Cover von Yakuza Zero
Spielbeurteilung

Yakuza 0

Japanisches Gangster-Epos mit viel Witz und Tiefe.

Ein Mann steht mit erhobenen Armen vor einer Bühne. Auf der Bühne sind mehrere Musiker die Instrumente spielen.
Ein Mann in einem hellen Anzug schlägt einen anderen Mann.
Mehrere Personen die in einem Club tanzen.
Ein Mann mit Augenklappe schlägt einem anderen Mann von hinten in sein Genick.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Sega
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 1. Januar 2017

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 18
USK ab 18

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar
  • Einige Minispiele als Mutliplayer spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

18
spielbar ab 18 Jahren

Spielbeschreibung

Spiele der Yakuza-Serie werden gerne mit Spielen der GTA-Serie verglichen, da beide Reihen von Open-World-Elementen geprägt sind, die den Spielenden einen nicht unerheblichen Anteil an Gewalt präsentieren. Doch solch einem Vergleich wird Yakuza 0 nicht gerecht. Jenseits typischer Open-World-Spielelemente, wie einem Stadtgebiet, das zum Erkunden einlädt, mit allerlei Geschäften oder Passanten, ist wohl der wesentlichste Unterschied die Tatsache, dass man weder Autos klauen noch sie fahren kann. Im Gegenteil, die engen, bunten und vollen Gassen des fiktiven japanischen Stadtviertels Kamurocho werden stets zu Fuß erkundet. Dabei trifft man allerlei verrückte Figuren, denen man in Nebenmissionen helfen kann, oder zahlreiche verschiedene Schläger, denen man sich im (Faust-)Kampf stellen muss. Rennt man unbeschwert durch Kamurocho, begegnen einem ständig Schlägertrupps und behelligen die ehrenhaften Spielfiguren Kiryu oder Majima, die sich jedoch meist nur prügeln, weil sie es nicht vermeiden können. Dabei stehen verschiedene Kampfstile zur Verfügung, die mit einigen Yen verbessert und erweitert werden können. Während der Kämpfe sprudeln die benötigten Yen aus den Angreifern und ermöglichen später das Kaufen von Speisen, die die Gesundheit wiederherstellen, Alkoholika, um sich zu betrinken oder eben erwähnten Kampfmoves. Die Stadt verfügt über allerlei Geschäfte und Lokale zur Unterhaltung, die zahlreiche Mini-Games, wie etwa Karaoke, Bowling oder Dart anbieten. In Spielhallen fordern SEGA-Klassiker und Greifautomaten, wie man sie von der Kirmes kennt, die Spielenden heraus. Gerahmt wird das Ganze von einer dichten und packenden Geschichte, die gemäß dem Titel, in der kriminellen Yakuza-Organisation angesiedelt und mit viel japanischem Humor gespickt ist.

Pädagogische Beurteilung

Bei Yakuza 0 handelt es sich um ein Spiel für Erwachsene. Neben den zahlreichen brutalen Kämpfen, in denen man den Gegnern das Genick bricht oder sie mit herumstehenden Objekten malträtiert, ist auch die fesselnde Hintergrundgeschichte um die Hauptfiguren Kiryu und Majima komplex. Das Spiel verfügt nur über eine japanische Sprachausgabe und trägt damit zur stilechten Atmosphäre bei. Dies bedeutet jedoch, dass die Spielenden (insofern sie kein japanisch sprechen) viel lesen müssen. Das Spiel bietet zudem die Möglichkeit, die Ausprägung der Gewalt einzustellen, neben der „normalen“ heftigen Gewalt, gibt es noch eine mildere Variante. Nahezu alle Konflikte werden kämpferisch gelöst. So hören einem viele Figuren überhaupt erst zu, nachdem man ihnen eine ordentliche Abreibung verpasst hat. Thematisch bedingt gibt es nur wenig Frauen im Spiel, die nicht sexualisiert dargestellt werden. Hier bedient Yakuza übliche Klischees und präsentiert – wie viele Mafia-Filme auch – das dort vorherrschende Bild wehrloser Frauen und übermächtiger Männer.

Fazit

Das Spiel adressiert nicht nur durch eine komplexe Story und offenkundige Gewalt Erwachsene, sondern auch durch sein 1980er-Jahre Setting. Zahlreiche popkulturelle Anspielungen sind für jüngere Spielende eher schwer verständlich. Etliche Mini-Games, die auch jenseits der Hauptstory in anderen Spielmodi, online wie offline, zur Verfügung stehen, bereichern Yakuza 0. Dabei tut auch das viele Lesen, das die mangelnde Übersetzung der Sprachausgabe nötig macht, der spannenden Story keinen Abbruch und ist deutlich besser ausgearbeitet als etwa bei dem unlängst erschienenen Mafia 3.