
Titanfall 2
Shooter mit ausgezeichnetem Mehrspielermodus.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
USK Alterskennzeichen
Kosten:
- Kostenpflichtige DLCs erhältlich, die das Spiel um Inhalte erweitern
Spielmodi:
- max. 16 Spieler*innen
- Gegeneinander
- Online
Pädagogische Altersempfehlung
Spielbeschreibung
Titanfall 2 ist ein rasanter Ego-Shooter, in dem riesige Kampfroboter gesteuert werden können. Die Veröffentlichung des Vorgängers wurde mit Spannung erwartet, denn das Spiel sah nur einen Multiplayermodus vor. Das war neu und sorgte für kontroverse Diskussionen. Der zweite Teil kehrt davon ein Stück weit ab, denn er enthält auch einen Einzelspielermodus – dennoch setzt der Mehrspielermodus einen Schwerpunkt. Zu ihm zählen elf unterschiedliche Modi, zum Beispiel der Klassiker „Capture the Flag“. Darüber hinaus schufen die Entwickler*innen besondere Modi wie den Bankmodus, in dem die Spieler*innen für das Erfüllen von Aufgaben Geld sammeln und es zu einer Bank bringen müssen. Erschwert wird es diese Aufgabe dadurch, dass die Bank nur temporär erscheint. Der Einzelspielmodus ist hingegen etwas weniger ausgestattet. Die Geschichte wird zur Nebensache: es ist der altbewährte Kampf von Gut gegen Böse. Mit Hilfe eines Titans kämpft Jack Cooper gegen eine Terrororganisation. Die Kampagne ist schnell durchgespielt und von der Geschichte bleiben einem höchstens die teilweise witzigen Dialoge zwischen Jack und seinem Titan in Erinnerung. Es scheint fast so, als hätten die Entwickler*innen mehr Zeit in die Entwicklung der (Land-)Karten gesteckt, denn diese wissen zu überzeugen. Spannende Industrieanlagen, tiefe Wälder, Wasserfälle und dazu immer wieder überraschende Kreaturen.
Pädagogische Beurteilung
Erster Einstieg
Der Einstieg wird durch ein Tutorial erleichtert. Hier erlernen die Spielenden die ersten Grundfähigkeiten. Dennoch ist der Einstieg für Gelegenheitsspieler*innen eher schwierig, denn das Spiel hat ein anspruchsvolles Tempo. Gerade im Multiplayermodus kommt es auf eine gute Reaktionsfähigkeit und schnelle Auffassungsgabe an. Denn nicht nur die schnell agierenden Gegner setzten einen unter Druck, sondern ebenfalls die Karten selber. Siescheinen teilweise ein Labyrinth für die Spieler*innen zu sein, die Wege finden und dabei auch mal von Wand zu Wand springen müssen. Diese Bewegungsmöglichkeiten machen den Titel besonders, führen aber auch dazu, dass es einige Anlaufzeit braucht, bis man die Mechanik beherrscht. Doch natürlich bleibt der Ego-Shooter seinem Genre treu. Denn auch während man rennt müssen weiterhin die Gegner im Auge behalten werden. Dadurch stellt sich schnell Stress ein, der durch Audioreize verstärkt wird. Titanfall 2 zieht einen aber auch schnell in einen Sog, dem man sich nicht ohne weiteres entziehen kann. Die Langzeitmotivation wird durch die unzähligen Möglichkeiten gewährleistet, die Titansund Waffen zu verbessern.
Brutale Szenerie
Natürlich steht bei einem Ego-Shooter das Töten, beziehungsweise das Ausschalten, des Gegners im Fokus. Das geschieht im Spiel sowohl im Nahkampf als auch aus der Ferne. Die Gegner wirken dabei selten menschlich und das dargestellte Blut verschwindet schnell. Allerdings wirken die Szenen häufig brutal. Dies wird durch die in Teil zwei eingeführte Third-Person-Sicht noch verstärkt, die beispielweise bei Kämpfen zwischen zwei Titans eingesetzt wird.
Multiplayermodus
Um Erfolg im Multiplayermodus zu haben, ist es bei den meisten Modi notwendig, auf das eigene Team zu achten und im Optimalfall eine gemeinsame Strategie zu entwickeln. Vor allem haben Teams einen Vorteil, die bereits häufiger miteinander gespielt haben. So bietet der Titel die Möglichkeit, sich mit anderen Spieler*innen zu vernetzen und gemeinsam in Multiplayerspielen anzutreten. Darüber hinaus genießen dauerhafte Teams noch weitere Vorteile wie Extrapunkte. Die mögliche Vernetzung bindet die Spielenden stärker.
Technische Rahmenbedingungen
Beim Test waren die Server stabil und es kam zu keinem Ruckeln oder gar Ausfällen. Die Optik ist zwar reizvoll und wartet mit vielen Details auf, dennoch ist die Grafik im Vergleich zu anderen aktuellen Spielen nur durchschnittlich. Lobenswert ist das Versprechen der Entwickler*innen, kostenlose DLCs, zum Beispiel neue Karten, zur Verfügung zu stellen. Ein Kauf von Waffen oder anderen Vorteilen ist nicht möglich.
Fazit
Titanfall 2 ist ein solider Ego-Shooter. Das Spiel bleibt den Grundprinzipien von Titanfall treu und ist dabei nicht nur ein einfacher Abklatsch, sondern eine sinnvolle und durchdachte Weiterentwicklung mit vielen kreativen Ideen. Aufgrund der expliziten Szenen hat der Titel eine gesetzliche Alterskennzeichnung der USK ab 18 Jahren. Zudem ist auch der Anreiz für lange und häufige Spielphasen gegeben.
Text von Text von Michael Swoboda
Diese Kritik ist von Studierenden der Philosophischen Fakultät an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf verfasst. Die unter der Leitung von Koray Çoban durchgeführte und von Daniel Heinz und Dirk Poerschke unterstützte Übung ‚Spieletester‘ präsentiert sich unter spieletester.phil.hhu.de.