Turbo Shell
Kurzweiliges und sehr schnelles Jump & Run mit einmaliger Bewegungsmechanik.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
USK Alterskennzeichen
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Pädagogische Altersempfehlung
Aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades, der Geschwindigkeit und der neuartigen Bewegungsmechanik können jüngere Spieler*innen schnell gelangweilt oder frustriert werden.
Spielbeschreibung
Turbo Shell ist ein sehr schnelles Jump & Run, in dem man ein virtuelles Ei durch mehrere kurze 2D-Pixel-Level auf einer Weltraumstation steuert. Dabei benutzt man ein ungewöhnliches Steuerungselement, das EBS, durch welches zwei Laserstäbe am Eier-Helden Craig befestigt sind. Mit diesen zieht man sich entweder an Wänden und Decken heran (gelber Laserstab) oder stößt sich vom Boden ab (blauer Laserstab). So müssen in jedem Level alle gelb leuchtenden Kugeln eingesammelt werden. Hat man dies in einem Durchgang trotz unzähliger Laserschranken und Lava-Abgründe geschafft, ist das Level beendet und es wird die benötigte Zeit eingeblendet.
Pädagogische Beurteilung
EBS – das Ei-Beschleunigungs-System
Das Besondere und Einmalige an Turbo Shell ist nicht nur die Story: ein Ei (Craig) mit Armen, Füßen und einem Stirnband muss sich auf einer Raumstation durch unzählige Fallen, Laserschranken und über Lava Abgründe fortbewegen, während man von einem Ei Bösewicht in tödlichen Maschinen verfolgt wird. as zentrale Element sind die beiden Laserstäbe, die am Ei befestigt wurden und mit denen man sich nun auf sehr schnelle Weise durch die über 80 Level bewegen kann. Während der blaue Laserstab als Sprung dient, kann man sich mit dem gelben Laserstab an Wänden und Decken heranziehen. Spielende haben die komplette Freiheit und Kontrolle, wie stark, wie schnell und wie oft sie die beiden Tasten und Funktionen drücken und in welche Richtung sie sich bewegen möchten. Durch die 360°-Freiheit können mehrere Wege durch die Level ausprobiert werden. Die Geschwindigkeit kann dabei enorm zunehmen. Die einzige Aufgabe bleibt es, alle gelb leuchtenden Punkte einzusammeln, ohne dabei in die Lava oder in eine der unzähligen, kreativen Laserfallen und Barrieren zu landen. Sobald das Ei zerstört ist, fängt man wieder von vorne an. Zwei selbstgewählte Speicherpunkte helfen dabei, sich Stück für Stück voranzukämpfen.
Ei muss man haben
Die Level sind thematisch in vier Episoden, plus einem Bonusbereich, aufgeteilt und dauern nie länger als eine Minute, sogar weniger als 30 bis 10 Sekunden, wenn man sie einmal in einem Stück absolvieren kann. Davor wird man teilweise in Sekunden unzählige Ei-Aufschläge erleben, da man als Spieler*in jederzeit neu laden kann. Die Geschwindigkeit nimmt dabei enorm zu, egal ob man die beiden Laserstäbe zur Beschleunigung nutzt oder immer und immer wieder neu lädt. Die Musik und der schöne 2D-Pixel-Grafikstil treibt dabei die Spielenden an, sich durch die kreativen Level voranzubewegen. Die Grafik ist klar und deutlich zu erkennen und ein Rundumblick führt nie zu unfairen Passagen oder Momenten. Als Finale jedes Bereiches muss man auf Zeit durch ein Level den Ausgang erreichen, bevor einen die tödliche Falle des Eier-Bösewichts erreicht, was das Geschehen nochmals auflockert. Die wenigen Liedstücke und der Grafikstil erinnern an 80er und 90er Jahre Videospielhallen und Konsolenspiele, stören aber auch nie.
Schnell – Schneller – Turbo Shell
Die Macher*innen von Radiactive Dreams – Studierende in Hamburg – haben aufgrund ihrer ungewöhnlichen Steuerung und der sauberen Programmierung ein nahezu einmaliges Geschwindigkeitserlebnis im Bereich Jump & Run geschaffen. Seit längerem hat man im klassischen Bereich der Plattformer (wie Super Mario, Braid, Celeste) nicht mehr solch eine neue Spielmechanik kennenlernen können. Spielende haben zu jeder Zeit die volle Kontrolle über Craig. Die einzelnen Level sind kurz und bieten immer neue Herausforderung, wodurch Zeit benötigt wird, die neuen Bewegungs-Puzzle erfolgreich zu beherrschen. Dabei spielt der individuelle Skill, also die eigenen Fähigkeiten schnell und genau zu agieren, den größten Faktor. Das kann heißen, dass man in einem Level nahezu fünfzig Versuche benötigt, um die beste Zeit herauszuholen und im nächsten Level schafft man dies bereits im dritten Versuch nach wenigen Sekunden.
Turbo Shell ist zudem nie unfair, das Neustarten der Level geht innerhalb von Augenblicken und die Lernkurve ist sehr steil. Der Schwierigkeitsgrad nimmt von Level zu Level stetig zu und bleibt herausfordernd. Während man zu Beginn mühselig versucht, die neue Steuerung zu verstehen und unfallfrei zu beherrschen, wird man sich keine 15 Minuten später nahezu blind und sehr schnell zurechtfinden können. Die Hochkonzentrationsphasen können nach einer Weile zu einer gewissen Erschöpfung führen, dies hängt vom eigenem Spielstil ab. Frustmomente sind kaum vorhanden, da das jeweilige Level auch übersprungen werden kann. Das Spiel kann für Pausen zu jeder Zeit unterbrochen und beendet werden. Alle Zeiten und Fortschritte bleiben dennoch erhalten. Das Spiel ist kurzweilig und kann relativ schnell durchgespielt werden. Wer es noch schwerer mag, kann dies in drei Schwierigkeitsstufen einstellen und neue bessere Wertungen für die einzelnen Level bekommen.
Fazit
Turbo Shell ist aufgrund seiner einmaligen Steuerung ein kurzweiliges, sehr schnelles und spaßiges Game. Die Motivation ist hoch, sich immer weiter verbessern zu wollen. Unter Freund*innen ist es ein großer Spaß, sich gegenseitig diese Bestzeiten abzujagen. Die unterschiedlichsten Level motivieren immer wieder, die neuen Herausforderungen anzugehen und die Story zu beenden. Wer bereits viele Jump & Run-Spiele erlebt hat, wird hier eine vollkommen neue Spieleerfahrung bekommen.
Bewertung der Spieletest-Gruppe
Kinder- und Jugendhaus Brake
BielefeldDie Präsentation und Testung des Spiels wurde im Stream des AWO KiJu Brake durchgeführt. Der Testbericht basiert auf diesen Eindrücken sowie aus weiteren Beobachtungen und Rückfragen während mehrerer Messen, wo dieses Spiel gespielt werden konnte.