Groß der Titel "Station to Station", darunter ein Zug in Pixeloptik.
Spielbeurteilung

Station to Station

Kurzweiliges Aufbau- und Puzzle-Spiel um Zuglinien in einer wunderschönen 3D-Pixelgrafik.

Die ersten Bahnschienen sind verbaut. Man sieht Felder, zwei Windmühlen und Bäume. Der kurze Zug fährt über eine Brücke.
Startbildschirm des Spiels. Zu sehen ist eine Wüstenlandschaft mit einem großen Gebäude, einem Bahnhof und einem Zug. Außerdem sind die Schaltflächen zum Starten und Anpassen des Spielerlebnisses sichtbar.
Ein Auflistung der verschiedenen Orte mit Anzahl der zu erledigenden Aufgaben.
Eine noch kahle Landschaft grenzt an eine bereits bewachsene, grüne Landschaft. Es wird dargestellt, wie neue Zugschienen beide Bereiche verbinden sollen.
Screenshot einer Landschaft mit fortgeschrittener Bebauung, Grünflächen, Bahnstrecken und Häusern.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Prismatika
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 3. Oktober 2023
Genres:
Plattformen:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

Nicht USK geprüft
nicht USK geprüft

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

10
spielbar ab 10 Jahren
Ä
Ästhetik

Spielbeschreibung

In Station to Station vom niederländischen Entwicklerstudio Galaxy Grove bauen wir in einer wunderschönen Diorama-Landschaft Zugstrecken von Bahnhof zu Bahnhof auf, um Waren von anliegenden Gebäuden erschließen zu können. Wenn die einzelne Kette und Strecke erfolgreich funktioniert, öffnet sich dieser Bereich des Levels, kommt zu seinem bunten Leben und wir bekommen Geld auf unser Konto gutgeschrieben. Mit diesem Geld bauen wir wieder neue Strecken auf, bis wir alle Bedingungen erfüllt haben, um das Level abzuschließen. Mit jedem weiteren Level werden die Aufgaben anspruchsvoller, gleichzeitig erweitern sich unsere Möglichkeiten, Zugstrecke zu errichten. Ein Editor ermöglicht es zudem, eigene Fantasykarten zu bauen und online zu teilen.

Pädagogische Beurteilung

Zug um Zug

Zuglinien in einem Spiel aufzubauen, hat es schon seit Jahrzehnten gegeben. Besonders als Brettspiel finden sich seit den 70er-Jahren viele Ideen und Umsetzungen. Auch Sid Meier hat bereits 1990 eine Aufbau-Wirtschaftssimulation entwickelt, in der man die historische Eisenbahnentwicklung in den USA ab dem 19. Jahrhundert nachspielen konnte. Station to Station geht einen anderen Weg, der nicht die Simulation oder das Aufbauen eines Zugimperiums im Wettlauf mit Konkurrenz als zentrales Spielelement in den Fokus rückt. Stattdessen bauen wir auf abgeschlossenen Karten, welche eher wie Rätsel anmuten, Stück für Stück einzelne Zuglinien und verbinden sie mit dem nächstliegenden Bahnhof, um einzelne Wirtschaftsgebäude ans Netz anschließen zu können. Haben wir diese einzelne Herausforderung bestanden, bekommen wir als Belohnung Geld auf unser Konto gutgeschrieben, dieser Kartenbereich erwacht zu buntem und lebendigem Treiben und wir können den Zug ohne Zeitdruck auf seinem Weg zum Bahnhof verfolgen.

Haben wir alle Aufgaben einer Karte erledigt, wird unsere gesamte Bilanz angezeigt und das nächste Level freigeschaltet. Mit jedem Level bekommen wir neue Baumöglichkeiten, die jeweils separat in einem Tutorial erklärt werden. Dann können wir Brücken bauen, um über Schluchten zu gelangen und bekommen weitere besondere Möglichkeiten, unsere Strecke vielseitig zu bauen. Reine Fantasierouten sind aber auch oft aufgrund von zu knappen und engen Kurven oder zu kurzen oder steilen Steigungen nicht möglich. Es gibt allerdings keinerlei Zeitdruck und Geld ist die einzige Währung, man muss jedoch auf spezielle Ressourcen achten.

Einmal um die Welt

Während wir zunächst in einer klassischen Hügel- und Wiesenlandschaft unsere Rätsel lösen, wechseln wir mit jedem neuen Kapitel das Biom und reisen sozusagen einmal um die Welt. Mal bauen wir in einer orientalischen Wüstenlandschaft unsere Strecken, müssen durch Wälder und Gebirge Rätsel lösen oder in städtischen Gebieten Linien aufbauen. Jedes Biom kommt hierbei mit eigenen neuen Gebäuden und Aufgaben daher. Der Schwierigkeitsgrad nimmt dabei moderat, aber auch stetig zu. Primär geht es jedoch stets um das kreative Bauen von Wegen. Wie wir das genau anstellen, wird den Spielenden überlassen.

Wunderschönes 3D-Diorama

Highlight ist der schöne Schauwert dieser kleinen Miniatur-Bauwelten. Diese ähneln Dioramas, welche mit jedem Erfolg zu vollem Leben erwachen. Überall wachsen wunderschöne Landschaften, Tiere und Bäume befüllen die Gebiete und Städte werden dadurch lebendig. Symbolisch stehen die Zuglinien für das Aufblühen der Landschaften und können nach Beenden der Level noch beobachtet und in Ruhe genossen werden. Der Grafikstil erinnert aufgrund der Voxel- bzw. Baustein-Optik an Titel wie Minecraft.

Da das Spiel keinen Zeitdruck erzeugt und einen harmonischen Charakter aufzeigt, können sich auch Jüngere an den Rätseln versuchen, wenn sie mit der Steuerung und den bautechnischen Vorgaben zurechtkommen. Da die Rätsel zunehmen, die Konstrukte auch komplex werden können und mit dem verfügbaren Geld gehaushaltet werden muss, kann es jedoch bei unerfahrenen Spieler*innen teilweise zu Irritationen kommen, wenn eine bestimmte Kurve oder Steigung nicht so gebaut werden kann, wie man möchte. Trotz des Singleplayer-Modus kann man gut zusammen in der Familie die eigene Lieblingslandschaft aufbauen und sich an den Schauwerten erfreuen.

Auch ein Baueditor wurde dem Spiel hinzugefügt und weitere Biome werden nach und nach ergänzt. Online können die einzelnen kreativen Projekte geteilt und ausprobiert werden. Spielziel bleibt aber das entspannte Puzzeln und die jeweiligen Aufgaben möglichst kreativ, aber auch effizient zu lösen.

Fazit

Das niederländische Studio Galaxy Grove hat mit Station to Station ein wunderschönes Puzzle-Aufbauspiel erschaffen, in dem man ohne Zeitdruck Zuglinien und Bahnhöfe baut und die Diorama-Landschaft Schritt für Schritt mit Leben füllt. Die Optik und die entschleunigte Spielweise verstärken das Gefühl, entspannt und ohne Zeitdruck spielen zu können und machen den Titel auch interessant für jüngere Kinder. Die Steuerung und die Menüs erfordern jedoch ein gewisses Verständnis und aufgrund der Mechanik beim Aufbau der Zugstrecken und wegen des steigenden Schwierigkeitsgrades sollte mit unerfahrenen Kindern gemeinsam gespielt werden. Hierfür eignet sich der Titel, um zusammen in der Familie ausprobiert zu werden.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

Kinder- und Jugendhaus Brake

Bielefeld
Spielspaß: