Spiritfarer
Ein gemütliches Management-Spiel als Fährmann der Verstorbenen.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
Zeit:
- Gelegenheitsspiel
Spielmodi:
- max. 2 Spieler*innen
- Miteinander
- Lokal
- Koop-Modus nur auf der Konsole
Pädagogische Altersempfehlung
- Lesefähigkeit
- Ernste Themen zu Tod und Abschied
Spielbeschreibung
Als Stella übernimmt man die Rolle des Fährmanns der Verstorbenen und löst Charon damit von seinem Dienst ab. Zusammen mit dem tierischen Begleiter, der Schmusekatze Daffodil, baut man das eigene Schiff aus und kümmert sich um die Seelen der Passagiere, ehe sie bereit sind, ins Jenseits zu treten. Dabei bebaut man Felder, übernimmt die Ernte, betreibt Minen, geht fischen, kocht und kann dazu die vielseitige Welt von Spiritfarer erkunden.
Pädagogische Beurteilung
Entspanntes Gelegenheitsspiel
Einfach gesagt ist Spiritfarer ein gemütliches Management-Spiel über das Sterben. Wer Spaß daran hat, eine kleine Farm zu betreiben, Materialien zu sammeln, zu verwalten und daraus neue Gegenstände herzustellen, ist hier genau an der richtigen Adresse. Neben dem ganzen Management liegt der Fokus besonders auf den Beziehungen zwischen den Geisterpassagieren und Stella. Manche kennt man aus Lebzeiten, andere trifft man mitten auf ihrer Reise. Die Dialoge sind einfach zu verstehen und eignen sich wunderbar zum Vorlesen. Um die einzelnen Seelen zu finden, erkundet man mit seinem Schiff verschiedene Gebiete des weiten Meeres und findet sich auf vielen verschiedenen Inseln der Welt wieder. Dabei erinnern sie vom Design her an 2D-Plattformer wie Mario. Man sollte sich davon jedoch nicht täuschen lassen, denn viele Orte lassen sich nur durch Spezialfähigkeiten erreichen.
Ansprechendes Design
Die Spielwelt zeichnet sich nicht nur durch die vielen unterschiedlichen Charaktere, sondern auch durch die wunderschön detaillierten und farbenfrohen Hintergründe und den emotionalen Soundtrack aus. Die Steuerung ist sehr kinderfreundlich und einfach gehalten. Zu Beginn wird man außerdem durch ein wirklich umfangreiches Tutorial geführt und kann die Steuerung jederzeit über das Pausenmenü nachschlagen. Es gibt auf den Konsolen einen lokalen Koop-Modus. Dabei übernimmt eine Person die Katze Daffodil und die andere Stella. Wichtig dabei ist, dass beide dieselben Spielmechaniken, wie z.B. das Ernten nutzen können. Zudem ist die Tastenbelegung auf jedem Joycon gleich.
Fazit
Spiritfarer lädt Jung und Alt dazu ein, sich auf eine emotionale Reise mit vielen verschiedenen Charakteren und deren Geschichten zu begeben. Man kann in Ruhe die Inseln erkunden, sein Schiff verbessern und sich um die Passagiere kümmern. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass man mit den Themen Sterben und Tod konfrontiert wird. Wenn man alle Wünsche einer Seele erfüllt hat, ist es Zeit, sich von seinem Gast zu verabschieden. Trotzdem ist der Abschied eines Passagiers nicht unbedingt dramatisch, eher im Gegenteil. Man fährt entspannt zum Tor des Jenseits, während sich der Gast die letzten Sorgen von der Seele redet und natürlich gibt es keinen Abschied ohne eine kräftige Umarmung. Dabei durchquert man eine zauberhafte und idyllische Landschaft und wird von einem sanften Soundtrack begleitet. Für jüngere Kinder kann dies jedoch auch emotional überwältigend sein.
Spiritfarer lässt sich am besten als ein Mix aus Animal Crossing und Super Mario-Jump&Runs beschreiben und hat eine unglaublich eigene Herangehensweise an die Themen Abschied und Tod. Mit etwas Glück kann man dieses Spiel im Sale für einen schmalen Taler ergattern und bekommt dafür eine große, malerische Welt zum Entdecken, stundenlangen Spielspaß und einen großartigen Soundtrack.
Bewertung der Spieletest-Gruppe
Kinder- und Jugendhaus Brake
BielefeldWunderschönes, aber auch melancholisches Reisemagnagmentspiel über den Tod. Das Spiel macht glücklich, aber auch sehr traurig zur selben Zeit, wenn man eine Bindung zu den fabelhaften Charakteren aufbauen kann und man direkt oder indirekt erfährt, warum die Personen ins Totenreich übergehen werden. Negativ fällt jedoch die teilweise sehr stereotypische Darstellung einzelner Figuren auf, welche schon in Vorurteile abdriften: Als Beispiel sei ein Spaghetti liebender Löwe zu nennen, der anderen Frauen schöne Augen machte, aber dann doch zu seiner Frau steht und eine leidenschaftliche Mentalität aufweist und mit seiner Frau in turbulente Streitereien verfällt. Und er heißt Giovanni…
[Die Testung und Vorstellung des Spiels erfolgte über den Stream des Twitch-Kanals vom AWO KiJu Brake.]