Spielbeurteilung

Tales of the Shire: A The Lord of The Rings™ Game

Gemütliche Hobbit-Simulation mit wenig Tiefgang aber toller Atmosphäre.

4
5

Allgemeines

Vertrieb: Private Division
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 29. Juli 2025
Genres:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 0
USK ab 0 freigegeben

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

8
spielbar ab 8 Jahren
Ä
Ästhetik

Spielbeschreibung

Schon Bilbo Beutlin wusste: „Es ist eine gefährliche Sache, Frodo, aus deiner Tür hinauszugehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen.“

Für viele Der Herr der Ringe Fans geht mit Tales of the Shire ein Traum in Erfüllung: Als Hobbit lassen wir uns in einem kleinen Dorf im Auenland nieder. Unsere Spielfigur muss fortan Freundschaften pflegen, die heimische Hobbithöhle gestalten und als Gärtner*in in Samweis Gamdschies Fußstapfen treten.

Pädagogische Beurteilung

Das gemütliche Leben eines Hobbits

Während es Frodo auf eine gefährliche Reise bis an den Rand der Welt verschlägt, kommt unser*e Hobbit-Protagonist*in in Tales of the Shire gerade erst im Auenland an. Genauer gesagt im beschaulichen Wasserau. Nachdem wir im Charakter-Editor einen eigenen Hobbit entworfen haben, inklusive Fußbehaarungs-Auswahl, ziehen wir in eine leerstehende Hobbithöhle ein. Unsere Vorbesitzerin hinterlässt uns das gemütliche Zuhause allerdings nicht im besten Zustand. So müssen wir nach und nach aufräumen, einrichten und ausmisten. Dabei helfen uns viele liebenswürdige Charaktere, die wir in Wasserau treffen. Und was machen Hobbits um Freundschaften zu pflegen und sich kennenzulernen? Natürlich: Gemeinsam Essen. Ob zum Frühstück, zweiten Frühstück, Elf-Uhr-Imbiss, Mittagsessen, Nachmittagstee, Abendessen oder Nachtmahl – essen geht immer!

Hierfür müssen wir unsere Speisekammer gut gefüllt halten und dafür gehen wir angeln, im Wald Pilze sammeln und natürlich gärtnern. Hierbei müssen wir einfache Minispiele meistern und viel von A nach B laufen. Tales of the Shire steht hier voll in der Tradition der Cozy-Games – also von Spielen, in denen es keinen Zeitdruck gibt, keine stressigen Kämpfe oder komplizierten Rätsel. Spieler*innen können im eigenen Tempo und ohne Angst vorm Scheitern die Welt erkunden und eben gemütlich vor sich hin spielen.

Viel Atmosphäre, wenig Abwechslung

Die Umgebungen sind liebevoll und detailliert gestaltet. Die Optik ist Cartoon-ähnlich stilisiert und passt gut zur gemütlichen Bauernhof-Idylle des Auenlands. Die Spielwelt ist überschaubar und schnell kennt man sich gut aus in der Hobbit-Nachbarschaft. Generell fehlt es dem Spiel ein bisschen an Tiefe, die man aus anderen beliebten Cozy-Games wie Stardew Valley kennt. Die Aufgaben wiederholen sich schnell und die Geschichte plätschert als nettes Beiwerk vor sich hin. Dabei steckt oft eine weltoffene und solidarische Botschaft in den vielen Interaktionen mit den Bewohner*innen Wasseraus. Themen des gemeinschaftlichen Zusammenlebens und der Akzeptanz von Neuankömmlingen werden auf eine charmante und oft humorvolle Art und Weise behandelt. Das sorgt auch auf narrativer Ebene für ein wirklich gemütliches Spielerleben, noch dazu gibt es keinerlei gruselige oder beängstigende Inhalte, Kämpfe oder sonstige potenziell gefährdende Inhalte.

Fazit

Das neueste Spiel aus der beliebten Welt von J.R.R. Tolkien überzeugt durch eine dichte Atmosphäre und bietet allen Spieler*innen, die reduzierte Cozy-Games mögen einige Stunden gemütlichen Spielspaß. Wer einen ausgeklügelten Auenland-Simulator im Stile eines Stardew Valley erwartet, wird hingegen enttäuscht. Zu wenig Abwechslung und wenige Interaktionsmöglichkeiten mit den anderen Figuren sorgen dafür, dass nicht dieselbe Tiefe wie im Genre-Platzhirsch entsteht. Das Spiel ist deshalb allerdings auch zugänglich für junge oder unerfahrene Spieler*innen. Schon Kinder ab 6 Jahren können ins Auenland abtauchen. Dann aber mit einer Begleitperson, die bei der Steuerung, der recht offenen Spielgestaltung und vor allem den vielen nicht vertonten Dialogen helfen kann. Ab 8 Jahren ist Tales of the Shire grundsätzlich gut spielbar.