Elementary My Dear Majesty!
Lustiges Point&Click-Abenteuer auch für kleine Kinder.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
USK Alterskennzeichen
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Pädagogische Altersempfehlung
Spielbeschreibung
Die Welt ist in Gefahr, denn die Königstochter hat sich in ein menschenfressendes Monster verwandelt. Nun ist es die Aufgabe eines Helden, ein Heilmittel zu finden und die Welt zu retten. Dafür schlüpfen die Spielenden in die Rolle eines Detektivs namens Felix, müssen sich durch 14 verschiedene Orte schlagen und dabei um die 100 Rätsel lösen. Auf dem Weg trifft man auf Ritter, Drachen und Hexen, schaukelnde Pinguine sowie Schafe, die auf benachbarte Inseln katapultiert werden müssen. Dabei wird der Bildschirm nach klassischer Point & Click-Manier aus der Vogelperspektive mit der Maus durchforstet, um mit unterschiedlichen Charakteren und der Umgebung zu interagieren.
Pädagogische Beurteilung
Schaukelnde Pinguine und fliegende Schafe?
Zugegebenermaßen klingt es ziemlich verrückt, wenn man sich zwischendurch tanzende Tiere auf dem Bildschirm anschaut oder die Armbrust spannt, um Schafe auf einen Berg zu schießen. Elementary My Dear Majesty! (EMDM) ist durch die Aufmachung und den humoristischen Ansatz eben auch für jüngere Spielerinnen und Spieler geeignet. So werden immer mal wieder einige lustige Sprüche rausgehauen (z.B. Felix zum König: „Wieso bist du so überrascht? Deine Tochter war schon immer ein Monster“) oder Ladebildschirme präsentiert, die beispielsweise einen ängstlichen Ritter versteckt hinter einem Stein zeigen, der gerade eigentlich die Prinzessin vor einem großen Drachen retten sollte. Jüngere Spieler*innen sollten allerdings bereits lesen können, denn die Dialoge werden nicht gesprochen, sondern lediglich in Sprechblasen comicartig eingeblendet.
Knifflige Rätsel in unterschiedlichen Welten
Zu Beginn kann zwischen den zwei Schwierigkeitsstufen „Standard“ und „Experte“ gewählt werden. Nach einem kurzen Intro geht es dann auch schon direkt mit dem Abenteuer los. So erhalten die Spielenden beispielsweise den Auftrag, fünf Holzstämme zu sammeln und mit der Axt klein zu hacken, damit eine Brücke gebaut werden kann. Man schwenkt also mit der Kamera über die Landschaft und klickt die Baumstämme an, die irgendwo versteckt liegen. Diese werden ins Inventar hinterlegt und können durch Anklicken der Axt zerlegt werden. Solche und ähnliche Aufgaben werden mit verschiedenen Suchbildern oder der Aufforderung, bestimmte Tasten in einem bestimmten Moment zu drücken, erweitert. Unter anderem müssen unterschiedlich farbige Drähte verschoben werden, damit ein Stromkreis gebildet wird oder die Spielenden müssen mit dem Klavier eine Melodie nachspielen. Tester Colin fand übrigens die Rätsel und die Suche nach Gegenständen bereits auf der ersten Karte teils etwas schwierig: „Zum Glück kann man sich Tipps holen, wenn man nicht mehr weiterkommt. Das Problem ist nur, dass man dann bestimmte Pokale nicht mehr erreichen kann.“ Zudem muss der Hilfebutton dann erst wieder eine Zeit aufgeladen werden, bis man ihn wieder nutzen kann. Insgesamt hält sich der Schwierigkeitsgrad aufgrund der Hilfsmöglichkeiten aber in Grenzen.
Motivation durch Trophäen und Zeitdruck
Die erwähnten Pokale (oder auch Trophäen) werden in Gold, Silber und Bronze unterteilt. Je schneller die Rätsel gelöst werden und je weniger Tipps man benötigt, desto höher fällt die Auszeichnung aus. Die Spielerinnen und Spieler werden also motiviert, die Aufgaben ggf. erneut zu erfüllen, damit die Anerkennung in Form einer goldenen Trophäe höher ausfällt. Diese Trophäen haben jedoch keinerlei Auswirkungen auf das Spielgeschehen. Darüber hinaus gibt es kein Zeitlimit, sodass die Spieler*innen nicht in Stress geraten müssen, um die Missionen zu erfüllen. Auch kann zwischendurch jederzeit pausiert werden. Das überschaubare Setting und die festgelegte Vogelperspektive tragen zum ruhigen Spielambiente bei. Gerade für jüngere Kinder ist es gut, dass sie nicht wie in anderen Genres mit schnellen Bildbewegungen einer gewissen Reizüberflutung ausgesetzt werden.
Vom Gruselfaktor und Identifikation
Der Avatar Felix wird in einzelnen Animationen gezeigt, „ansonsten bleibt der Detektiv aber unbekannt“, meint Tester Colin. Eine Identifikation und ein Mitfiebern fand also nicht statt. Auch der Gruselfaktor ist, trotz Hexen, Skeletten und ähnlichen Wesen, aufgrund der bunten Welt samt Tanzeinlagen, fliegenden Schafen und den lustigen Dialogen quasi nicht vorhanden. Auch kämpferische Inhalte und Waffen, wie Kanonen, die ein Eingangstor zerstören, wirken im Kontext der farbenfrohen Welt nicht gewalttätig oder bedrohlich.
Fazit
Der bunte Rätselspaß, die phantasievolle Rahmenhandlung, das geringe Spieltempo sowie die humorvolle Aufmachung rechtfertigen einen Zugang auch für jüngere Kinder. Die Langzeitmotivation leidet lediglich unter den sich teils recht schnell wiederholenden Rätsel-Arten. Die unterschiedlichen Welten sind kreativ und bunt in Szene gesetzt. Es gibt sowohl Winterlandschaften, als auch fremde Planeten. Die Wesen (Hexen, Skelette, etc.) wirken eher weniger gruselig. Die Soundausgabe ist passend und auch für das junge Publikum entsprechend.
Bewertung der Spieletest-Gruppe
GAMER TREFF Jugendzentrum Blomberg
BlombergWas ist gut? Was ist schlecht?
+ verschiedene Arten von Rätseln
+ Geringer Frustfaktor durch Tipps
+ Niederschwellige Wissensvermittlung möglich (siehe Tipps an Erwachsene)
+ Sehr günstiger Preis (Stand: Januar 2020)
– Rätsel wiederholen sich mit der Zeit
– keine Sprachausgabe für Menschen, die nicht lesen können
Unsere Tipps an Erwachsene:
- Nutzen Sie EMDM, um ihrem Kind spielerisch Dinge zu erklären (z.B. wie entsteht ein Stromkreis? Welche Stoffe sind magnetisch?)
Unsere Tipps an Kinder und Jugendliche:
- Speichern jederzeit möglich, daher zwischendurch immer mal wieder eine Pause einlegen