Cover von Mafia: Definitive Edition für die PS4.
Spielbeurteilung

Mafia: Definitive Edition

Interaktive Gangstergeschichte für volljährige Action-Fans.

Zwei bewaffnete Männer im Anzug beobachten einen weißgekleideten Mann, welcher aus einem Auto aussteigt.
Es ist dunkel mit Autoscheinwerfern als Lichtquelle. Es sind bewaffnete Männer zu sehen.
Zwei Männer fahren in einem Auto durch eine breite Gasse.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: 2K
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 25. September 2020

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 18
USK ab 18

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

18
spielbar ab 18 Jahren

Vulgäre Sprache und gewalthaltige Inhalte.

Spielbeschreibung

In der fiktiven, an New York angelehnten Großstadt Lost Heaven verdient Tommy Angelo seinen Lebensunterhalt als Taxifahrer. In den frühen 1930ern kommt er zufällig mit der Mafia in Berührung und beginnt für den lokalen Paten Don Salieri zu arbeiten. Schnell arbeitet sich Tommy im organisierten Verbrechen hoch und wird zu einem der wichtigsten Killer von Don Salieri. Im Remake des Action-Klassikers von 2002 lernen volljährige Spieler*innen ein technisch überarbeitetes Lost Heaven kennen, erledigen Aufträge und bekommen eine filmisch inszeniere Story geboten, die bekannte Gangsterfilme wie Der Pate, Goodfellas oder The Untouchables referenziert.

Pädagogische Beurteilung

Lineares Gangsterleben

Ähnlich wie die Spiele der Grand Theft Auto-Serie, bietet Mafia eine offene Welt, in der zahlreiche Stadtbereiche befahren werden können. Anders als in Grand Theft Auto spielen freie Aktivitäten in der Welt jedoch kaum eine Rolle. Primär fungiert Lost Heaven als zeitgenössische 1930er-Kulisse, in der Spielende mit Tommy von Mission zu Mission fahren und eine lineare Geschichte erleben. Wenn er nicht im Auto sitzt, wird Tommy aus der Schulterperspektive gezeigt. Regelmäßig kommt es zu Schießereien mit verfeindeten Gangstern oder Polizisten. In einigen Missionen muss sich zunächst unauffällig verhalten werden, zum Beispiel beim Attentat auf einen Politiker, der dem organisierten Verbrechen den Kampf angesagt hat. Für weitere Abwechslung sorgen dramatische Fluchtfahrten oder eine Mission, in der Tommy an einem Autorennen teilnimmt. Je nach Herangehensweise bietet der Titel circa 15-20 Stunden Spielzeit.

Verbrecherkarriere

Im Verlauf von knapp 20 Missionen verbringen Spielende viel Zeit mit Tommys engsten Mafiafreunden Sam und Paulie. Darüber hinaus gibt es viel Zeit, um die Beziehung zwischen Tommy und seiner späteren Frau Sarah anzureißen. Diese persönliche Note schärft das Profil der Hauptfigur, ändert aber nichts daran, dass Tommy zwar oft als sympathisch dargestellt wird, bei genauer Betrachtung aber ein eiskalter Mörder ist. Erzählt wird die Geschichte in Rückblenden. Zu Beginn trifft sich Tommy 1938 mit einem Polizisten, um den gesamten Salieri-Clan ans Messer zu liefern und dafür mit seiner Frau und seinen Kindern ins Zeugenschutzprogramm zu gelangen. Die folgenden Missionen geben die Ereignisse wieder, von denen Tommy dem Polizisten berichtet. Dass Tommy Angelo reinen Tisch macht, liegt primär daran, dass er Angst um seine Familie hat, Reue ist ihm nur sehr bedingt anzumerken.

Blei in der Luft

Das Original-Mafia wurde 2002 zu einer Zeit veröffentlicht, in der Spiele meistens deutlich schwieriger waren als heutzutage. Auch das Remake richtet sich eher an erfahrene Spieler*innen und beinhaltet selbst auf dem einfachen Schwierigkeitsgrad knifflige Szenen. Da Tommy recht schnell sein Leben verlieren kann, sollte ausreichend Geduld vorhanden sein und die Bereitschaft, Levelabschnitte eventuell häufiger neu zu starten. Glücklicherweise fallen die Speicherpunkte gnädig aus, so dass fast niemals die gesamte Mission neu gestartet werden muss. Über die Missionsareale sind Lebensenergie, Waffen, Munition und Sammelobjekte verteilt, zudem lassen besiegte Gegner ihre Waffen fallen. Generell geht es wenig zimperlich zu, wenn sich Tommy Angelo und seine Gegner mit Schusswaffen, Granaten, Molotov-Cocktails, Panzerfäusten oder bloßen Fäusten bekämpfen. Die Definitive Edition hat eine USK18-Freigabe erhalten und gehört somit nicht in die Hände von Minderjährigen. Das Spiel enthält komplett deutsche Sprachausgabe und Texte. Die hohe Anzahl an Flüchen ähnelt den filmischen Vorbildern.

Jazz im Radio

Wer Rennspiele mag, wird nicht automatisch Gefallen an den Autofahrten in Mafia finden: Wie schon im Original erweist sich die Steuerung als unnötig störrisch. Auf Wunsch können die meisten Autofahrten übersprungen werden, dies schmälert aber insofern die Spielerfahrung, dass die offene Welt mit sehr viel Liebe zum Detail die USA der 1930er zum Leben erweckt. Neben entsprechenden Outfits, Architektur und Autos sorgen auch zwei Radiosender für zeitgenössisches Flair. So lassen sich die Autofahrten von Jazz-Musik oder Nachrichtensendungen begleiten, die oftmals Bezug auf Spielereignisse nehmen. Um Ärger mit der Polizei zu vermeiden, kann während der Fahrt ein Tempomat aktiviert werden. Sollte das Fahrzeug von der Polizei verfolgt werden, muss diese zunächst abgeschüttelt und dann etwas abgewartet werden, bis der Fahndungslevel wieder auf 0 sinkt. Steuert Tommy seinen Wagen auf Passanten zu, springen diese zur Seite, kommen aber nicht immer mit dem Leben davon. Theoretisch ist es auch möglich, Passanten zu erschießen. Das Spiel bestraft das Töten von Zivilsten, indem es die Polizei alarmiert. Je höher der Fahndungslevel ist, desto schwieriger wird es, lebendig aus der Situation herauszukommen.

Fazit

In der Rolle des Gangsters Tommy agieren Spielende meistens moralisch fragwürdig. Zudem geizen die Schießereien und Zwischensequenzen nicht mit Gewalt. Entsprechend richtet sich Mafia: Definitive Edition ausschließlich an Spieler*innen ab 18, die storygetriebene Action-Titel mögen.

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