Pikuniku
Kurzweiliges Rätselabenteuer in bunter 2D-Welt.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
Spielmodi:
- max. 2 Spieler*innen
- Gegeneinander
- Miteinander
- Lokal
Spielbeschreibung
In Pikuniku schlüpfen Spielende in die Rolle des kleinen Piku, der nach dem Ausbruch aus seiner Höhle auf ein Dorf voller Einwohner trifft, welche ihn für ein böses Monster halten. Seine Aufgabe ist es zunächst zu beweisen, dass er überhaupt nicht gefährlich ist. hierfür bekommt Piku Aufgaben von den Dorfbewohner*innen gestellt, die er lösen soll. Hinter der anfänglichen Heiterkeit der bunten, fröhlichen Welt steckt jedoch ganz unterschwellig eine größere Geschichte, die nach und nach spürbar wird. Im Mehrspielermodus kommt zu Piku noch Niku hinzu. Zusammen müssen sich die beiden durch einzelne Level rätseln, um das Ziel zu erreichen.
Pädagogische Beurteilung
Kreativität ist gefragt
Die Einfachheit des Designs tut dem Spielspaß keinen Abbruch, eher im Gegenteil. Die Aufgaben und Rätsel bieten eine angenehme Abwechslung untereinander und können auch überraschen. So muss beispielsweise mithilfe einer Spinne eine zestörte Brücke repariert werden. Die Lösung dafür ist denkbar simpel und doch ist der Autor dieser Zeilen im Vorfeld nicht darauf gekommen. Dies zieht sich durch den bisher getesteten Teil des Spiels, in dem immer wieder kreative Lösungen die Motivation aufrechterhalten. Dabei kommt, neben Lösungsfindung durch Aktionen oder Bewegungen, auch das Element der Hüte dazu. Piku findet nach und nach Hüte, die er sich aufsetzen kann und mit denen ihm neue Aktionsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. So zum Beispiel eine Stiftspitze, mit der er in bestimmten Situationen auch etwas malen kann, um ein Rätsel zu lösen oder voranzukommen.
Zu zweit ist Teamwork gefragt
Im Mehrspielermodus unterscheidet sich die Rätselstruktur ein wenig vom Einzelspielermodus. Hier stehen Piku und Niku vor der Herausforderung, gemeinsam durch eine Art Parcour das Ziel zu erreichen. Dafür müssen sie klettern, Knöpfe aktivieren, Türen öffnen oder auch versteckte Wege finden. Oft kann der eine dem anderen einen neuen Weg öffnen oder dabei helfen, einen höheren Punkt zu erreichen. Besonders spannend wird dies sobald die beiden durch ein Seil miteinander verbunden sind, denn dann wird auch eine gemeinsame Abstimmung der Bewegungsrichtung wichtig. Kooperation wird dadurch spielerisch gefordert.
Niedliche Geräusche statt gesprochener Dialog
Sowohl die Dialoge als auch Erklärungen oder andere Texte und Aussagen sind nicht vertont, sondern mit einzelnen Geräuschen unterlegt, welche eine Aktion untermalen. Dadurch entsteht, auch wenn die Texte nicht wirklich umfangreich oder kompliziert sind, trotzdem die Notwendigkeit, flüssig lesen und verstehen zu können. Gerade für jüngere Kinder, welche erst in die Grundschule kommen, könnte das vielleicht schon problematisch werden.
Ohne Hände werden die Füße benutzt
Piku und Niku haben beide keine Hände oder Arme, nur Beine und einen Kopf. Das führt dazu, dass bei Aktionen, bei denen beispielsweise ein Stein oder eine Kugel bewegt werden muss, die Füße eingesetzt werden, sprich es erfolgt ein Tritt. Obwohl es sehr unterhaltsam ist, die Gegenstände durch die Gegend treten zu müssen und dies auch den Rätselspaß durch eine teilweise knifflige Bewegungseinlage ergänzt, ist es ebenfalls möglich, sich gegenseitig oder andere Lebewesen zu treten. Auch dies gehört oft zur Lösung der Rätsel oder zu bestimmten notwendigen Bewegungen dazu, ein netter Umgang ist das jedoch nicht. So reagieren die getretenen Lebewesen erschrocken und wütend über einen solchen Angriff und bei zu vielen Wiederholungen treten einige sogar zurück. Von solchen Reaktionen und außer einem Rückstoß des getretenen Lebewesens geschieht jedoch nichts und erzürnte Wesen verhalten sich nach kurzer Zeit wieder normal. Auch im Mehrspielermodus kommt dieses spielerische Element zum Tragen. So können (und müssen) sich die beiden Spielenden gegenseitig treten, was schnell zu kleinen Kabbeleien führen kann. Das kann zu lustigen Momenten führen, jedoch auch frustrieren, wenn es zu häufig vorkommt.
Hinter der Heiterkeit deutet sich mehr an
Die Welt von Pikuniku ist hell, bunt, freundlich und sehr niedlich gezeichnet. Dieser harmlose Eindruck drängt sich geradezu auf und bleibt wahrscheinlich auch das ganze Spiel über das Hauptthema, jedoch zeigt sich ganz unterschwellig noch etwas anderes. Eine Art großer Konzern scheint die Welt ökonomisch verändern zu wollen, was bei den Dorfbewohner*innen zu kleinen Nachteilen und Problemen zu führen scheint. Immer wieder tauchen Videokameras hinter Ecken oder Kanten auf und beobachten Piku oder auch andere Dinge. Nähern sich Spielende den Kameras, verschwinden diese schnell wieder. Diese Aspekte machen neugierig darauf herauszufinden, was dahinter steckt. Die Thematik könnte dadurch auch komplexer werden und damit für jüngere Kinder schwerer nachvollziehbar sein.
Fazit
Pikuniku ist ein kreatives, bunt und fröhlich gestaltetes Rätsel- und Erkundungsspiel, was trotz seiner Einfachheit auf kreative Art Spaß macht. Im Einzelspielermodus wird nach und nach eine Geschichte erzählt, die nicht zu fordernd ist und zur Lösung der Rätsel und Aufgaben einlädt. Im Mehrspielermodus versuchen zwei Spielende das Ziel eines Levels mithilfe von Teamwork und Kooperation zu erreichen. Es gibt keine vertonten DIaloge oder anderen Texte, weshalb alle Informationen gelesen werden müssen. Die Menge ist jedoch nicht unangenehm hoch und auch relativ leicht verständlich. Die Spielmechanik des Tretens ist an vielen Stellen wichtig zur Lösungsfindung, kann jedoch auch als Angriff gegen andere Lebewesen genutzt werden, was zu negativen Reaktionen dieser führt. Hinter der bunten Heiterkeit der Welt deuten sich unterschwellig immer wieder komplexere Thematiken an, wie Videoüberwachung oder wirtschafltiche Umstrukturierungen durch einen großen Konzern. Dies könnten jüngere Kinder vielleicht nur schwer nachvollziehen. Aufgrund der genannten Punkte ist Pikuniku für Spieler*innen ab 8 Jahren interessant.