Starfield
Freiheitliches Weltraumspiel mit Retro Sci-Fi Setting.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
Zeit:
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Pädagogische Altersempfehlung
Spielbeschreibung
Wir schreiben das Jahr 2330. Die Menschheit hat inzwischen die Milchstraße kolonisiert und auf den Planeten sind teils kleine Siedlungen, teils riesige Metropolen entstanden. 20 Jahre sind seit dem kriegerischen Konflikt zwischen den Fraktionen der United Colonies und des Freestar Collectives vergangen und der Frieden ist fragil.
Die eigene Spielfigur findet tief in einer Mine ein mysteriöses Objekt. Bei Berührung entsteht eine mystische Vision und das Abenteuer nimmt seinen Lauf. Denn im Weltall befinden sich zahlreiche solcher Artefakte, die es im Auftrag einer Vereinigung von Forschenden zu bergen gilt. Im Verlauf treffen Spielende auf ein technologisch überlegenes Volk, das sie daran hindern will, das Geheimnis hinter den Artefakten sowie der gesamten Galaxie zu enthüllen. Abseits dieser Hauptgeschichte können sie unzählige Stunden damit verbringen fremde Planeten zu erkunden, zu forschen, zu bauen, Raumschiffkämpfe zu bestreiten u.v.m.
Pädagogische Beurteilung
Sci-Fi Setting
Der Weltraum. Unendliche Weiten. Jedenfalls beinahe, denn sage und schreibe 1000 Planeten und weitere Monde und Raumstationen warten darauf, von Spielenden bereist und erkundet zu werden. Die Spielwelt von Starfield ist allerdings kein komplett offenes Universum, sondern in viele einzelne Bereiche unterteilt. So besteht eine Weltraumexpedition oft aus zahlreichen aufeinanderfolgenden Ladebildschirmen. Die einzelnen Planeten beheimaten kleinere Siedlungen mit menschlicher Bevölkerung. Mancherorts sind auch riesige Metropolen errichtet worden. Die Orte lassen sich wahlweise aus der First- oder Third-Person Perspektive erkunden und sind dabei abwechslungsreich designt. Manche erinnern an eine Western-Kulisse, andere wirken futuristisch und wieder andere wirken wie aus einem 80er Jahre Cyberpunk-Roman entsprungen. Trotz des Sci-Fi Settings haben viele Waffen und Utensilien Retro-Design, beispielsweise die Raumanzüge im NASA-Look.
Story
Die Story wird durch Dialoge und Zwischensequenzen vorangetrieben, aber es gibt auch zahlreiche kleinere Geschichten, die sich Spielende durch das Lesen von Texten und Logbüchern oder durch die Interpretation des jeweiligen Ortes erschließen lassen. Abseits der Haupthandlung sorgen unzählige Nebenmissionen für ein authentisches Spielerlebnis in der riesigen Galaxie. Zudem kann hier jede*r ein unterschiedliches Abenteuer erleben. Denn je nach Fraktionswahl findet man sich schnell in Konflikten mit anderen Gruppierungen wieder.
Große Freiheit
Will ich meine Worte als Waffe nutzen und durch Diplomatie vorankommen? Oder möchte ich lieber mit Laserwaffen durch die Missionen ballern? Finde ich den Forschungs- und Bau-Aspekt (Crafting) interessant? Oder will ich als Kopfgeldjäger durchs All fliegen und die Story ignorieren? Dem unendlichen Weltraumsetting entsprechend, haben Spielende sehr viele Freiheiten, wie sie das Spiel angehen möchten. Genretypisch gehört dazu auch die eigene Figur, deren Aussehen, Hintergrund, Talente und Geschlecht (männlich, weiblich und nonbinär) anpassbar sind. Je nach Spielstil kann die Figur durch zusätzliche Fähigkeiten verbessert werden. So öffnen sich neue Handlungsmöglichkeiten, beispielsweise lassen sich mit entsprechendem Skill Jet-Packs oder bessere Raumschiffe nutzen. Weiterhin obliegt es Spielenden, wer zur Crew gehört. Begleiter*innen können z.B. bei Missionen unterstützen und im Kampf helfen, an selbst errichteten Außenposten auf Planeten stationiert werden oder das Raumschiff instand halten. Außerdem besteht noch die Wahl aus mehreren Fraktionen mit jeweils eigenen Interessen und zusätzlichen Missionen.
Entscheidungen
Ein Reiz des Spiels besteht darin, Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen treffen zu können. Beispielsweise, ob man eine Siedlung vor Angriffen schützen oder lieber eine ordentliche Credit-Belohnung kassieren will. Hierbei ist auch die Fraktion, welcher der Spielcharakter angehört bzw. unterstützen möchte, relevant. Denn als Weltraumpirat der Crimson Fleet fällt die Wahl anders aus als bei den Weltraum-Sheriffs des Freestar Collectives.
Es gibt viel zu tun
Abseits dieser Hauptstory warten die besagten 1000 Planeten auf Erforschung. Diese können zwar nicht komplett umwandert werden und es gibt nur in sich abgeschlossene Bereiche zu erkunden. Hier lassen sich allerdings eine vielfältige Flora und Fauna per Scan-Visor erforschen und Ressourcen abbauen. Diese können dann entweder verkauft oder in Upgrades für Waffen, das eigene Raumschiff, Außenposten und Ähnliches investiert werden. Hiermit können sich geduldige und ambitionierte Spielende unzählige Stunden beschäftigen. Wer darauf keine Lust hat, kann aber auch einfach der Handlung folgen.
Kampf
Die Konflikte können recht unterschiedlich angegangen werden. Viele von ihnen lassen sich sogar durch Worte und entsprechende Fähigkeiten umgehen. Oft sind aber Kämpfe mit Waffen wie Lasergewehren, Pistolen, Schrotflinten oder den Fäusten unausweichlich. Diese sind actionreich inszeniert und erfordern Reflexe und taktisch kluges Vorgehen. Es ist auch möglich, komplett Unbeteiligte anzugreifen, worauf jedoch sofort die Umwelt reagiert und die Gesetzeshüter erscheinen.
Auch im All wird wahlweise aus der First- oder Third-Person Perspektive gekämpft, was für Abwechslung sorgt, allerdings keinen dominierenden Spielanteil einnimmt. Durch Verbesserungen des Schiffs und entsprechende Fähigkeiten lassen sich diese Gefechte leichter gewinnen. So ist es z.B. möglich, Schubkraft zu nutzen und bestimmte Stellen der feindlichen Raumschiffe anzuvisieren.
Altersbeurteilung
Spielende können willentlich problematische Handlungen begehen, wie zum Beispiel Zivilist*innen angreifen. Allerdings reagieren sowohl Begleiter*innen als auch die Umwelt auf die Tat und rahmen sie als eindeutig verwerflich. Teils gibt es auch negativen Konsequenzen.
Für jüngere Spielende unter 16 Jahren könnte durch die zahlreichen moralischen Entscheidungen mit Tragweite eine emotionale Überforderung entstehen. Zudem besteht die Möglichkeit, auf jedes Problem mit Gewalt zu reagieren, was gerade für Jüngere problematisch sein könnte. Ältere Jugendliche kennen solche Dilemma-Situationen aus anderen Medien und können auch durch die fiktionale visuelle Aufmachung Distanz einnehmen. Zudem werden keine expliziten Verletzungen wie abgetrennte Körperteile gezeigt.
Fazit
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Und über Starfield wird in der Gaming-Community und unseren Spieletest-Gruppen viel diskutiert. Auf der einen Seite loben Fans die vielen Freiheiten, wodurch verschiedene Spieltypen auf ihre Kosten kommen. Kritiker*innen bemängeln hingegen, dass es immer ein anderes Game gibt, was Aspekte besser umgesetzt hat, wie zum Beispiel den Weltraumkampf, das Erkunden von Planeten ohne Ladebalken, das Forschen, Bauen und die Sci Fi Story.
Die zahlreichen Kämpfe sowie problematische moralische Entscheidungen und Handlungsmöglichkeiten können Kinder und jüngere Jugendliche emotional überfordern.