The Cave
Düsteres Adventure mit viel schwarzem Humor.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Pädagogische Altersempfehlung
Spielbeschreibung
Die Hochphase der klassischen Adventures liegt zwar schon einige Jahre zurück, doch kann dieses weniger actionlastige Genre auch noch heute faszinieren, sofern es gut gemacht ist. The Cave ist von Ron Gilbert, der auch schon für Maniac Mansion oder die Monkey Island Reihe verantwortlich war. Daher kommt das Spiel auch mit viel Sarkasmus, schwarzem Humor und einer ausgefeilten Spielmechanik daher. Dem*der Spielenden stehen sieben verschiedene Charaktertypen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zur Auswahl, von denen er sich drei aussuchen darf. Ziel ist es, die namensgebende Höhle zu erforschen und zum Ausgang zu gelangen. Dabei kann der*die Spielende unterschiedliche Bereiche der Höhle erkunden, je nachdem, für welche der Charaktere er sich entscheidet.
Pädagogische Beurteilung
Die Qual der Wahl
Zu Beginn des Spiels erklärt eine Erzählerstimme, dass man sich für drei Charaktere entscheiden muss. Die verschiedenen Figuren könnten hierbei nicht unterschiedlicher sein und decken verschiedene Stereotype ab. Zur Auswahl stehen der Ritter, der Hillbilly, der Mönch, die Abenteurerin, die Wissenschaftlerin, die Zeitreisende und die Zwillinge. Nach der Wahl und dem Betreten der Höhle können die Spielenden frei zwischen den verschiedenen Charakteren wechseln, wobei jeder eine individuelle Spezialfähigkeit besitzt. So kann die Zeitreisende über Abgründe gleiten, die Wissenschaftlerin hat die Fähigkeit Maschinen zu manipulieren und die Zwillinge können sich verdoppeln. Durch eben diese Fähigkeiten kann jeder Charaktertyp sein eigenes Level innerhalb der Höhle betreten, welches den anderen Charakteren verwehrt bleibt. Nach einigen Diskussionen hatten auch die Testenden ihre Auswahl getroffen und machten sich mit diesen auf den Weg in die Höhle.
Genregemixte Level
Die Zahl Sieben spielt bei The Cave eine große Rolle. Neben den sieben Charaktertypen muss man auch sieben Bereiche durchqueren, um das Ende der Höhle zu erreichen. Vier gleiche Gebiete müssen hierbei bei jedem Durchspielen gemeistert werden, hinzu kommen drei Gebiete, die sich nach den gewählten Charakteren richten. Diese charakterspezifischen Gebiete sind ebenso unterschiedlich wie die Charaktere. Das Haus der Zwillinge erinnert hierbei eher an einen Gruselfilm, das Level der Wissenschaftlerin kommt in einem Science-Fiction Setting daher und der Ritter muss sich durch ein Mittelalter-Fantasy Gebiet kämpfen. Die Fähigkeiten der Charaktere müssen hierbei clever genutzt werden, um in den Gebieten voranzukommen. Die Spielenden müssen die Charaktere gekonnt wechseln, Gegenstände einsammeln und benutzen und erleben hierbei eine kleine Geschichte für jeden der Charaktere. Doch gerade hier liegt der Knackpunkt. Die Geschichten sind meist anders als erwartet und weisen einen morbiden Humor und makabere Wendungen auf. So gelingt es dem Ritter nur das Schwert aus dem Stein zu ziehen, sofern er den Drachen befreit, der wiederum die Prinzessin frisst. „Ich dachte, er muss die Prinzessin retten“ (Tester 11 Jahre). Die Zwillinge können hingegen ihrem Hausarrest nur entkommen, wenn sie ihre Eltern vergiften. „Das ist ja ganz schön heftig“ (Tester 12 Jahre).
Schwarzer Humor
Akustisch unterstützt wird das Spiel von einer Erzählstimme, die das Geschehen sehr sarkastisch und mit viel schwarzem Humor untermalt. Zusätzlich lassen sich versteckte Bilder zu den einzelnen spielbaren Charakteren finden, die dessen Geschichten nochmals grafisch darstellen. Gegen Ende haben Spielende dann die Wahl, das Objekt der Begierde, das jeder Charakter findet, mit an die Oberfläche zu nehmen. Je nachdem, erfährt jeder Charaktertyp eines von zwei Enden. Die Tester hatten viel Spaß, die verschiedenen Charaktere kennenzulernen und wollten direkt nochmal spielen, um drei unbekannte Charaktere auszuwählen.
Fazit
The Cave ist ein sehr cleveres Adventure, in dem der Spieler verschiedene Charaktere und unterschiedliche Fähigkeiten gekonnt kombinieren muss, um das Ende der Höhle zu erreichen. Hierbei muss er oftmals unmoralisch handeln, was durch die sarkastische Erzählstimme und morbiden schwarzen Humor untermalt wird. Die Darstellungen sind hierbei jedoch stets comichaft gehalten und wurden von den Testenden mit Cartoons verglichen. Dennoch ist der Sarkasmus erst für ältere Kinder wirklich zu verstehen. Der Wiederspielwert ist jedoch besonders hoch, da das Spiel bei jeder Charakterkombination anders ausfällt. Einzig die Standartgebiete sind immer gleich und müssen immer wieder mitgespielt werden.