Packshot von League of Legends. Unter dem Spieletitel und einem Logo steht der Schriftzug "Collector's Pack".
Spielbeurteilung

League of Legends

Beliebtes & kostenloses Online-Strategiespiel mit Bezahlinhalten.

Auf dem Bild sind drei Helden zu sehen wie sie den Dschungel durchqueren. Neben ihnen befindet sich ein Drache.
Unten links im Bild befinden sich zwei Helden des blauen Teams. Sie liefern sich einen erbitterten Kampf mit den drei angreifenden Helden des roten Teams, welche sich oben rechts im Bild befinden.
Eine Übersichtliche Darstellung der Karte von League of Legends. Es sind sowohl beide Basen und die drei Lanes zu sehen (Top, Mid und Bot), als auch der dazwischenliegende Dschungel.
Ein Screenshot des Shops. Es werden folgende drei Gegenstände angezeigt: Dorans Blade, Long Sword und Boots. Die Maus befindet sich auf dem Gegenstand "Dorans Blade" und dessen weitere Informationen werden angezeigt.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Riot Games
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 27. Oktober 2009
Genres:
Plattformen:
PC

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 12
USK ab 12 freigegeben

Spielmodi:

  • max. 10 Spieler*innen
  • Gegeneinander
  • Miteinander
  • Online

Pädagogische Altersempfehlung

12
spielbar ab 12 Jahren
e
eSport geeignet

Spielbeschreibung

Das kostenlos zum Download verfügbare, kompetitive Onlinespiel League of Legends wurde 2009 von Riot Games veröffentlicht. Bereits Ende 2011 konnte es über 32 Millionen aktive Spielende weltweit verzeichnen und stellt momentan eines der bekanntesten und mit über 180 Millionen Spieler*innen (Stand 2022) erfolgreichsten Titel dar. Das MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) verbindet Elemente von Echtzeit-Strategiespielen (RTS) sowie Rollenspielen (RPG), weshalb es mit steigendem Niveau auch zunehmend strategisches Handeln und Absprachen mit Teammitgliedern erfordert. Obwohl es unterschiedliche Spielmodi gibt, treten in der Regel zwei Teams, bestehend aus jeweils fünf unterschiedlichen Spielfiguren (Champions) mit individuellen Fähigkeiten, Spielstiulen und Designs gegeneinander an. Die Spielenden können die Champions je nach Modus selbst wählen oder bekommen diese zufällig zugeordnet. Die Gestaltung der Champions reicht dabei von Menschen bis hin zu Fabelwesen und Tieren sowie anderen fantasievollen Gestalten.
Das Ziel im gängigsten Modus (5 gegen 5) ist es, durch Taktik und gezielte Absprache mit dem eigenen Team den gegnerischen Nexus, das Hauptelement der feindlichen Basis, zu zerstören und gleichsam den eigenen Nexus zu schützen. Unterstützt werden die Teams von Geschütztürmen und Vasallen, die an der Seite der Champions kämpfen. Wenn beide Teams sehr ausgeglichen sind, kann eine Partie auch sehr lang ohne Pause dauern, es gibt aber auch Matches, die bereits nach 15 Minuten enden. In der Regel sollten zwischen 20 und 45 Minuten eingeplant werden.
Die Spielwelt ist comichaft gestaltet und die Spielenden blicken aus der Vogelperspektive auf das Geschehen. Durch den „Nebel des Kriegers“ ist die Struktur der Karte zwar ersichtlich, Bereiche, in denen das eigene Team aktuell keine Sicht hat, sind jedoch schwarz und vom Nebel bedeckt. Zu Beginn der Partie ist jeder Champion auf Stufe 1 und kann bis zu Stufe 18 aufsteigen. Dabei wird der Champion immer stärker und bekommt sowohl automatisch als auch durch Tötungen oder Unterstützungen Gold, welches für Ausrüstung etc. ausgegeben werden kann. Die Champions weisen unterschiedliche Fähigkeiten auf, die taktisch klug aktiviert, benutzt und verbessert werden können. Dabei gibt es klassischerweise Fern- sowie Nahkampfattacken. Gefordert wird vor allem taktisches Geschick und die Bereitschaft zur Kooperation im Team.

Pädagogische Beurteilung

Der Aufstieg zum mächtigen Beschwörer

Nach Ende einer Runde erhalten Spielende eine gewisse Menge an Erfahrungspunkten, mit denen sie in höhere Beschwörerlevel aufsteigen können. Dadurch können Spezialfähigkeiten („Zauber”) freigeschaltet werden, von denen zwei Stück in jeder Partie gewählt werden können. Ebenso erhalten Spielende eine bestimmte Menge an blauen Essenzen, mit denen sie dauerhaft Champions oder Runenseiten freischalten können. Die zu letzteren zugehörigen Runen mussten früher ebenfalls erworben werden, sind mittlerweile jedoch kostenlos. Auch Runen können vor jedem Match nach Belieben ausgerüstet werden und gewähren Verbesserungen oder neue Fähigkeiten. Um genug blaue Essenzen zu sammeln und sich Champions oder Runenseiten leisten zu können, muss allerdings erst eine längere Zeit gespielt werden. Ansonsten stehen jede Woche 14 der 162 verschiedenen Champions (Stand Januar 2023) kostenlos zur Verfügung. Die Champions werden fortlaufend erweitert, wobei etwa alle drei Monate ein neuer erscheint. Eine weitere Möglichkeit, einen Champion dauerhaft freizuschalten oder andere Güter zu kaufen, ist der Einsatz von Geld.

Der Einsatz von Geld

League of Legends selbst ist kostenlos zum Download verfügbar und gehört damit zu den Free2Play-Angeboten. Es gibt jedoch die Möglichkeit, sich durch Geld die Ingame-Währung Riot Points zu kaufen. Damit können Spielende diverse kosmetische Veränderungen für Champions (sogenannte Skins) sowie andere Accessoires (etwa Augenskins, Symbole oder Sticker) oder auch Champions erwerben. Für 1€ würden die Käufer*innen umgerechnet 115 Riot Points (Stand 2022) erhalten, jedoch gibt es im Shop selbst nur die Möglichkeit, Riot Points im Wert von minimal 4,99€ (575 RP) und maximal 99,99€ (13500 RP) zu erwerben. Ein Champion kostet zwischen 260 und 975 Riot Points, was ca. 2€ bis 8,50€ entspricht. Die Preisklassen für Skins variieren da weitaus mehr: so kosten diese zwischen 390 und 3250 Riot Points (3-28€). Die meisten Skins bewegen sich jedoch im Bereich der „epischen Skins“, die einen festen Preis von 1350 RP (10,99€) aufweisen. Es gibt jedoch wöchentlich wechselnde Angebote im Ingame-Shop, in denen fünf verschiedene Champions und 18 verschiedene Skins für reduzierte Preise bis zu 60% günstiger erworben werden können. Ebenso gibt es die Möglichkeit, weitere Artikel, wie sogenannte Boosts, zu kaufen. Dadurch erhalten Spielende für einen bestimmten Zeitraum mehr Erfahrungspunkte pro Spiel und können somit schneller aufsteigen und mächtiger werden. Die Boosts beschleunigen jedoch nur die Erfahrungspunkte der Beschwörerstufe und haben keinen Einfluss darauf, wie schnell die Champions eine höhere Stufe erreichen. Umso mehr zu beachten sind in diesem Rahmen Lootboxen, bei denen Spielende für Geld Truhen kaufen, in denen zufällige (meist kosmetische) Gegenstände enthalten sind. Diese können schnell dazu führen, dass sich Spielende von der nächsten Truhe mehr Glück versprechen und so in einen Kreislauf geraten, bei dem sie immer mehr Truhen erwerben und öffnen möchten. Zudem gibt es auch bei League of Legends einen „Battle Pass“. Dieser lässt sich im Ingame-Shop für 1650 RP (ca. 15€) erwerben und bietet den Käufer*innen beim Abschließen von Battle Pass-Stufen nicht wie gewohnt die bereits im Voraus ersichtlichen Skins, Icons und Co, wie dies bei Fortnite z.B. der Fall ist, sondern fokussiert sich mehr auf die bereits genannten Truhen. Somit wird in dem Fall auch wieder mit dem Glücksaspekt gespielt, sodass Käufer*innen keine fixen Skins, sondern zufällig generierte Inhalte erhalten. Sobald ein Pass erworben wurde, fangen Spieler*innen zudem an Punkte für die Spielzeit zu sammeln. Je mehr man im Battle Pass-Zeitfenster spielt, desto mehr Punkte werden gesammelt. Diese Punkte können folglich für Chromas (farbliche Veränderungen für bereits erworbene Skins) oder Truhen sowie Schlüsselfragmente, zum Öffnen der Truhen, eingelöst werden.
Die meisten Jugendlichen aus der Testgruppe haben bereits Geld für das Spiel ausgegeben. Sie empfanden den Anschaffungspreis für einen Champion als gerechtfertigt, da das eigentliche Spiel kostenlos ist. Vor allem Eltern sollten sich der Möglichkeit des Einsatzes von Geld bewusst sein, da Kinder und Jugendliche, die viel Zeit mit dem Spiel verbringen, sehr wahrscheinlich irgendwann Geld investieren möchten. Bei der jugendlichen Testgruppe entstand dabei sogar fast eine Art Wettstreit, wer die meisten freigeschalteten Champions oder Skins besitzt. Bezüglich dessen kann es in der Familie helfen, gemeinsam ein Budget für Ingame-Käufe abzusprechen.

Taktisches Geschick

League of Legends kann alleine oder mit Freund*innen gleichzeitig im Team gespielt werden. Ein Wertungssystem sorgt dafür, dass Spielende immer gegen etwa gleichstarke Spieler*innen antreten und nicht von zu starken Teams demotiviert werden. Andere Spielende können als Freund*innen gespeichert werden, um mit diesen über einen Chat zu schreiben. Für einen Sieg ist taktisches Geschick gefragt. Die Spielenden müssen als Team zusammen agieren und sich absprechen. Jugendliche kommunizierten meist über Discord oder Teamspeak miteinander. Da die Teams erst kurz vor Beginn der jeweiligen Partie erfahren, gegen welche Champions sie antreten, bleibt League of Legends auch nach vielen Matches immer noch interessant und übt eine gewisse Faszination aus. Die Jugendlichen aus der Testgruppe haben auch extra Taktiken entworfen, um möglichst oft zu gewinnen.
Auch die Ranglistenspiele stellen eine Möglichkeit dar, sich kompetitiv gegenüber anderen zu beweisen. So wird der Rang als Statussymbol gesehen. Sollte das entspannte Spiel mit Freund*innen nicht mehr genug sein, ist es ebenfalls möglich, sich im League of Legends-eSports zu versuchen, welcher aktuell die größte Szene weltweit hat (Stand 2021). So findet jährlich die Weltmeisterschaft statt, in der professionelle Teams um Millionengewinne spielen.

Sportsgeist wird belohnt

Spieler*innen können während der Partien per Textchat miteinander kommunizieren. Hier wird zwischen einem Chat im eigenen Team und einem allgemeine Chat, den alle Teilnehmer*innen einer Partie sehen können, unterschieden. Beide Chats können getrennt aktiviert bzw. deaktiviert werden. Der Sprachchat ist nur mit Spieler*innen möglich, mit denen vor der Partie eine Gruppe gebildet wird, was hauptsächlich Freundesgruppen betrifft, die gemeinsam spielen wollen. Riot Games möchte hier allzu feindseligen und beleidigenden Begegnungen vermeiden. Ist der Textchat aktiviert, werden früher oder später trotzdem Erfahrungen mit unfreundlichen Mit- oder Gegenspieler*innen gemacht. Der Umgangston ist teilweise sehr rau und unversöhnlich. Die Möglichkeit den Chat abzuschalten kann hier Abhilfe schaffen oder Spieler*innen beschränken die Kommunikation gleich auf den eigenen Freund*innenkreis.
Das 2018 eingeführte Ehrungssystem soll dazu anhalten, sich ehrenhaft zu verhalten, um langfristig zu einer angenehmeren Spielgemeinschaft zu führen. So können Spielende nach jeder Partie eine Mitspieler*in in einer von drei Kategorien ehren, wenn diese einen guten Eindruck hinterlassen und sich unabhängig von Sieg oder Niederlage vorbildlich verhalten hat. Die Kategorien beziehen sich grob darauf, ob Spielende auch bei Niederschlägen oder Fehlern gelassen reagiert haben, durch besonders ausgeklügelte Taktiken zum Sieg verholfen haben oder freundlich waren und Teamgeist bewiesen haben. Werden Spielende häufig geehrt, steigen sie im Ehrungssystem auf, wofür sie wiederum Belohnungen erhalten. Darunter können Skins sein, die sonst nur gekauft werden können, aber auch Rahmen für das Profil und den Ladebildschirm, um anderen die eigene Ehrungsstufe zeigen zu können.

Fazit

League of Legends ist vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt. Der Einstieg ist recht einfach gehalten und verspricht viel Spaß. Obwohl das Spiel ein Free2Play-Titel ist, ist das Bedürfnis, Geld auszugeben, laut den jugendlichen Tester*innen sehr hoch. Daher sollte das Spiel erst von Jugendlichen genutzt werden, die reflektiert mit dem Einsatz von Geld umgehen können. Außerdem sollten die Möglichkeiten zum Chatten und Kommunizieren beachtet werden, da in den anspruchsvollen Partien die Stimmung schnell kippen kann. Wer mit dem rauen Umgangston nicht umgehen kann oder möchte, kann aber auch die Chats deaktivieren.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

Bürgerzentrum Deutz

Köln
Spielspaß:

Bewertung der Spieletest-Gruppe

ESJL NRW

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