Cover von Pokémon: Let's Go, Evoli!
Spielbeurteilung

Pokémon: Let’s Go, Pikachu! / Let’s Go, Evoli!

Lustiger Sammelspaß für Pokémon-Fans.

Evoli sitzt auf dem Arm seiner Trainerin und macht sich zum Sprung bereit. Es hat einen wütenden, kampfbereiten Gesichtsausdruck.
Die Protagonisten laufen durch die Stadt. Pikachu und Bisasam sind auch dabei!
Pikachu setzt Donnerschock ein! Rettan wird getroffen und verliert KP.
Der Protagonist läuft mit einem Pikachu auf der Schulter in Richtung Vertania City. Taubsis fliegen fröhlich umher. Und weiter hinten steht ein Junge mit seinem Rattfratz.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Nintendo
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 16. November 2018
Genres:
Plattformen:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 0
USK ab 0 freigegeben

Kosten:

  • Optionaler zusätzlicher Controller "Pokéball Plus" schaltet neue Funktionen frei

Spielmodi:

  • max. 2 Spieler*innen
  • Miteinander
  • Lokal
  • Online
  • Gegeneinander

Pädagogische Altersempfehlung

8
spielbar ab 8 Jahren

Spielbeschreibung

Die Spiele der Pokémon-Reihe erscheinen typischerweise in zwei Versionen. So ist es auch bei Let`s Go, Pikachu! und Let`s Go, Evoli!. Der Unterschied liegt lediglich bei dem Partner-Pokémon, außerdem können einige Pokémon nur in einem der beiden Spiele gefunden und gefangen werden. Bei den Spielen handelt es sich eigentlich um ein Remake des Game Boy Color Spiels Pokémon Special Pikachu Edition, das im Jahr 2000 in Europa veröffentlicht wurde und auch als Pokémon Gelbe Edition bekannt ist. Mit der Neuauflage können Fans sowie Neueinsteiger*innen die Abenteuer nun neu erleben.
In den vergangenen 18 Jahren hat sich einiges verändert. Im Laufe der Zeit kamen viele Features hinzu, wie z.B. die Mega-Entwicklungen oder die Alola-Pokémon. Ein Merkmal von Pokémon Gelb war zudem, dass Pikachu der Spielfigur hinterherläuft. Dies ist nun in Let’s Go mit jedem Pokémon möglich. Das Spiel übernimmt auch den Kern des alten Game Boy Color Spiels. Und zwar in der Form, dass die Spielenden auch schon damals das Abenteuer mit dem „Kumpel“ Pikachu erleben konnten und sich nun beim Kauf für Evoli oder Pikachu entscheiden können. Darüber hinaus sind die beiden Versionen im Grunde gleich und kompatibel.
Das Ziel eines jeden Pokémon-Spiels ist es, in die große Welt aufzubrechen, alle 8 Arenaorden zu sammeln, die „Top Vier“ zu besiegen und letztendlich den Pokédex zu vervollständigen. Dies ist auch in Let’s Go, Evoli! und Let’s Go, Pikachu! der Fall. Die größte Veränderung gibt es beim Fangen. In allen älteren Teilen der Reihe war es so, dass man die wilden Pokémon im hohen Gras suchen musste und so nicht wusste, welches Pokémon einem begegnen wird. Nun laufen die Pokémon in der Spielwelt frei herum und können gezielt gefangen werden. Wenn man dann ein Pokémon fangen will, muss dieses mit der Bewegungssteuerung und einem gezielten Wurf getroffen und gefangen werden (spielt man im Handheld-Modus der Switch, reicht ein Knopfdruck zum Werfen des Pokéballs). Dabei gibt es die Möglichkeit, einen „guten“, „großartigen“ oder „einfach fabelhaften“ Wurf zu landen, welcher die Wahrscheinlichkeit des Fangens erhöht.

Text von Dorian Bulla

Pädagogische Beurteilung

Empfohlenes Alter

Beim Anspielen des Titels merkten unsere Spieletester*innen schnell, “ohne Lesen wird das nichts”. So bemerkten die Jugendlichen, dass das Lesen der Dialoge wichtig ist, um zu verstehen, wo man als nächstes hin muss. Das Spiel kommt einem hierbei etwas entgegen, da die Schlüsselwörter rot markiert sind. Auch im Kampf sind Lesekompetenzen wichtig, weil man wissen muss, welche Attacke eingesetzt werden kann. So sind bestimmte elementare Angriffe gegen gewisse Pokémon-Arten besonders effektiv. Einen hohen Schwierigkeitsgrad besitzt das Spiel nicht, sodass es sehr gut von jüngeren Kindern gespielt werden kann. Unsere Spieletestergruppe war, unter Berücksichtigung der zahlreichen Dialoge, der Meinung, dass das Spiel erst von Kindern ab 8 Jahre komplett selbständig gespielt werden kann. Für jüngere Kinder empfehlen wir, das Spiel mit einem Erwachsenen gemeinsam zu spielen. Der Erwachsene kann dann das Begleit-Pokémon spielen und bei den Dialogen helfen.

Spielspaß

Alle Tester*innen fanden das Spiel sehr unterhaltsam. Durch die große Spielwelt und die vielen verschiedenen Pokémon kam keine Langeweile auf. So genossen die Jugendlichen die Abwechslung der Bewegungssteuerung und mochten die Absprache beim Fangen. Sie kamen zügig in der Story voran, sodass zu keiner Zeit Frust aufkommen konnte. Hinzu kommt, dass gelegentlich ziemlich süße Cut-Scenes auftauchen, die unsere Tester*innen auch mal zum Schmunzeln brachten.
Der Spieleinstieg erweist sich als sehr einsteigerfreundlich und das Fangen sowie Kämpfen stellen dank hilfreicher Erklärungen im Grunde keine Herausforderung dar. Bei stärkeren Pokémon wird das Fangen jedoch schwieriger, da diese nach links und rechts ausweichen können.

Mehrspielermodus

Das Spiel besitzt einen lokalen Koop-Modus, in dem jeder mit einem Joy-Con-Controller spielen kann. Hier läuft man gemeinsam durch die Welt, wobei der zweite Player mit niemandem interagieren kann, sondern einfach nur „Mitläufer“ ist. Problematisch ist dabei, dass der zweite Player aus dem Bild laufen kann und das Spiel darauf keine Rücksicht nimmt. Hierdurch verliert man seine Figur eventuell schnell aus dem Blick. Beim Bekämpfen und Fangen der Pokémon können jedoch beide Spieler*innen agieren. Im Fangmodus können sie ihre Pokébälle hintereinander werfen oder einen Combo-Wurf versuchen, der die Fangwahrscheinlichkeit erhöht. Dies ist möglich, wenn beide Spieler*innen ihren Joy-Con im selben Moment schwingen. Auch in Kämpfen kann man gemeinsam handeln. Dabei erhält der zweite Player das zweite Pokémon, das im Team steht. Somit ist es möglich, gemeinsam im Team zu kämpfen. Hierbei gibt es aber ein Problem: Der Schwierigkeitsgrad nimmt extrem ab. Aufgrund der „2 gegen 1“-Situation, sind die Spielenden immer im Vorteil. Ob das gut ist, ist dann Geschmackssache. Wie bereits erwähnt, bietet sich dieser Modus jedoch für Eltern und junge Kinder an.

Grafik

Obwohl die Nintendo Switch im Vergleich zu anderen Konsolen leistungstechnisch schwächer ist, konnte das Spiel alle Tester*innen mit seiner Grafik überzeugen. Die farbenfrohe Umgebung und der kindlich gehaltene Look passen perfekt in das Pokémon-Franchise. Die Jugendlichen, die alle schon mal einen Teil der Reihe gespielt hatten, lobten die Entwicklung der Grafik (von 8-Bit zu HD). Einige freuten sich, ihre Lieblings-Pokémon der ersten Generation in HD zu sehen. Wir testeten das Spiel mit einem LED-Projektor auf einer Leinwand, sodass die Spielenden so regelrecht in das Spielgeschehen eintauchen konnten.

Sound

Da das Spiel die Musik aus den alten Teilen verwendet, schwelgt jeder erfahrene Pokémon-Fan in nostalgischen Erinnerungen. Hinzu kommt, dass die Musik von einem ganzen Orchester eingespielt wurde. Erstaunlicherweise empfanden einige Tester*innen die Musik jedoch schnell als störend, da sie sich stetig wiederholt. Deshalb freuten sich alle über jede neue Melodie, die sie zu hören bekamen.

Zusatzkosten

Die einzigen Zusatzkosten, die das Spiel bietet, entstehen durch den Pokéball Plus. Der Pokéball Plus ist eine zusätzliche Controller-Hardware und sorgt für ein realistisches Spielerlebnis. Er funktioniert wie ein Joy-Con, sieht aber aus wie ein Pokéball und beinhaltet zusätzliche Funktionen, wie Sound und LED-Licht. Außerdem befindet sich im Pokéball Plus-Paket das legendäre Pokémon Mew, das nur durch den Kauf des Pokéball Plus erhältlich ist. Zudem können in diesen auch andere Pokémon gelagert werden können. Hat man den Pokéball im Alltag dabei, werden die Schritte gezählt und das Pokémon kann dadurch trainiert werden. Hinzu kommt, dass der Pokéball Plus außerhalb des Spiels als “GO Plus” auch für die App Pokémon Go verwendet werden kann. Darüber hinaus ist es zudem möglich, die Pokémon aus Pokémon Go in das Spiel zu übertragen.
Neben der Hauptstory ist auch das Kämpfen gegen andere Spieler*innen ein großer Reiz für Fans der Reihe. Um jedoch online gegen andere Spieler*innen anzutreten, benötigt man die kostenpflichtige Nintendo Switch Online-Mitgliedschaft.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Let’s Go ein wunderschönes Spiel ist, das unsere Tester*innen für einige Stunden in seinen Bann ziehen konnte. Viele unserer Jugendlichen sagten, dass sie das Spiel gerne noch ein weiteres Mal spielen würden. Allerdings verloren die Älteren nach einiger Zeit die Motivation, was auf den sehr niedrigen Schwierigkeitsgrad und die vergleichsweise kurze Spieldauer der Hauptstory zurückzuführen ist. Die Spiele sind aber ganz sicher perfekt für alle, die Fans der Reihe sind oder mit dem Pokémon-Franchise in Kontakt treten möchten.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

Jugendcafé a3

Jüchen
Spielspaß: