Packshot von Kingdom Come: Deliverance: Ein Ritter in grauer Rüstung kniet am Boden und stützt sich auf seinem Schwert ab.
Spielbeurteilung

Kingdom Come Deliverance

Realistisch anmutende Mittelaltersimulation.

Ein Ritter reitet durch eine ländliche Gegend vorbei an einigen Dorfbewohnern, die Holz hacken.
In einer mittelalterlichen Stadt unterhalten sich einige Bewohner*innen auf der Straße.
Kampfszene: Ein Ritter attackiert seinen Gegner mit einem Schwert. Um die Kämpfenden herum liegen bereits einige Leichen.
Eine mittelalterliche Burg und ein kleines Dorf, umgeben von grünen Hügeln.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Warhorse Studios
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 13. Februar 2018
Genres:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 16
USK ab 16 freigegeben

Kosten:

  • Kostenpflichtige DLCs erhältlich, die das Spiel um Inhalte erweitern

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

16
spielbar ab 16 Jahren

Spielbeschreibung

Mittelalterliche Rollenspiele ohne einen gehörigen Fantasyanteil findet man heute nur noch relativ selten. Warum auch? Ein bisschen Magie erlaubt neue Fähigkeiten für den eigenen Hauptcharakter und unbekannte Geschöpfe als Gegnern – so wie bei den Genregrößen The Elder Scrolls V: Skyrim und The Witcher 3. Kingdom Come: Deliverance dagegen schlägt zwar spielerisch in eine ähnliche Kerbe – wieder gibt es eine offene, detailverliebte Spielwelt – verzichtet allerdings vollständig auf Magie oder Ähnliches und hat den Anspruch, das Mittelalter möglichst realistisch wiederzugeben. Dafür schlüpfen die Spielenden in die Rolle des Schmiedesohns Heinrich, der über einige Umwege hinweg zum starken und mächtigen Krieger wird. Dabei sind Kämpfe, vor allem im Vergleich zu Genrekollegen, wesentlich rarer gesät. So warten nicht an jeder zweiten Ecke Kloppereien oder Wegelagerer auf Heinrich, dafür muss er aber öfter mal den Kopf anstrengen, um die zahlreichen Aufgaben zu meistern.

Pädagogische Beurteilung

Kingdom Come: Deliverance geht in vielen Belangen in eine grundsätzlich andere Richtung als vergleichbare Rollenspiele – und das ist durchaus zu begrüßen. So liegt der Fokus darauf, eine authentische mittelalterliche Welt abzubilden, und in der wurden auch nicht zu jeder Ecke die Schwerter geschwungen. So sind die kämpferischen Auseinandersetzungen eher selten der Weg zum Glück, was das Spiel deutlich von der Konkurrenz abhebt. Wenn es aber zu Gefechten kommt, ist die Steuerung sehr gewöhnungsbedürftig. Das Parieren und Kontern fällt häufig sehr träge aus und gegen richtige Ritter hat der Schmiedgeselle Heinrich oft nur eine geringe Chance. Genauso wenig sollten Spielende sich mit mehr als zwei Gegnern gleichzeitig anlegen. Während man noch beschäftigt ist, seine Vorderseite zu verteidigen, fällt der oder die nächste Kämpfer*in einem in die Seite. Das mag zwar realistisch wirken, kann aber auch schnell frustrieren. Die Kampfdarstellungen sind zwar blutig, aber nie wirklich explizit. Wir können Gegnern keine klaffenden Fleischwunden zufügen oder Gliedmaßen abtrennen. Abseits davon wird das Mittelalter aber sehr derbe dargestellt. So wird geflucht, es gibt sexuelle Darstellungen und auch sonst geht es eher erwachsen zu. Kingdom Come: Deliverance ist aber auch durch den langsamen Spielverlauf eine Herausforderung. Die Geschichte nimmt langsam Fahrt auf und die Spielmechanik hat wenig adrenalingeladenene Höhepunkte.

Fazit

Der Konfliktlösungsaspekt bietet für das Genre einen erfrischenden Ansatz. So können viele Kämpfe mit ein bisschen Köpfchen oder der richtigen Anwendung von Fähigkeiten umgangen werden. Trotzdem bietet das Rollenspiel allen voran erwachsene Unterhaltung. Aufgrund der Darstellungen, des gemäßigten Spielfortschritts und des rohen Umgangstons hat das Spiel eine gesetzliche Alterskennzeichnung ab 16 Jahren.