
Bloodborne
Forderndes, aber sehr spannendes Action-Rollenspiel im düsteren Setting.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
USK Alterskennzeichen
Kosten:
- Kostenpflichtiger DLC erhältlich, der das Spiel um Inhalte erweitert
Spielmodi:
- max. 3 Spieler*innen
- Miteinander
- Online
Zusatzinfos:
Pädagogische Altersempfehlung
- Frustrationstoleranz
- Geschick
- Geduld
Gewalthaltige Kämpfe, Komplexität und Erschreckmomente.
Spielbeschreibung
Bloodborne tritt in die Fußstapfen der Dark Souls-Reihe und schafft es die Fans von bockschweren Spielen ebenso zu begeistern. Die Geschichte ist wie gewohnt minimalistisch aufgezogen: wenig Text und viel Kampf.
Die Spielenden betreten als Jäger die, von einer mysteriösen Seuche heimgesuchte, Stadt Yharnam. Diese Seuche nagt zunächst am Geisteszustand der Betroffenen, bis diese sich schließlich in Monster verwandeln. Der Notzustand wurde ausgerufen. Die meisten Häuser sind verbarrikadiert und die Straßen verwaist. Allerdings ist man nicht ganz alleine auf den Straßen Yharnams. Andere Jäger, Monster und Infizierte patrouillieren die dunklen Straßen gleichermaßen.
Pädagogische Beurteilung
Minimalismus als Antrieb
Der Reiz von Bloodborne zeigt sich im exzentrischen Design der Welt und der in ihr lebenden Charaktere. Die Ästhetik strahlt ein Gefühl von Befremdlichkeit aus, welche zunächst schwach ausgeprägt ist, aber im Verlauf des Spiels immer deutlicher wird. Während die Monster in der ersten Hälfte an Werwölfe und ähnliche Fantasy-Wesen erinnern, ist die zweite Hälfte geprägt von einer Ästhetik, die sich ganz offensichtlich an den Cthulhu-Mythos von H.P. Lovecraft anlehnt. Wesen, die keine kulturellen Wurzeln in unserem Bewusstsein haben, wodurch eine Mischung von Ekel und Neugier hervorgerufen wird. Diese Befremdlichkeit fesselt Spieler*innen. Was hat es mit diesen mysteriösen Wesen auf sich? Und wie passen diese in die Spielwelt hinein? Kleine Storyfetzen werden geliefert, aber diese feuern den Hunger nach Wissen nur noch mehr an.
Blut und Gewalt
Ein schwieriges Thema ist die Gewalt in Bloodborne. Blut wird extrem häufig in rauen Mengen gezeigt und konsumiert. Blut ist Währungsmittel und Medizin zugleich. Gewalt ist Mittel und Lösung für alle Probleme in Yharnam. Allerdings wird es auch entsprechend kontextualisiert. Blut gilt als etwas Heiliges, als etwas zutiefst Mächtiges. Die mysteriöse Blutkirche und ihre undurchsichtigen Praktiken stehen hingegen im Verdacht Auslöser der Seuche zu sein.
Blut löst sich in Bloodborne damit von der eigentlichen Wahrnehmung und wird zu einem symbolischen Element des Spiels. Fragwürdig ist dies bei den Spieler*innen, die nur die Gewalt genießen. Für diese könnte die hohe Schwierigkeit und der große Frustrationsgrad jedoch Einstiegshürde genug sein.
Frust, immer wieder Frust
Wie auch bei der Dark Souls-Reihe ist das Sterben ein integraler Bestandteil des Gameplays, selten jedoch notwendig, damit die Handlung voranschreitet. Der hohe Schwierigkeitsgrad sorgt dafür, dass sich die Spielenden vorsichtig und mit Bedacht durch die Level bewegen müssen. Die Gegner erscheinen nämlich nach jedem virtuellen Tod erneut. Deswegen müssen sich Spieler*innen mit der Umgebung selbst auseinandersetzen. Das heißt die beste Route auswählen, falls man lieber wegläuft als zu kämpfen, und herausfinden und merken, wo Fallen lauern. Diese Spielweise fordert und fördert ein gutes Raumverständnis, aber vor allem Geduld.
Letzteres macht Bloodborne zu einem Nischenprodukt. Diese Herangehensweise an Videospiele unterscheidet sich stark von den modernen und actiongeladenen Machtfantasien. So sehr, dass selbst geübte Spieler*innen an ihre Frustgrenzen kommen.
Fazit
Wer einen hohen, nicht veränderbaren Schwierigkeitsgrad genießt und somit eine Herausforderung gerne annehmen möchte, ist bei Bloodborne richtig. Die Erzählweise, die Welt und die Ästhetik sind in dieser Art fast schon einzigartig. Allerdings ist dieses Spiel keineswegs uneingeschränkt zu empfehlen. Ganz klar kontextualisierte Gewalt, die aber das Geschehen beherrscht, wird in rauen Mengen gezeigt. Auch die Azmosphäre ist durchweg düster und bedrohlich.