Vader Immortal: Eine Star Wars VR-Serie
Eine VR-Reise ins Star Wars-Universum.
Allgemeines
Oculus VR-Brille oder PS VR-Headset benötigt.
Die Beurteilung bezieht sich auf die erste Episode.
Jugendschutz & Altersempfehlung
USK Alterskennzeichen
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Pädagogische Altersempfehlung
Teilweise unheimliche Inhalte und Schreckmomente
Spielbeschreibung
Einmal selbst ein echtes Lichtschwert in der Hand halten, davon träumen viele Menschen. Mit Vader Immortal: Eine Star Wars VR-Serie ist nun ein VR-Titel erschienen, der ein Eintauchen in die Welt von Star Wars (fast) komplett möglich macht. In diesem muss sich mithilfe von einem Lichtschwert, einem Multifunktionswerkzeug und körperlichem Geschick durch eine Kurzgeschichte aus dem Star Wars Universum bewegt werden. Bisher ist eine Episode erschienen, weitere sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Zur Geschichte gibt es nach der ersten Episode einiges zu sagen. Die Spielenden landen als Captain eines kleinen Schmugglerschiffes etwas unfreiwillig auf Mustafar, dem Planeten, auf dem Obi Wan Kenobi und Anakin Skywalker ihren finalen Kampf in Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith austragen. Seit diesem Kampf ist jedoch einige Zeit vergangen und Anakin hat bereits seine Verwandlung zu Darth Vader abgeschlossen. Nachdem dieser den Zellenblock verlässt, gelingt ein Ausbruch und die Spielenden erbeuten während der Flucht ein Lichtschwert. Neu bewaffnet geht es in die Katakomben unter der imperialen Einrichtung, dort merkt man jedoch schnell, dass sich die Fluchtpläne um einige Zeit verzögern werden.
Pädagogische Beurteilung
Gameplay
In Vader Immortal kann sich real und mit Teleportationsbefehl fortbewegt werden. Spieler*innen können den simulierten Raum mit eigenen Schritten durchqueren, solange der Platz im abgesteckten Spielbereich ausreicht. Hier empfiehlt sich eine Fläche von mindestens 2×2 Meter, es kann aber auch eine größere Spielfläche freigegeben werden. Im Mittelpunkt des Gameplays stehen die Kämpfe. Mit dem Lichtschwert müssen gegnerische Laserschüsse abgewehrt und zurückreflektiert werden, außerdem gilt es, sich im Nahkampf zu behaupten. Diese Kämpfe sind sehr statisch, die Spieler*innen müssen in diesen Auseinandersetzungen lediglich darauf achten, aus welchen Richtungen sie angegriffen werden und anschließend mit einer oder beiden Händen das Lichtschwert mit gutem Timing schwingen. Neben den Kämpfen sind kleine Rätsel vorhanden, die mit Bewegungssteuerung gelöst werden müssen. Hierbei wirkt die Erkennung der Bewegungen sehr präzise. Des Weiteren sind einige Kletterpassagen integriert, welche aber übersprungen werden können. Neben den Kämpfen in der Hauptgeschichte, können sich Spieler*innen im Arcade-ähnlichen Modus „Lichtschwert-Dojo“ verschiedenen Gegner*innenwellen stellen. Dieser Modus ist durchaus anspruchsvoll.
Grafische Darstellung
Im Vergleich zu anderen VR-Titeln wirkt Vader Immortal sehr realistisch und auch der Planet Mustafar, der von Lava bedeckt ist, wirkt furchterregend real. Dass die Hitze selbstverständlich nicht simuliert wird, trägt jedoch dazu bei, dass Spielende nicht komplett in die Welt eintauchen. Das Spiel bietet abwechslungsreiche Bilder, obwohl die imperiale Einrichtung, wie in den Filmen, detailarm und blankpoliert ist. Eine Zwischensequenz soll besonders hervorgehoben werden. Die Cutscene, die eine kurze Zeitreise simuliert, ist mit abstrakten Bildern schön anzusehen. Aber auch die Charaktere, besonders Darth Vader, sind äußerst detailliert dargestellt.
Beurteilung der Anfälligkeit für Motion Sickness
Die Bildführung ist sehr angenehm und der „Lichtschwert-Dojo“ Modus ist nur geringfügig anstrengender. Es ist vorteilhaft, dass Vader Immortal eher auf einen statischen Kampfstil setzt. Der Charakter muss in den Auseinandersetzungen mit Sturmtruppen und Lichtschwertdroiden nicht kontinuierlich die Position wechseln, dies verringert die Chance, an Motion Sickness zu leiden. Spätere Episoden könnten durch hektischere Kämpfe dieses Risiko jedoch erhöhen.
Interaktionen
Vader Immortal ist interaktiv und dies hat zur Folge, dass man sich aktiv bewegen muss. Körperlich anstrengend ist das Spiel jedoch nicht, fordert aber Koordination und Reaktionsvermögen. Die Kämpfe erfordern zudem eine gute Orientierung, da Gegner*innen sich nicht immer direkt im Blickfeld befinden. Eine Art Bewusstsein für seine Umgebung wird von den Spielenden verlangt. Die Rätsel, bzw. die Kletterpassagen sind im Vergleich dazu eher anspruchslos und erfordern nicht viel Geschick oder Nachdenken. Durch die genaue Steuerung wäre mehr möglich gewesen. Da noch weitere Episoden erscheinen, bleibt zu hoffen, dass zukünftig kniffligere Rätsel integriert werden. Die Kämpfe verzichten auf Blut oder gewalthaltige Darstellungen. Das Setting ist futuristisch und bietet genug Distanzierungsmöglichkeit. In Zusammenhang mit dem geringen Risiko von Motion Sickness und dem unkomplizierten Gameplay ist Vader Immortal bei längeren Spielphasen für Jugendliche ab 14 Jahren interessant.
Fazit
Ein realistischer Trip in das Star Wars-Universum. Spielerisch und grafisch vermittelt Vader Immortal über die kurze Handlung eine realitätsnahe Atmosphäre. Spieler*innen sind koordinativ gefordert und müssen auf ihre Umgebung achten, um nicht Opfer eines Laserprojektils zu werden. Jugendliche ab 14 Jahren erwartet ein kurzes Abenteuer, welches in späteren Episoden fortgesetzt wird.
Bewertung der Spieletest-Gruppe
Deutsch-Norwegische Schule Oslo
OsloDie Jugendlichen der Testergruppe „Deutsche Schule Oslo“ empfanden Vader Immortal: Episode 1 als
spannendes Abenteuer, welches im angenehmen Tempo erzählt wird. Als besonderes Highlight wurden die herausfordernden Kämpfe genannt, die durch präzise Angriffe mit dem Lichtschwert stets motivierend waren und die Jugendlichen von Gefecht zu Gefecht mehr von der bekannten Star Wars-Atmosphäre spüren ließen.