Persona Q2: New Cinema Labyrinth

Persona Q2: New Cinema Labyrinth startet in der Welt und mit den Charakteren von Persona 5, dem zuletzt erschienen Teil der Persona-Reihe. Die Phantom Thieves finden sich aus zunächst unerfindlichen Gründen nicht mehr in den Straßen Tokyos, sondern in einem Kinosaal wieder. Zwei ihrer Kameradinnen wurden von Kamoshidaman, dem ersten Antagonisten des Spiels, entführt. Zudem stellen sie fest, dass sie im Filmtheater gefangen sind und zum Verlassen 3 Schlösser öffnen müssen. Im Spielverlauf stoßen auch die Hauptcharaktere des 3. und 4. Persona-Teils zu der Gruppe hinzu. Außerdem treffen sie dort auf, die ihnen unbekannten Charaktere, Nagi und Hikari, die ihnen bei der Rettung Ihrer Mitstreiter*innen helfen. Hierzu müssen sie mit Hilfe des Theaters in verschiedene Filmwelten eintauchen, Rätsel lösen und in rundenbasierten Kämpfen gegen sogenannte Schatten antreten. Im Kampf stehen Ihnen ihre Persona als Waffen zur Seite. Mit Humor und nostalgischen Momenten übt sich das Spiel in Selbstironie zum Amüsement von Kenner*innen der Reihe, aber auch neue Spieler*innen finden durch eine kurze Vorstellung aller Charaktere schnell einen Einstieg.

Pädagogische Beurteilung

Sprache und Humor

Neben guten Englischkenntnissen, erfordert Persona Q2: New Cinema Labyrinth eine gewaltige Ladung Humor und die Fähigkeit, zwischen den Zeilen lesen zu können. Spieler*innen werden dazu von den Entwicklern eingeladen, die bekannten Spielcharaktere auf eine humorvolle Art und Weise zu betrachten. Junge Spieler*innen werden daher nicht alle Witze verstehen, was dem Verlauf der Haupthandlung jedoch keinen Abbruch tut.

Der Dungeon und das rundenbasierte Kämpfen

Im Dungeon, der jeweils einer Filmszenerie gleicht, tauchen nach Zufallsprinzip Gegner auf, gegen welche die Gruppe, die aus 5 wählbaren Charakteren besteht, kämpfen muss. So stehen im Spielverlauf bis zu 28 Charaktere zur Verfügung, die in die Kampfgruppe aufgenommen werden können. Bei der Zusammenstellung ist strategisches Vorausplanen wichtig, da jede Figur eigene Stärken und Schwächen hat, die den Kampfverlauf erheblich beeinflussen können. Weitere Möglichkeiten im Kampf sind die sogenannten Persona, welche die Spielenden entweder im Dungeon finden oder selbst im sogenannten Velvet Room erstellen können. Hat man ein bestimmtes Wunsch-Persona, so kann dieser Prozess sehr anspruchsvoll und umfangreich werden. Für Neulinge der Reihe kann dies anfangs überfordernd wirken. Wer sich jedoch gerne überraschen lässt, kann sich auch frei von seiner Fantasie leiten lassen und gefundene Persona nach Lust und Laune kreuzen.

Die Floormap

Eine Besonderheit und recht anspruchsvolle Nebenaufgabe ist das selbstständige Erstellen der Spielekarten in den einzelnen Filmwelten. Diese erstrecken sich meist über viele Stockwerke und müssen eigenständig mithilfe des Touchscreen und der vorhandenen Zeichenwerkzeuge aufgemalt werden. Treppen, Türen, Spezialgegner, Truhen und auch Ereignisse können hier kartiert werden, was in zukünftigen Rätseln von großer Bedeutung sein kann. Dies erfordert räumliche Vorstellungkraft und ist für Zwölfjährige durchaus eine Herausforderung. Den Spielenden wird hier daher eine hohe Selbstverantwortung zugesprochen, die das Spielerlebnis pädagogisch anspruchsvoll macht. Zu dieser Herausforderung kommen noch die nicht ganz einfachen Rätsel.

Fazit

Im Großen und Ganzen ist Persona Q2: New Cinema Labyrinth ein anspruchvolles klassisch japanisches Rollenspielabenteuer, in dessen Universum sich durchaus auch Neulinge der Serie wohlfühlen können. Obwohl die Spielenden nicht immer bei der Hand genommen werden, ist logisches Vorausdenken zum Lösen der Rätsel nicht nur eine Notwendigkeit sondern auch Förderobjekt. Da umgangssprachliches Englisch verwendet wird, kann das Spiel eine große Herausforderung für Zwölfjährige darstellen, an der sie sprachlich wachsen können.