden eine bunte 3D-Comicwelt zu bereisen und sich durch Wellen gegnerischer Wesen zu kämpfen. Hierzu stehen verschiedene Held*innen zur Auswahl, welche unterschiedliche Fähigkeiten haben und eine Vielzahl verschiedener Waffen besitzen, welche ebenfalls sehr unterschiedlich funktionieren. Als Team kämpfen sie sich durch aufeinanderfolgende Level, die jeweils von Raum zu Raum führen und dabei jedes Mal eine Zusammenstellung von Gegnerwesen bereithalten.
Pädagogische Beurteilung
Jede Runde ist anders
Der tatsächliche Umfang findet sich nicht unbedingt in der Größe der Spielwelt. Die vier verschiedenen Gegenden mit jeweils bis zu zehn Leveln können in etwa eineinhalb bis zwei Stunden bewältigt werden. Mehrere Faktoren sorgen jedoch dafür, dass jede neue Runde Abwechslung verspricht. So gibt es vier Schwierigkeitsgrade, wobei der höchste noch mal um bis zu acht Stufen gesteigert werden kann. Außerdem sind die einzelnen Level in ihrem Aufbau jedes Mal zufällig generiert und die unterschiedlichen Waffen sind nicht frei verfügbar, sondern wollen gefunden werden. Darüber hinaus haben sie jedes Mal zufällige Boni und können innerhalb der Spielrunde verstärkt werden. Die Charaktere haben unterschiedliche Fähigkeiten und sind in verschiedenen Dingen gut oder schlecht. Außerdem gibt es auch für sie in jedem Level eine zufällige Auswahl an Verbesserungen. Hinzu kommen eine Vielzahl an Schriftrollen – charakterunabhängige Verstärkungen, die ebenfalls zufällig gefunden werden können.
Diese Vielzahl an Kombinationen unterschiedlicher, zufälliger Faktoren bietet zahllose Möglichkeiten, sich durch die immer schwerer werdenden Level zu kämpfen und fordert strategisches Denken und Planen. Da all diese Dinge in Schriftform bestehen, sollte hier außerdem eine gewisse Geduld und Lesebereitschaft mitgebracht werden, sonst kommt das Scheitern schnell. Das System bietet also viel Spaß und Möglichkeiten zum Herumprobieren bis zu dem Punkt, an dem Spielende einen Rausch der Übermacht im Spiel erleben können. Gleichzeitig kann die Menge an Möglichkeiten auch frustrierend sein für alle, die einfach schnell und unkompliziert reinschauen möchten.
Für’s Team!
Besonders spaßig ist es mit anderen zusammen zu spielen. Hierbei liegt der Fokus hier ganz klar auf dem Teamspiel, denn es wird nicht gegeneinander angetreten. Die vielfältigen Möglichkeiten und zufällig kombinierten Gegenstände während einer Spielrunde bieten dabei das Potential, sich auch als Team strategisch aufzustellen und gemeinsam das Beste rauszuholen. Gibt es in der Gruppe einen Charakter der besonders gut mit Elementareffekten ist? Gebt ihm*ihr Elementwaffen und Elementarverstärkungen. Ein anderer Charakter hat Boni auf Explosionen? Gute Granaten- und Raketenwerfer an diese Adresse. Die dritte Spielfigur punktet mit ihren Fähigkeiten? Die besten Fähigkeitenverstärkungen sollten dorthin gehen, gute Waffen braucht diese Figur dafür wahrscheinlich nicht.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich als Team gegenseitig zu unterstützen. Da alle Spielenden jeweils eigene Beute finden, sind Absprachen, abgeben und tauschen hier besonders wertvoll. Dies kann ein gutes Gefühl für Teamwork fördern, allerdings nur bei denen, die sich darauf einlassen wollen.
Der harmlose Ego.Shooter?
Ego-Shooter dieser Art finden sich in der Regel nicht im Altersspektrum unter 16 Jahren. Die comichafte Darstellung lässt sich zwar mit Fortnite: Battle Royale vergleichen, das als Shooter eine Altersfreigabe ab 12 Jahren erhalten hat, Fortnite ist jedoch kein Ego-Shooter.
Gunfire Reborn stellt sich in seiner Struktur und Darstellung jedoch deutlich harmloser dar, als man bei dem Begriff Ego-Shooter zunächst denkt. Die Charaktere sind allesamt Tieren nachempfunden, also Katze, Hund, Falke, Tiger, Hase und so weiter. Die Gegnerwesen sind bis auf wenige Ausnahmen nicht ansatzweise menschlich, sondern vielmehr an Fantasiefiguren verschiedener Mythologien angelehnt. Die knallig bunte Comicgrafik voller Leuchteffekte entschärft die Gesamtdarstellung weiter. Die Waffen sehen ebenfalls eher wie comichafte Spielzeuge aus, die nur grob tatsächlichen Schusswaffen nachempfunden sind. So gibt es etwa eine Art Flammenwerfer, der aber aussieht wie ein gelangweilter, feuerspuckender Salamander, der zum Nachladen gestreichelt wird. Es sind weder Blut, Verletzungen, Leichen oder sonstige Darstellungen zu sehen und besiegte Gegnerwesen verpuffen einfach in einer weißen Rauchwolke. Auch die Tatsache, dass Spielende zu keinem Zeitpunkt gegeneinander antreten oder sich bekämpfen, kann in Kombination mit den anderen Faktoren entschärfend wirken.
Fazit
Der Koop- Ego-Shooter bietet bis zu vier Spielenden spannende und fordernde Spielrunden. Die Vielzahl unterschiedlicher, zum Teil zufälliger Spielelemente ermöglicht auf der einen Seite einen hohen Wiederspielwert und regt zum Ausprobieren und spielerischen Planen an, kann gleichzeitig jedoch gerade für Neulinge schnell überfordernd und frustierend werden, insofern diese sich nicht auf die Vielfältigkeit und deren Funktionalitäten einlassen wollen. Obwohl es sich hier um einen Ego-Shooter handelt, sind die Darstellungen allesamt comichaft harmlos und an Inhalte aus Mythologie sowie Fantasie angelehnt. Realistische oder gar explizite Darstellungen finden sich nicht. Pädagogisch ist das Spiel für alle ab 12 Jahren interessant und bietet mit seinem Genre eine echte Alternative in diesem Altersfeld.