Chancen

Spielen und Lernen sind kein Widerspruch, in der kindlichen Entwicklung sind diese beiden Aspekte eng miteinander verbunden. Durch das Spiel werden Kinder dazu ermutigt, Neugierde zu entwickeln. Sie können ihre kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten entwickeln und es ermöglicht ihnen, Probleme zu lösen, ihre Kreativität auszudrücken und ihre Selbstregulierung zu verbessern. Und bei digitalen Spielen ist dies nicht anders!

Illustration von zwei Jugendlichen an ihren Computern, die sich gegenüber sitzen und chatten

Identitätsarbeit

Videospiele ermöglichen es, in andere Rollen zu schlüpfen und Erfahrungen zu machen, welche die eigene Lebensrealität erweitern. Hier können Perspektiven eingenommen werden, um andere Sichtweisen besser verstehen zu können oder für problematische Aspekte sensibilisiert zu werden. Wenn diese Spiele auch moralisches Handeln und die Folgen in den Fokus rücken, wird die Wirkung meist verstärkt und Spieler*innen werden auch emotional involviert.

In digitalen Spielen kann man sich spielerisch in Rollen hineinversetzen, um andere Standpunkte zu erleben und nachvollziehen zu können.

Medienkompetenzerwerb

Digitale Spiele werden heutzutage immer zugänglicher, benötigen jedoch noch immer ein gewisses Technikverständnis. Besonders für PC-Spieler*innen ist es notwendig, sich mit der Hard- und Software auszukennen, wenn sie das Beste aus dem Spielerlebnis herausholen möchten und beispielsweise Mods installieren wollen. Auch das Interesse an weiterführenden Themen, wie Spieleprogrammierung, der Aufnahme von Let’s Play-Videos oder Streaming kann dazu führen, dass sich Heranwachsende mit Technik beschäftigen.

Der Umgang mit digitalen Spielen kann dazu führen, dass sich Jugendliche mit Technik auseinandersetzen.

Spielerisches Lernen

Wenn man Spaß hat, fällt das Lernen leichter. Aufgrund dessen gibt es Lernspiele oder auch Serious Games, die auf eine spielerische Form der Wissensvermittlung und des Kompetenzerwerbs setzen. Die Ausprägung des Lernerfolges ist jedoch sehr unterschiedlich und abhängig von verschiedenen Faktoren: 

  • Interessiere ich mich für das Thema? 
  • Habe ich auch Erfolge und eine entsprechende Rückmeldung vom Programm? 
  • Wie ansprechend sind Spielen und Lernen miteinander verbunden? 
  • Sind die Aufgabenstellungen zu leicht oder zu komplex?

Menschen lernen aber auch bei Games, die nicht explizit als Lernspiel entwickelt wurden. Neben den bereits erwähnten Aspekten können Heranwachsende beispielsweise spielerisch Informationen zu Geschichte und Geografie erfahren oder ihre Englischkenntnisse trainieren. Auch Aspekte wie logisches oder taktisches Denken, Zusammenhänge erkennen, Reaktionsgeschwindigkeit oder Hand-Augen-Koordination werden in digitalen Spielen gefordert.

Games können digitale Lernumgebungen bieten und Heranwachsende motivieren, sich mit Lerninhalten zu beschäftigen.

Soziales Lernen

Spielen Heranwachsende gemeinsam, stellen sich oft Teamdynamiken ein. Jugendliche nehmen hier unaufgefordert administrative Rollen innerhalb der Gruppe ein, um die Kommunikation und gemeinsame Treffen zu organisieren. Auch Themen wie ein sozialer Umgang miteinander oder FairPlay sind in Multiplayer-Partien wichtig, wodurch sich Heranwachsende Soft-Skills, wie Sozial- und Medienkompetenz, aneignen. 

In Teams können Jugendliche Gemeinschaft erleben und sich mit den Freund*innen austauschen.

Therapie

Digitale Spiele können als Therapieform eingesetzt werden, um die Heilung psychischer und physischer Erkrankungen zu unterstützen, indem sie bestimmte Fähigkeiten und Verhaltensweisen fördern. Beispielsweise können sie dazu beitragen, soziale Interaktionen zu trainieren, das Selbstbewusstsein zu stärken oder kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit und Gedächtnis zu verbessern. Es gibt auch spezielle Spiele, die entwickelt wurden, um bestimmte therapeutische Ziele zu erreichen, wie z.B. die Behandlung von Angststörungen oder Depressionen.

Es ist wichtig zu beachten, dass digitale Spiele nicht als Ersatz für andere Therapieformen betrachtet werden sollten, sondern als Ergänzung dazu.

Ausbildung und Beruf

Das digitale Spielen hat sich in Deutschland zu einer millionenschweren Branche entwickelt, die vielfältige Karrieremöglichkeiten im kreativen als auch technischen Bereich bietet. Beispiele sind Game-Design, Programmierung, Art-Design, Sounddesign, Produktion, Marketing und PR. Es gibt viele Rollen und Fachgebiete, die man in der Games-Szene ausüben kann. Insbesondere Gaming-Influencer*innen und eSportler*innen dienen vielen Jugendlichen als Vorbilder.

Der Traum, beruflich etwas mit Games zu machen, kann ein Anreiz sein, sich in der Freizeit kreativ mit dem Hobby auseinanderzusetzen und sich dabei vielfältige Skills anzueignen.