Das Cover von Total War: Warhammer II.
Spielbeurteilung

Total War: Warhammer II

Komplexes Strategiespiel mit viel Liebe zum Detail.

Ein bewucherter Wald mit verschiedenen Konstruktionen, wie einer Festung und Statuen. Es ist ein Auswahlmenü mit verschiedenen Kaufoptionen zu sehen.
Das Startmenü von Total War: Warhammer II. Es sind verschiedene Kommandanten zur Auswahl angezeigt.
Eine Armee steht gesammelt in einer Schneelandschaft. Es liegen mehrere besiegte Personen am Boden.
Mehrere Einheiten stehen sich in einer Wüstengegend gegenüber. Zusätzliche Einheiten sind Auswahlbereit eingeblendet.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: SEGA
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 28. September 2017
Genres:
Plattformen:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 12
USK ab 12 freigegeben

Kosten:

  • Große Auswahl an kostenpflichtigen Zusatzinhalten

Spielmodi:

  • max. 2 Spieler*innen
  • Miteinander
  • Gegeneinander
  • Online

Pädagogische Altersempfehlung

14
spielbar ab 14 Jahren

Die hohe Komplexität und die extreme Darstellung von Charakteren richtet sich an ältere Jugendliche.

Spielbeschreibung

Das Warhammer-Franchise ist gigantisch. In jeder größeren Stadt können dazugehörige Läden gefunden und die Spielfiguren gekauft, selbst zusammengebaut und bemalt werden, um damit gegen andere anzutreten. Gemischt mit den erfahrenen Strategiespiele-Entwicklern der Total War-Reihe, ergibt das ein fantastisches und herausforderndes Abenteuer. Dieses strotzt nur so vor Details, bringt aber auch eine enorme Komplexität mit sich, die viele Jüngere abschrecken oder überfordern kann.

Pädagogische Beurteilung

Zwei Spielvarianten in einem Paket

Im Grundprinzip ist Total War: Warhammer II ein klassisches, rundenbasiertes Strategiespiel, also wird so viel Zeit gegeben, wie benötigt wird, um einen Zug zu beenden. Das Ziel ist es meist, alle Völker zu besiegen, die das eigene als Feind ansieht. Dies geschieht mitunter durch politische Entscheidungen und Kriegsführung. Hierbei gibt es zwei verschiedene Modi. Zum einen den rundenbasierten Modus, in dem das Königreich regiert und gesteuert wird; zum anderen, wenn es in die Schlacht geht, den echtzeitbasierten Modus, in dem den Truppen Befehle erteilt werden müssen. Bevor die Schlacht beginnt, wird die gesamte Armee in einer Formation aufgestellt. Hier werden bis zu 60 Truppen gleichzeitig geführt, wobei jede von ihnen andere Funktionen hat. So müssen Bogenschützen aus der Entfernung auf die Gegner schießen, da sie sonst sehr schnell den Kürzeren ziehen, sollten beispielsweise berittene Truppen ihren Weg zu ihnen finden. Neben Speer- und Schwertkämpfern gibt es auch bei vielen Völkern Monster, die einfach nur große und besonders robuste Bestien sind. Das Prinzip von Schlachten und dem Regieren des Königreichs wechselt sich solange ab, bis die individuellen Ziele erfüllt wurden, was bis zu 150 Runden dauern kann.

Die Qual der Wahl

Insgesamt gibt es eine Fülle an Dingen zu tun. Eine Karte, der sogenannte Vortex, ist für alle zugänglich und eine weitere Karte mit dem Namen „Reich der Sterblichen“ ist für Besitzer des Vorgängers kostenlos verfügbar. Die beiden Karten unterscheiden sich dahingehend, dass der Vortex auf die Völker des 2. Teils beschränkt ist und beim Reich der Sterblichen mit jedem Volk in die Schlacht gezogen werden kann, und das auch auf einer größeren Karte. Die beiden Varianten können auch online zu zweit mit- oder gegeneinander gespielt werden. Dazu gibt es noch Gefechte, bei denen mit bestimmten Punktvorgaben Szenarien gegen den Computer oder andere gezockt werden können. Einen Mangel an Inhalten gibt es definitiv nicht.
Sobald man sich für einen Modus entscheiden hat, kommt danach die schwere Entscheidung, mit welchem Volk angetreten werden soll. Zum Stand der Beurteilung gibt es 14 komplett unterschiedliche Fraktionen, die sich selbst nochmal in legendäre Anführer unterscheiden lassen. Das heißt, dass die Völker nicht nur alle komplett unterschiedlich sind, sondern bis zu sechs unterschiedliche Helden noch mehr Variation innerhalb des Volkes bringen. Als Beispiel können die Rattenmenschen genannt werden: hier spezialisiert sich ein Held beispielsweise auf Seuchen, die er verbreiten kann; während ein anderer sich auf ausgeklügelte Waffen fokussiert. Diese ganzen Variationen können für viel Spaß sorgen, aber auch etwas überfordern.

Alles hat seinen Preis

Im Grundspiel sind 4 Völker enthalten: Die noblen Hochelfen, die verruchten Dunkelelfen, die mysteriösen Echsenmenschen und die skrupellosen Skaven. Um Zugriff auf andere Völker zu haben, muss teilweise tief in die Tasche gegriffen werden. Die Preise können dann bis zu 19,- Euro betragen. Daneben können auch neue Einheiten und Helden gekauft werden. Die ganzen Inhalte sind auch in den Menüs sichtbar, können aber – zumindest im Heldenauswahl Bildschirm – versteckt werden. Mit allen zusätzlichen Inhalten ergibt sich beinah der dreifache Preis des eigentlichen Titels.

Dunkle Fantasie en masse

Jeder kennt die klassischen Völker aus Fantasiewelten à la Tolkiens Herr der Ringe. Orks, Elfen und Zwerge sind schon seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil vieler Medien. Bei Total War: Warhammer II hingegen werden alle Völker zusätzlich ins Extreme verzerrt. Zwerge sind fremdenfeindlich und extrem nachtragend, Hochelfen hingegen so arrogant, dass sie sich nicht mal mit anderen Völkern unterhalten wollen, während ihre Verwandten, die Dunkelelfen, leicht bekleidete Zauberinnen aufs Schlachtfeld schicken, die nach jeder Schlacht unzählige Sklaven in ihre Provinzen entsenden. Für den einen können diese extremen Darstellung bekannter Fantasiewesen unterhaltsam sein, andere können sie irritieren. Da es sich um ein Kriegsszenario handelt, gerät man unweigerlich in Konflikte mit anderen Völkern. So ist auch Gewalt ein einhergehendes Thema. Im Basisspiel bleiben die getöteten Einheiten zwar liegen, aber es gibt weder Blut noch explizite Darstellungen. Dies alles kann jedoch für ca. 3,- Euro als DLC gekauft werden. Dann strömt es auf dem Schlachtfeld regelrecht vor roter Farbe. Dadurch sind die Entwickler einer höheren Altersfreigabe durch die USK aus dem Weg gegangen und erhielten so eine Altersfreigabe ab 12 Jahren.

Fazit

Der Strategie-Titel verbindet viele Elemente zu einem interessanten Paket, das Spieler*innen für unzählige Stunden in die Welt eintauchen lässt, während man versucht, seine Reiche zu vergrößern und mit seinen Nachbarn diplomatische Verbindungen aufzubauen. Aber gerade diese Komplexität kann für Jüngere überfordernd wirken und richtet sich daher an ältere Jugendliche. Auch die massive Auswahl an Zusatzinhalten sollte thematisiert werden.