The Witness
Eine mystische Insel voller Rätsel und Geheimnisse.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Pädagogische Altersempfehlung
- Frustrationstoleranz
- Logik
- Kreative Problemlösungsstrategien
Rätsel sind teils recht schwierig zu lösen.
Spielbeschreibung
Alleine auf einer idyllischen, aber mystischen Insel gilt es allerhand Rätsel zu lösen. Diese verfolgen zwar alle dasselbe Prinzip, unterscheiden sich aber doch voneinander. Auf einem Monitor muss ein Punkt vom Start zum Ziel gebracht werden. Hierbei müssen jedoch verschiedene Regeln befolgt werden, um die Labyrinthe zu durchlaufen. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel nimmt hierbei stetig zu. Allerdings kann sich auf der Insel frei bewegt und zur nächsten Aufgabe übergegangen werden, falls das Aktuelle zu schwer sein sollte. Manche dieser Rätsel öffnen jedoch auch Türen oder ermöglichen den Zugang zu Bereichen, die vorher noch nicht passierbar waren. Zudem finden die Spieler*innen immer wieder seltsame und mysteriöse Artefakte, die viele Fragen aufwerfen.
Pädagogische Beurteilung
Rätsel, Rätsel und noch mehr Rätsel
Wie bei einem Walking Simulator kann zwar auch einfach nur die Insel erkunden und die wunderschöne Gestaltung genossen werden, überall wird man jedoch mit Rätseln konfrontiert. Diese müssen an Monitoren gelöst werden, die überall auf der Insel verteilt sind. Zu Beginn sind diese noch relativ einfach zu lösen, die Komplexität zieht jedoch schnell stark an. Dazu kommt, dass es unterschiedliche Rätselarten gibt. So müssen verschiedene Punkte eingesammelt, schwarze und weiße Bereiche durch die gezogenen Linien getrennt, Symbole nachgezeichnet oder auf Schatten, sowie Geräusche geachten werden, die den Weg durch das Labyrinth vorgeben. Das Problem hieran ist, dass nie erklärt wird, was eigentlich gerade die Aufgabe ist. Durch mühsames Ausprobieren muss herausgefunden werden, wie die Rätsel gelöst werden müssen. Oftmals scheint die Lösung erkennbar, nur um kurz darauf festzustellen, dass dem doch nicht so ist. Zusammenhänge ausmachen, Ideen entwickeln und letztlich Rätsel zu lösen macht zwar Spaß, frustriert aber ungemein, wenn sich der Lösungsansatz als falsch erweist. Ist die Lösung gefunden, erscheint alles plötzlich logisch, doch der Weg dahin kann sehr lange und entmutigend sein.
Verschiedene Bereiche
Die Insel ist in unterschiedliche Bereiche unterteilt. So gibt es ein Dorf, einen Herbstwald, eine Sägemühle, eine Ruine in der Wüste, einen Dschungel und viele weitere. Die Grafik ist hierbei wunderschön gestaltet und oftmals verliert man sich in der detaillierten Spielumgebung. In jedem dieser Gebiete finden die Spieler*innen einen spezifischen Rätseltyp vor, den es zu lösen gilt. Wurden alle Aufgaben gelöst, steigt eine Maschine empor, die einen Strahl zur Spitze des Berges schickt. Nachdem alle Gebiete gemeistert sind, gilt es also, den Berg zu erklimmen, der weitere Rätsel beherbergt. Eine Verschnaufpause gibt es nicht. Zudem werden die Aufgaben hier auch schwieriger, da die bereits erlernten Fähigkeiten nun kombiniert werden müssen. Außerdem gibt es auch in der Umgebung immer wieder Elemente, die aktivieren werden können. So werden beispielsweise Flüsse, Wege oder Wolken aus dem richtigen Winkel plötzlich zu einem Rätsel in der Landschaft. Hier besteht also zusätzlich der Reiz, seine Umgebung jederzeit genau zu beobachten.
Einfache Steuerung
Von der Spielfigur, die per Egoperspektive über die Insel gesteuert wird, bleibt das Aussehen, bis auf den Schattenumriss, unklar. Außer dem Rumlaufen und der Bewegungen der Kamera werden auch nicht viele Möglichkeiten der Interaktion geboten. Einzig die Rätsel werden per Tastendruck aktiviert oder abgebrochen beziehungsweise beendet. Der Punkt im Labyrinth lässt sich ebenfalls einfach durch die Richtungstasten bewegen. Hier benötigt man also nicht viele Vorkenntnisse und die Steuerung ist schnell erlernt. Allerdings sind die Rätsel durchaus sehr schwer zu lösen, weshalb das Spiel erst für ältere Jugendliche interessant ist, die geduldig sind, eine hohe Frustrationstoleranz haben und gerne Rätsel lösen. Actionfans kommen hier nicht auf ihre Kosten.
Und wozu das Ganze?
„The Witness“ wirft allerhand Fragen auf. Wen steuert man eigentlich? Wieso ist man auf dieser seltsamen Insel? Was hat es mit den menschlichen Statuen auf sich und was ist das Ziel hinter alldem? Zusätzlich liegen an manchen Stellen Tonbänder, die angehört werden können. Die Inhalte sind meist philosophischer Natur, eine wirkliche Erklärung dazu gibt es nicht. Es stellt sich die Frage, ob Spiele immer einen Sinn haben müssen. Aufgrund der vielen Fundstücke und Artefakte wird hier jedoch davon ausgegangen, dass es am Ende eine Erklärung gibt. Allerdings führt der Titel die Spieler*innen meist nur in die Irre, beantwortet keine Fragen und wird letztlich mehr Fragen auf. Je nach Spieler*in können hier verschiedene philosophische Ansätze als Interpretation dienen. Das kann man mögen, muss man aber nicht!
Fazit
Insgesamt soll es im Spiel an die 600 unterschiedliche Rätsel geben. Spieler*innen, die wenig Geduld und eine niedrige Frustrationsgrenze haben, werden schnell genervt und gelangweilt sein. Fans von ruhigen Spielen, die bevorzugt Rätsel lösen, werden viel Stunden Spaß an dem Titel haben. Leider gibt es zu keiner Zeit irgendwelche Erklärungen zu den Rätseln oder der Geschichte. Das sollte bewusst sein, bevor das Spiel gestartet wird. Zudem sollten Spieler*innen jederzeit auf ihre Umwelt achten – visuell, sowie akustisch. Wer sich auf das Spiel einlässt, erlebt eine fordernde und wunderschöne Rätselinsel. Aufgrund des Schwierigkeitsgrads der Aufgaben, ist das Spiel jedoch erst für Spieler*innen ab 14 Jahren wirklich interessant. Am meisten Spaß macht es, wenn gemeinsam vor dem Bildschirm gesessen und zusammen überlegt wird, wie Rätsel gelöst werden können.