Hogwarts Legacy
Actionlastiges Rollenspiel für Fans der Harry Potter-Welt.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
USK Alterskennzeichen
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Pädagogische Altersempfehlung
Fiktives Kampfgeschehen und unmoralisches Verhalten sind möglich.
Spielbeschreibung
Lang erwartet, können Spieler*innen nun an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei in die magische Welt von Harry Potter eintauchen. Die offene Welt ermöglicht es, die Hogwarts-Schule und die umliegenden Gebiete frei zu erkunden und ist daher nicht nur für Fans ein großer Anziehungspunkt. Als Hexe oder Zauberer können die eigenen Fähigkeiten und Zauberkräfte verbessert und verschiedene Kreaturen bekämpft werden, was ein immersives und spannendes Spielerlebnis bietet. Die Handlung des Abenteuers findet im 19. Jahrhundert statt und die Spielenden nehmen die Rolle eines Schülers oder einer Schülerin ein, welche*r im Besitz des Schlüssels zu einem uralten Geheimnis ist. Diese geheime Information birgt die Gefahr, die Welt der Zauberei zu spalten und es liegt in der eigenen Verantwortung, Verbündete zu finden, gegen die Kräfte der schwarzen Magie zu kämpfen und schließlich das Schicksal der magischen Welt zu bestimmen.
Pädagogische Beurteilung
Rätselvolles Erkunden
Für die jugendlichen Tester*innen war das Erkunden der großen Spielwelt wohl der beliebteste Teil des Abenteuers. Vor allem für Fans der Harry Potter-Welt gibt es so einiges Bekanntes und Neues zu entdecken. Zum Erkunden, der teils fröhlichen, teils dunklen Welt gehören jedoch auch Höhlen, Gräber und Wälder, in denen allerhand Kreaturen hausen. Zudem gibt es sogenannte Jump Scares, also plötzliche Erschreckmomente. Vor allem Spinnen tauchen immer wieder plötzlich auf und können innerhalb der düsteren Atmosphäre Spieler*innen mit Arachnophobie, also einer Angst vor Spinnen, möglicherweise verschrecken. Außerdem bietet die Spielwelt viele knifflige Rätsel, die oftmals den Weg zu Schätzen oder Ausrüstungsgegenständen versperren. Ein Handbuch gibt allerdings einen Überblick über das gesamte Spiel und wichtige Informationen und erlaubt Zugriff auf die Weltkarte. Im Handbuch müssen auch Ausrüstungen ausgewählt und Talentpunkte vergeben werden.
Spielanforderungen
Die selbsterstellte Hauptfigur wird aus der Third-Person-Perspektive gesteuert. Wie bei jedem klassischen Rollenspiel müssen spezifische Fähigkeiten ausgebildet und der Avatar stetig weiterentwickelt werden. Dabei ist strategisches Planen gefragt, denn Spieler*innen müssen im Vorfeld entscheiden, welche Fähigkeiten sie verbessern und welche nicht.
Hogwarts Legacy gibt vier verschiedene Schwierigkeitsgrade vor: “Geschichte”, ein Modus in dem der Fokus auf der Story und nicht auf dem Kampfgeschehen liegt sowie “Leicht”, ”Normal” und “Schwer”, wobei jeweils die Feinde anspruchsvoller zu bekämpfen sind. Die Schwierigkeitsgrade können im Vorhinein eingestellt und im Spielverlauf jederzeit verändert werden. Eine Herausforderung ist jedoch, unabhängig vom Schwierigkeitsgrad, das Zurechtfinden in der verwinkelten Zauberwelt – Manche Tester*innen haben sich hier und da verlaufen und Orte wurden nicht wiedergefunden. Es gibt jedoch verschiedene Orientierungsmöglichkeiten. Mit dem Zauberspruch Revelio können beispielsweise interaktive Gegenstände in der Umgebung angezeigt werden und markieren sich die Spieler*innen ein bestimmtes Ziel, so wird der schnellste Weg dorthin auf der Mini-Map angezeigt. Das Handbuch kann ebenfalls den Weg zur nächsten Aufgabe anzeigen und ist ein Rätsel zu schwierig, geben Nebencharaktere oftmals Hinweise, die bei der Lösung helfen können. Auch die Steuerung war für manche Tester*innen am Anfang sehr anspruchsvoll, wurde aber mit ein wenig Übung gut gemeistert.
Moralische Entscheidungen und Kämpfe
Beim Erkunden der Welt und Fortschreiten der Story müssen sich Spieler*innen immer wieder gegen verschiedene Kreaturen und schwarze Magier*innen behaupten. Dazu setzen sie ihren Zauberstab ein, der in diesem Spiel Gegenstände und Gegner schweben lässt, einfriert, in Brand setzt oder sogar mit den unverzeihlichen Flüchen besiegt. Die Spieler*innen bekommen ein Portfolio an unterschiedlichen Zaubersprüchen, die ihnen nicht nur bei den Kämpfen helfen, sondern auch essentiell sind, um die Rätsel zu lösen.
Im Spiel geht es zudem immer wieder darum, moralische Entscheidungen zu treffen – einige haben dabei auch Einfluss auf das Spielgeschehen, andere haben keine Konsequenzen. Wie verhält man sich gegenüber Nebencharakteren? Erlernt man unverzeihliche Flüche und wendet diese auch an? Im Harry Potter-Universum sind unverzeihliche Flüche, wie der Name schon sagt, unverzeihlich. Im Spiel scheinen diese jedoch keine Konsequenzen zu haben, wie unsere Jugendredaktion in einem Artikel beschrieben hat.
Fazit
Hogwarts Legacy hat die Tester*innen in seinen Bann gezogen. Es begeistert mit einer großen Spielwelt und vielen liebevollen Details aus der Welt von Harry Potter. Jugendliche ab 12 Jahren können das Kampfgeschehen im fiktiven Setting einordnen und kommen mit den Spielanforderungen zurecht. Das Abenteuer richtet sich jedoch nicht nur an Jugendliche, auch Erwachsene können zur Schule für Hexerei und Zauberei gehen. Zudem wird Abwechslung zwischen spannenden Kämpfen, Erkunden und kniffligen Rätseln geboten.
Im Vorfeld wurde das Spiel besonders im Kontext zu den transfeindlichen Äußerungen von J.K. Rowling diskutiert, auf die wir im folgenden aus der Perspektive einer betroffenen Person eingehen wollen:
Als Nicht-binäre trans Person tut es mir durchaus weh zu sehen, wie erfolgreich und verbreitet Hogwarts Legacy ist. J.K. Rowling, die Autorin des Universum, spricht sich nicht nur ganz klar gegen trans Rechte aus, sondern unterstützt auch finanziell immer wieder politische Kampagnen und Bewegungen gegen uns. Diese haben ganz reale Auswirkungen auf unser Leben, da sie immer wieder zu diskriminierender Gesetzgebung führen. Des Weiteren sind das Harry Potter-Universum und gerade die grundlegenden Bücher für weitere Arten der Diskriminierung bekannt. Hier geht es um Antisemitismus, Ableismus, Fettfeindlichkeit und Rassismus. Auch hier bezieht die Autorin kaum Stellung und strebt keine Verbesserung an. Was uns zu dem potentiellen Konsum des Spiels bringt: J.K. Rowling verdient nicht nur an jeder verkauften Kopie des Spiels mit, sondern die Relevanz ihres Universums wird auch durch jegliche Art des Konsums und der Interaktion mit dem Spiel aufrechterhalten und somit auch sämtliche problematische Aspekte. Natürlich müsst ihr selbst wissen, wie ihr mit der Situation umgehen wollt. Ich mag euch dennoch eins auf den Weg geben. Hört den Menschen, welche von dem Harry Potter Universum und der Gesellschaft angegriffen werden, zu und glaubt ihnen, wenn sie von ihrer Verletztheit erzählen. Einen anderen Einblick in die Situation gibt FaulenzA in ihrem Artikel zu dem Spiel auf siegessaeule.de.
Eine Stellungnahme von Naja Rieger
Bewertung der Spieletest-Gruppe
Bürgerzentrum Deutz
Köln„Ein zauberhaftes Spiel für Harry Potter-Fans! Das magische Open-World-Abenteuer hat eine schöne und detailverliebte Welt und auch beim Kampfsystem hat man sich Gedanken gemacht. Es gibt ca. 20 Kampfzauber sowie Pflanzen und Tränke, die man im Kampf einsetzen kann.“ (Zitat von Spieletesterin Isabel)