Township

In der kostenlosen App kann die eigene Stadt aufgebaut und gestaltet werden, indem Gebäude errichtet und Geld durch das Betreiben von Fabriken und Landwirtschaft gesammelt wird. Hauptsächlich werden Gemüse oder Getreide angebaut sowie Tiere gehalten, um dadurch beispielsweise Milch oder Eier zu erwirtschaften. Mit diesen Gütern werden dann in Fabriken wiederum neue Gegenstände hergestellt. So wird aus Mais und Weizen bspw. Futter für Kühe, die dann Milch erzeugen, um daraus Käse herzustellen, der unter anderem in der Bäckerei für Pizza gebraucht wird und so weiter. Die Aufgaben bedingen sich also gegenseitig und man muss diese managen, um verschiedene Aufträge abzuschließen. Stetig können so auch weitere Gebäude und Fabriken freigeschaltet werden, wodurch wieder neue Aufträge verfügbar werden. Neben dem Hauptspiel gibt es wechselnde Minispiele, in denen ebenfalls Items zum Voranbringen der Stadt erspielt werden können. Auch können die Städte anderer Spieler*innen besucht, Geschenke getauscht und sich gegenseitig mit Items unterstützt werden.

Pädagogische Beurteilung

Immer was zu tun

In Township gibt es fast immer was zu tun und es gibt kein wirkliches Spielende. Alle Aktionen erfordern zudem eine gewisse Zeit und so muss man warten, bis das Gemüse auf dem Feld reif zum Ernten ist, neue Milch oder Eier in den Ställen produziert oder Güter in den Fabriken hergestellt wurden. So lädt das Spiel stetig dazu ein, die App mehrmals am Tag zu öffnen, um Gegenstände einzusammeln, neue Bestellungen zu beauftragen oder tägliche Belohnungen abzuholen. Die lästigen Wartezeiten können zudem für die Premiumwährung Geldscheine übersprungen werden. Wenn diese leer sind, kann man echtes Geld ausgeben, um den Vorrat wieder aufzufüllen. Besondere und zeitlich begrenzte Angebote locken ebenfalls zum Ausgeben von Geld, um schneller Fortschritt erzielen zu können. Denn mit jedem Fortschritt werden Erfahrungspunkte verdient und mit jedem neu erreichten Level werden neue Gebäude oder Saatgüter freigeschaltet, um die Stadt weiter zu vergrößern, neue Objekte herstellen und neue Aufträge annehmen zu können. So befinden sich Spieler*innen schnell in einer Endlosschleife.

Monetarisierung und Interaktion

Neben den zahlreichen vermeintlichen Sonderangeboten bietet Township einen Battle Pass an, der sich je nach Saison ändert. So können eine bestimmte Zeitlang Punkte gesammelt werden, um spezielle zeitlich begrenzte Belohnungen freizuschalten. Das sind beispielsweise besondere Belohnungen zu Ostern oder dem chinesischen Neujahrsfest in Form von Kostümen für die Tiere oder anderen kosmetischen Anpassungen. Der Battle Pass kostet zusätzlich Geld und erfordert, dass in dem Zeitraum viel gespielt wird, um die Belohnungen zu erhalten. Auch bestimmte Minispiele sind auf einen bestimmten Zeitraum festgelegt und können nur dann gespielt werden. Wurde hier bereits gewisser Fortschritt erzielt, können Spieler*innen auch dazu neigen, viel Spielzeit zu investieren oder Geld auszugeben, um möglichst viele Belohnungen durch die bereits investierte Spielzeit zu generieren, wenn das jeweilige Minispiel bspw. nur noch für 24 Stunden aktiv ist.

Stetige Änderungen durch Levelaufstieg

Neben den Bezahlanreizen oder den verschiedenen Minispielen, gibt es auch mit dem Aufstieg der Level Änderungen im Spiel. Beispielsweise ist das Koop-Zentrum erst ab Level 19 aktiv. Hierdurch kann man Gruppen anderer Spieler*innen beitreten und in diesen auch chatten, die jeweiligen Städte besuchen, sich gegenseitig helfen und Geschenke versenden. Auch der Flughafen, der Markt, die Mine oder der Hafen werden erst mit Spielfortschritt zugänglich und bieten immer mehr Optionen, Zeit oder Geld in das Spiel zu investieren.

Fazit

Durch die niedrige Einstiegshürde, die niedliche Aufmachung und die verschiedenen Minispiele wirkt Township wie eine App für Kinder. Jedoch verbergen sich gut durchdachte Gamedesignstrategien hinter der bunten Aufmachung, um zu häufigen Spielzeiten sowie zum Ausgeben von Echtgeld zu motivieren. Spielenden wird das Gefühl von Selbstwirksamkeit und Erfolg vermittelt, wobei sich die Aufgaben stetig gegenseitig bedingen und in veränderter Form wiederholen, wodurch eine Endlosschleife entsteht. Außerdem sind die Spielmechaniken mit unterschiedlichen und wechselnden Minispielen sehr verwirrend gestaltet, sodass es für Spielende künstlich schwer gemacht wird zu durchschauen, wie die unterschiedlichen Belohnungssysteme zusammenhängen.