Spielbeurteilung

Donkey Kong Bananza

Umfangreiches, farbenfrohes und abwechslungsreiches 3D-Action-Jump&Run mit ungewöhnlichem Duo.

4
5

Allgemeines

Vertrieb: Nintendo
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 17. Juli 2025
Genres:
Plattformen:
Besondere Hinweise:

Ein kooperativer Modus ermöglicht es, als zweite Person unterstützend mitzuspielen.

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 6
USK ab 6 freigegeben

Spielmodi:

  • max. 2 Spieler*innen
  • Miteinander
  • Lokal
  • Online

Pädagogische Altersempfehlung

8
spielbar ab 8 Jahren
F
Familienspiel

Spielbeschreibung

Nach 2014 (Donkey Kong Country: Tropical Freeze auf der Wii U) erschien nun mit Donkey Kong Bananza ein neues Spiel mit Donkey Kong als Hauptprotagonist. Nachdem es sich bei den Spielen des berühmten Affen durch die Donkey-Kong-Country-Reihe nahezu 30 Jahre, mit wenigen Ausnahmen, fast ausschließlich um 2,5D-Jump&Runs handelte, erkunden wir nun eine offene 3D-Welt über mehrere Ebenen. 

Donkey Kong Bananza erzählt auch eine komplett neue Geschichte über Donkey Kong, der mit anderen Affen auf einer Insel nach Gold, aber besonders nach Banadium-Juwelen gräbt und Stollen über Stollen in den Boden anlegt. Durch einen Vorfall werden alle tief in den Untergrund verschüttet und Donkey Kong entdeckt neue riesige Welten mit eigener Affenbevölkerung und anderen fremden Wesen.

Dieses Abenteuer bestreitet Donkey Kong nicht alleine, sondern in Begleitung eines zunächst mysteriösen sprechenden Felsenwesens, welches sich später in das junge Mädchen Pauline verwandelt. Beide Figuren agieren als Team und hauen sich durch allerlei Gestein, springen oder klettern und singen sich zum nächsten Ziel einer längeren Reise durch teilweise riesige Biome und gegen herausfordernde Gegner.

Pädagogische Beurteilung

Oh Banana!

Aufgrund seiner Stärke kann sich Donkey Kong durch allerlei Gestein einfach durchhauen. Bis auf ein Grundgerüst aus hartem Eisen und Edelsteinen kann nahezu die gesamte 3D-Spielwelt zerstört werden. Egal ob weicher Boden oder steinige Felsen, die Spielenden können nach Lust und Laune alles zerstören, was auch ordentlich Spaß macht. So kann man sich frei entscheiden, ob man über einen Felsen klettern, an der Seite vorbei einen Weg suchen oder sich einfach durch den Berg einen Tunnel hauen möchte. Auf der neuen Switch 2 geschieht diese Zerstörungswut flüssig und mit vielen gelungenen Animationen. Zwar können auch freundliche Steinwesen zerstört werden, diese setzen sich jedoch automatisch wieder zusammen.

Grundsätzlich sehen die Grafik und die Animationen sehr schön aus und die Aktionen sind schnell – teilweise auch zu schnell. Es passierte im Test öfters, besonders in kleineren Höhlen und mitten im Felsen, dass die Kamera automatisch wild hin- und herwechselte und wir die Orientierung verloren. Dies kann jüngere und ungeübte Spieler*innen irritieren, da sie die Spielfiguren und Handlungen nicht mehr richtig sehen können. Eine 3D-Weltkarte hilft jedoch bei der Orientierung und die gesamte zerstörte Welt kann auch einfach wieder vollständig zurückgesetzte werden.

Gold, Kisten & Bananen

In den gesamten Erd- und Steinschichten lassen sich sehr viel Gold und andere Schätze freischlagen und einsammeln. Schon in der ersten Tutorial-Welt lassen sich Tausende von Goldmünzen und Goldklumpen finden. Aber ständig die gesamte Welt bis auf die Grundpfeiler zu zerstören, nimmt auch viel Zeit in Anspruch und schnell kann man die Lust an der ewigen Dauerzerstörerei verlieren. Dann wechselt man die Taktik und sucht gezielt nach besonderen Schätzen. Schatzkisten offenbaren beispielsweise Karten zu besonderen Fundorten von Fossilien, welche in Shops für Klamotten ausgegeben werden können. Diese Klamotten können einen Vorteil beim Klettern, beim Schwimmen oder beim Singen bringen. Auch die Fellfarbe von Donkey Kong kann dadurch frei gewählt werden. Besonders wertvoll sind die speziellen Banadium-Juwelen, die gezielt gesucht und gefunden werden müssen. Je mehr Donkey Kong davon gierig verschlingt, desto mehr Fähigkeiten können frei nach Wahl freigeschaltet und verbessert werden. Viele dieser Schätze sind optional und müssen nicht gefunden werden. Das Spiel verlängert sich zwar deutlich durch die Sammelleidenschaft, spätere Herausforderungen werden dadurch aber auch deutlich einfacher.

Musik schlägt Stein

Die Gegner sind vielfältig, kreativ und erfordern unterschiedliche Strategien. Blindes Draufhauen führt zwar oft auch zum Erfolg, aber spätestens bei den Endbossen jeder Biomwelt ist eine kluge Vorgehensweise hilfreicher als das blinde und unkontrollierte Dauerschlagen. Eine zusätzliche Besonderheit sind die Bananza-Fähigkeiten. Diese werden im Laufe des Abenteuers freigeschaltet und im Spielgeschehen durch den Gesang von Pauline aktiviert. Dann kann sich Donkey Kong in ein anderes großes Spezialtier (Gorilla, Zebra oder Strauß) verwandeln und für eine gewisse Zeit besondere Fähigkeiten nutzen. Er kann dadurch besonders harte Materialien schnell zerstören, so schnell laufen, dass er sogar über Wasser rennen kann oder Abschnitte fliegend überwinden. Und stets ist unsere Begleiterin an unserer Seite bzw. auf unserem Rücken und unterstützt uns aktiv durch ihren Gesang. Finden wir unseren aktuellen Weg durch das Abenteuer nicht, weist uns der Gesang zum nächsten Ziel auf unserer Reise zum Mittelpunkt des Planeten.

Haben wir eine Welt erfolgreich abgeschlossen, springen wir weiter nach unten, Kilometer tiefer in den Boden. Dadurch wechseln wir von einem Biom zum anderen, die sich teilweise erheblich voneinander unterscheiden. Mal finden wir uns am Strand mit einem Binnenmeer wieder und rätseln uns von Insel zu Insel. Oder wir müssen unseren Weg durch einen dichten Dschungel bahnen. Selbst eine Eis- und eine Lava-Welt erwarten uns. Die vielfältigen Welten bieten dutzende Spielstunden eine abwechslungsreiche und spannende Geschichte gegen eine böse Firma, mit einem fiesen Affenchef als Antagonisten.

Zu zweit groovt es sich besser

Das Spiel kann alleine, aber auch zu zweit kooperativ gespielt werden. Dabei übernimmt die zweite Person Pauline und erhält eine besondere Musikfähigkeit. Diese erinnert eher an ein Shoot’em Up. Wir zielen mit unserem Controller und einem sichtbaren Zielkreis auf das Geschehen auf dem Bildschirm und können unser Musikgeschoss anhand der Landschaft auswählen. Haben wir z.B. Gold ausgewählt, schießen wir goldene Rufbuchstaben auf unsere Ziele und zerstören dadurch Gestein und Gegner in Sekunden. Unsere Rufe sind wie einzelne Patronen und können die gesamte Landschaft zerstören, aber auch zum Einsammeln von Gold genutzt werden. Währenddessen steuert die erste Person weiterhin gleichzeitig Donkey Kong. Eine Reizüberflutung an Explosionen und Gesteinszerstörungen findet nicht statt, da man nicht dauerhaft und ohne Pause die Landschaft zerstören kann, sondern auch regelmäßig nach fünf Rufen nachladen muss. Zudem müssen sich die Spielenden absprechen, da beide auch gleichzeitig dieselbe Kamera bedienen können.

Das Spiel bietet darüber hinaus weitere Abwechslungsmöglichkeiten. Man kann sich besonderen Herausforderungen stellen und sich in andere kleine Gebiete teleportieren, wo sich sogar die Spielart und Grafik verändern können. Wir spielen dann Levelabschnitte im klassischen 2,5D-Stil, fahren mit Loren über Schienenabschnitte oder schießen uns mit Fässern über Abgründe. Grundsätzlich lassen sich viele Elemente und auch Charaktere aus den alten Spielen finden und belohnen Fans der Reihe für die Erkundungsneugierde. Ein ausgiebiger Fotomodus für das Erstellen von Screenshots ist ebenfalls vorhanden und kann zu jeder Zeit genutzt werden. Im Menü kann zudem noch ein Skulptur- und Malprogramm geöffnet werden, in dem wir zufällige Objekte aus Stein bearbeiten und bemalen dürfen.

Fazit

Donkey Kong Bananza ist ein picke packe volles kreatives 3D-Jump&Run mit mehreren nahezu vollständig zerstörbaren Welten. Die Geschichte über Wünsche und die Gier danach ist ausführlich, wechslungsreich sowie spannend erzählt. Es gibt viel zu entdecken, viel freizuhauen und freizuschalten. Die Idee der zerstörbaren und veränderbaren 3D-Spielwelt, die bunte Grafik, die Animationen sowie die Musik sind für Jung und Alt eine besondere Freude. Die Steuerung ist direkt sowie schnell in der Ausführung. Das Spiel ist trotz seiner Dauerklopperei kindgerecht animiert und keine Spielfigur wird ernsthaft verletzt.

Die teilweise hektische Action kann Jüngere, aber auch Spielende mit geringerer Konzentrationsfähigkeit eventuell überfordern, da teilweise sehr viel auf dem Bildschirm gleichzeitig passiert und eine Reizüberflutung möglich ist. Auch die Orientierung kann aufgrund der Kamera im Untergrund schneller verloren gehen. Die Steuerung bietet sehr viele Möglichkeiten an, Knöpfe sind teilweise mehrfach belegt bzw. erfordern genaue Tastenkombinationen und müssen somit erlernt werden. Der kooperative Modus bietet nochmal eine zusätzliche Spielerfahrung, verlangt aber auch Teamarbeit mit Absprachen. Darüber hinaus bieten zusätzliche Herausforderungen, ein Foto-Modus und ein Mal- und Skulptur-Programm viele weitere Stunden Abwechslung und Spielspaß an.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

Kinder- und Jugendhaus Brake

Bielefeld
Meinung der Tester*innen
Spielspaß: