Hello Neighbor
Kurzweiliges Räuber & Gendarm Spiel mit leichten Horroreinlagen.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
Kosten:
- Kostenpflichtige DLCs erhältlich, die das Spiel um Inhalte erweitern
Spielmodi:
- max. 6 Spieler*innen
- Gegeneinander
- Miteinander
- Online
Pädagogische Altersempfehlung
Spielbeschreibung
In dem Hide & Seek Titel Hello Neighbor geht es darum, als Junge unbemerkt in das Haus des Nachbarn einzudringen, da der Verdacht besteht, dass besagter Nachbar ein Kind in seinem Keller gefangen hält. Also versuchen Spielende unbemerkt in das Haus zu gelangen und suchen nach dem Schlüssel für die Kellertür. Dabei müssen sie durch andere verschlossene Türen gelangen und dürfen nicht vom Nachbarn entdeckt werden. Dies wird vor allem durch das Verstecken in Schränken oder das Ablenken durch Lärm bewerkstelligt. Dafür können Alltagsgegenstände benutzt werden, die zum Beispiel durch Fensterscheiben geworfen werden können. Auch der Nachbar kann beworfen werden, um ihn für ein paar Sekunden benommen zu machen und so noch in letzter Sekunde zu entkommen.
Pädagogische Beurteilung
Spielerische Eindrücke
Das Konzept ist eher einfach gehalten. Dadurch gibt es keine großen Einstiegshürden, wie etwa eine komplexe Hintergrundgeschichte, vielschichtige Dialoge oder lange intensive Spielzeit. Tatsächlich stellte die Steuerung mittels Controller in der Testgruppe das einzige große Problem dar. Diese wurde als hinderlich und frustrierend bemängelt, da sie sehr unzuverlässig und schwammig reagierte. Auch gibt es keinerlei Erklärung zu der Tastenbelegung, die Steuerung müssen Spielende selbst herausfinden. Diese ist dafür jedoch überschaubar und einfach zu verstehen. Die grafische Darstellung ist hell und bunt gehalten. Lediglich einzelne Momente, nämlich wenn die Gefahr besteht, vom Nachbar erwischt zu werden oder man erwischt worden ist, können düsterer und gruseliger sein. Im weiteren Spielverlauf kann sich dieser Eindruck eventuell auch noch steigern.
Eine ernste Thematik
Dass es sich bei der kurzen Geschichte um mögliche Kindesentführung dreht und der Nachbar ein teilweise sehr rabiates und klischeehaftes Feindbild darstellt, wird von vielen Kindern und Jugendlichen nicht in der Form wahrgenommen. Auch im weiteren Spielverlauf kommt es zu weiteren ernsten Thematiken, wie Angst und psychischer Belastung. Der Titel kratzt an diesen Themen und spielt ein wenig damit, wodurch er zum einen durchaus Reflexionspotential besitzt, zum anderen aber auch verharmlosend wirken kann. Die Fähigkeit sich differenziert damit auseinandersetzen zu können sollte vorhanden sein, was gerade für jüngere Kinder schwierig werden kann.
Bekannt durch YouTube Content
Hello Neighbor kennen Kinder und Jugendliche vermehrt durch Let’s Plays auf Videoplattformen wie YouTube. Wie bei vielen anderen Spielen auch, kann es durch Let’s Play Videos jedoch zu einer veränderten Form der Wahrnehmug der Inhalte kommen. Hier bekommen die Zuschauenden zu den Inhalten nämlich auch eine Person gezeigt, die auf die Geschehnisse im Spiel reagiert und dadurch Unterschiedliches vermittelt. In der Testergruppe haben es die Spielenden beispielsweise nicht geschafft, den Schlüssel für die Kellertür zu finden und damit das erste Level abzuschließen, da sie es viel interessanter fanden, dem Nachbarn mit Gegenständen die Scheiben seines Hauses einzuwerfen oder ihn selbst zu erwischen. Dabei fielen oft auch verbale Beleidigungen und Abwertung gegenüber der Figur. Das eigentliche Spielziel könnte so unterwandert werden, da die Spielenden es vielleicht sowieso schon auf YouTube gesehen haben und es dann unterhaltsamer finden, ähnliche „coole Aktionen“, wie die Let’s Player*innen, nachzuspielen. Freilich hat dies nichts mit dem Titel an sich zu tun und kann so potentiell mit jedem Spiel geschehen. Hello Neighbor hat als Indie-Titel jedoch über YouTube Bekanntheit erlangt, wodurch solche vermittelten Inhalte als Beiwerk auftreten können.
Fazit
In diesem einfach gehaltenen Indiespiel geht es darum, in das Haus eines suspekten Nachbarn einzudringen, um eine mögliche Kindesentführung aufzudecken. Dabei versuchen Spielende den Kellerschlüssel zu finden, ohne vom Nachbarn entdeckt oder erwischt zu werden. Das Spiel öffnet, trotz seiner zunächst sehr hellen Atmosphäre, durchaus ernste Thematiken und wird dabei in einzelnen Momenten auch düster und gruselig, ohne das dies auf den ersten Blick erkennbar ist. Als Indie-Titel hat es Bekanntheit über Let’s Plays, unter anderem auf YouTube, erlangt, wodurch sich die Wahrnehmung des Spiels und die Spielart verändern können.