The Banner Saga 3
Das letzte, spannende Kapitel einer langen Reise.
Jugendschutz & Altersempfehlung
USK Alterskennzeichen
Kosten:
- Kostenpflichtige DLCs erhältlich, die das Spiel um Inhalte erweitern
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Pädagogische Altersempfehlung
Spielbeschreibung
Nun ist die Banner Saga komplett. Als Spielende haben wir die lange Geschichte verfolgt, wobei der zweite Teil mit einem Cliffhanger endete. Im dritten Teil des Strategiespiels reist ein kleiner Teil der Gruppe zum Mittelpunkt der Erde, während die andere Gruppe im Flüchtlingslager um ihr Überleben kämpft.
Pädagogische Beurteilung
Moralische Entscheidungen
Die Gruppe rund um Alette oder Rook ist am Ende ihrer Reise angekommen und die Auswirkungen aller Entscheidungen, die im Laufe von zwei Spielen angesammelt wurden, zeigen sich nun. Haben die Spielenden der fremden Karawane geholfen oder das Zentaurenvolk verstoßen? All diese Entscheidungen führten nicht immer direkt zu Konsequenzen, sondern werden erst im Verlauf der Geschichte erkennbar. Weil die Konsequenzen oft unerwartete Folgen mit sich bringen, entsteht viel Druck für die Spieler*innen. Auch sind manche Entscheidungen schwer zu fällen, weil wir vielleicht über Leben und Tod von Kameraden entscheiden müssen. Sehr junge Spieler*innen könnten in solchen Situationen an ihre moralischen Grenzen stoßen. Gerade wenn es um Figuren geht, die sympathisch erscheinen.
Die nordischen Sagen
Die Fantasiewelt aus Riesen und dem Weltenverschlinger wirkt in ihrer Grafik wie aus einer Wandmalerei entsprungen. Trotzdem verliert sie nichts an ihrer Bedrohlichkeit, da die Farbgebung sehr kontrastreich gestaltet ist. Erzählt wird die Geschichte wie in einem Bilderbuch. Es muss viel gelesen werden, vertont ist das Spiel nur an wenigen Stellen und dann auch nur auf Englisch. Das Erzähltempo ist sehr gemächlich, aber ab und zu gibt es Logiksprünge, die dem Verständnis schaden. Gerade gegen Ende springt die Geschichte von Gruppe zur Gruppe. Jugendliche ab 12 Jahren, die schon den ein oder anderen erwachseneren Roman gelesen haben, sollten jedoch keine Probleme damit haben.
Geräuschlos
The Banner Saga 3 ist ein sehr stilles Spiel. Ab und zu sind nur Kampfgeräusche vorhanden oder die Melodie spielt ein Solo. Dadurch wirkt das Szenario sehr beklemmend, aber auch sehr leise. Die Kampfgeräusche beinhalten das Treffen von Metall auf Metall und Schreie bei einem Treffer. An manchen Stellen wird Musik erwartet, aber die Entwickler*innen haben die Stille vorgezogen. Jugendliche könnten durch die Stille genervt sein, weil es ein Bruch mit dem gewohnten Medienbild ist.
Gekämpft wird bis zum Schluss
Kämpfe bestimmen die zweite Hälfte des Abenteuers. Alle Held*innen haben eine ganz bestimmte Anzahl von Treffer- und Rüstungspunkten. Die Trefferpunkte werden gleichzeitig auch als Stärkepunkte genutzt. Sobald die Held*innen getroffen worden sind, können sie automatisch weniger austeilen. Mit etwas Glück reduziert die Rüstung nicht nur den Schaden, sondern kann diesen gleich abfangen. Gespielt wird Runde um Runde. Die Held*innen haben alle einen unterschiedlichen Bewegungs- und Angriffsradius. Wenn alle Optionen verstanden worden sind, ähnelt es dem rundenbasierten Spielverlauf von Schach. Durch den variablen Schwierigkeitsgrad ist das, auf normal schon herausfordernde, Spiel auch für Genre-Neulinge zu schaffen. Nach neun Stunden ist das Spiel vorbei und je nach getroffenen Entscheidungen hinterlässt es einen bitteren Nachgeschmack.
Fazit
The Banner Saga 3 ist der passende und spannende Abschluss einer langen Reise. Jugendliche ab 12 Jahren können in die nordische Welt eintauchen und die moralischen Zwickmühlen als Anführer*innen erleben. Interesse für strategische und textlastige Abenteuer sollte vorhanden sein.