Der aktuelle Markt der VR-Technologien ist vielfältig und es gibt verschiedene Geräte für die private Nutzung im Heimgebrauch. Die Hardware unterscheidet sich hierbei nicht nur im Preis, sondern auch der Leistung sowie den angeboten Spielen.
Meta Quest 2
Die Meta Quest 2 ist der Nachfolger der Oculus Rift, der VR-Brille, die den Hype der letzten Jahre startete. Das Unternehmen Oculus wurde ursprünglich von Facebook aufgekauft, welches mittlerweile dem Konzern Meta Platforms zugehörig ist. Nutzer*innen müssen ein Meta-Konto für die Nutzung erstellen. Die Nutzungsdaten werden natürlich auch weiterhin, wie bei den anderen zu Meta gehörenden Unternehmen wie Instagram und Whatsapp, verarbeitet. Die Meta Quest 2 ist alleine lauffähig, dementsprechend muss die Brille nicht an einen leistungsstarken PC angeschlossen werden. Der Preis bewegt sich je nach interner Speichergröße zwischen 400€ und 500€.
Pico 4
Die Pico 4 ist die aktuelle Alternative zur Meta Quest 2. Technisch und preislich bewegen sich die beiden Brillen in einem ähnlichen Rahmen. Genau wie die Quest 2, ist auch die Pico 4 alleine lauffähig. Genau wie die Quest 2 wird die Pico 4 von einem enorm einflussreichen Tech-Konzern vertrieben. Statt Meta steht hinter der Pico 4 das chinesische Unternehmen Bytedance, das im Westen vor allem bekannt und berüchtigt für die Videoplattform TikTok ist. Wer die Pico 4 benutzt, erklärt sich also auch bereit, die eigenen Nutzungsdaten weiterleiten und verarbeiten zu lassen. Aus Datenschutzsicht wird hier also keine Alternative zur Meta Quest 2 geboten.
Valve Index
Der Spiele- und Softwarehersteller Valve, der unter anderem für die Vertriebsplattform Steam verantwortlich ist, veröffentlichte 2019 eine eigene VR-Brille. Die Valve Index ist auf einen leistungsstarken PC angewiesen, sie ist nicht alleine lauffähig. Dafür wird technisch einiges geboten und der Datenschutz ist besser als bei der Quest 2 und der Pico 4. Das Gesamtpaket mit Controllern und Tracking-Geräten kostet allerdings auch 1.080€.
HP Reverb G2
Der PC- und Druckerhersteller HP bietet in Kooperation mit Valve und Microsoft ebenfalls eine eigene VR-Brille an. Die Reverb G2 ist wie die Valve Index auf einen starken PC angewiesen. Auch wenn die Brille technisch nicht ganz mit der Valve Index mithalten kann, ist sie mit einem Preis zwischen 700€ und 800€ etwas günstiger. Darüber hinaus muss im Gegensatz zur Valve Index kein Konto zur Nutzung erstellt werden.
HTC Vive Cosmos Elite
Ähnlich wie die Reverb G2 ist auch die Vive Cosmos Elite eine PC-abhängige VR-Brille, die es technisch nicht mit der Valve Index aufnehmen kann, dafür aber auch ab 800€ verfügbar ist.
PlayStation VR
Die PlayStation VR ist Sonys erstes VR-System und war ursprünglich ausschließlich mit der Playstation 4 kompatibel. Die Brille lässt sich allerdings auch an eine PlayStation 5 anschließen. Da die Playstation VR nicht mehr über Sony vertrieben wird, sind die Preise etwas gestiegen und liegen derzeit zwischen 300€ und 400€. Im Vergleich zu den aktuellen Marktführern fällt die Ausstattung und Technik deutlich ab.
PlayStation VR 2
Im März 2023 erschien der Nachfolger der PlayStation VR. Die in allen Belangen überarbeitete Brille erscheint dabei exklusiv für die PlayStation 5 und ist mit 600€ zwar günstiger als andere stationäre VR-Brillen, die einen PC voraussetzen, bewegt sich aber deutlich über der Meta Quest oder der Pico 4. Im Gegensatz zur PlayStation VR setzt die VR 2 auf Inside-Out Tracking und ist auch sonst technisch auf der Höhe anderer moderner VR-Brillen. Sony wird außerdem PlayStation-exklusive VR-Spiele auf den Markt bringen, die vorerst nur mit der PlayStation VR 2 spielbar sein werden.
Google Cardboard
Für die Google Cardboard Brille wird ein Smartphone benötigt. Wie der Name schon verrät, ist das Gestell der VR-Brille ähnlich wie bei der Nintendo Labo VR aus Pappe. Hier liegt auch der größte Nachteil des Geräts: es nutzt sich schnell ab und zerfällt. Dafür ist der Preis mit ca. 5€ am niedrigsten. Der Zugriff auf Apps wie Google Expeditions erlaubt auch die Anwendung im Bildungskontext. So kann beispielsweise der Mond oder die Tiefsee erforscht werden. So ist die Google Cardboard der günstigste und zugänglichste Einstieg in VR.
Andere Smartphone Brillen
Auch wenn der Trend weg von VR-Brillen für Smartphones geht und keiner der großen Hersteller in den letzten Jahren mit Innovationen überraschen konnte, gibt es immer noch reichlich Modelle auf dem Mark. Von einfachen Lösungen, die sich nur im Komfort von der Google Cardboard unterscheiden, bis zu hochwertigen Brillen mit zusätzlichen Controllern ist alles vorhanden. Technisch sind diese Brillen natürlich am meisten vom verwendeten Smartphone abhängig. Preislich bewegen sich die Modelle zwischen 20€ und 100€.