Ein großes, rundes Schiff legt gerade ab. Eine kleine Figur steht am Ufer und schaut dem Schiff hinter her.
Spielbeurteilung

FAR: Changing Tides

Gelungene Fortsetzung einer Reise durch eine verlassene Welt in einer lebendig wirkenden, schwimmenden Maschine.

Ein fassartiges Boot mit Segel auf einer Welle in einem überschwemmten Dorf.
Überschwemmte Bahnschiene in einem zusammengebrochenen Fabrikgelände.
Ein verlassener Platz in Grau- und Brauntönen.
Gebäudestruktur mit Inneneinsicht in die Räume auf einer düsteren Welle.
Eine Gebäudestruktur mit Einblick in verschiedenen Räumen unter Wasser.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Frontier Foundry
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 1. März 2022

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 0
USK ab 0 freigegeben

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

8
spielbar ab 8 Jahren
Ä
Ästhetik

Spielbeschreibung

Wie im Vorgänger FAR:Lone Sails müssen wir in FAR: Changing Tides ein mechanisches und nun auch schwimmendes Fahrzeug durch eine verlassene und untergegangene Welt steuern. Hierzu befeuern wir den Antrieb mit Energie und müssen die einzelnen Elemente des Fahrzeugs erweitern und im Auge behalten. Notfalls müssen wir unser Fahrzeug reparieren und Hindernisse durch Erkundung und das Lösen von Rätseln aus der direkten Umgebung überwinden. Die Geschichte wird dabei ohne Sprache oder Texte nur durch die 3D-Grafik der Welt selbst erzählt. Die Route unserer Reise verläuft dabei wie im Vorgänger auf einer unsichtbaren 2D-Schiene von links nach rechts und zusätzlich auch in gewissen Momenten von oben nach unten.

Pädagogische Beurteilung

Wasser als neues wichtiges Element

Direkt zu Beginn werden wir mit der zentralen Neuerung im Vergleich zum Vorgänger vertraut gemacht, denn diesmal ist Wasser das wichtige Element und dementsprechend verändern sich die meisten Rätsel. Auch unsere stumme Hauptfigur bekommt neue Fähigkeiten, die im Zusammenhang mit Wasser stehen. Zudem wurde unser Fahrzeug erneuert und ähnelt, anders als der Landsegler aus dem Vorgänger, diesmal mehr einem echten Schiff und erinnert auch in gewisser Hinsicht an das literarische U-Boot Nautilus. Fast alle Rätsel und Hindernisse sind kreativ mit dem nassen Element verbunden und fordern auch von uns Spielenden eine neue Herangehensweise. Tauchen gehört auch dazu. Da wir eine Maschine betreiben müssen, kann diese auch überhitzen und bei unserem Schiff für einen Totalausfall sorgen, wenn wir uns nicht darum kümmern. Das Spiel wirkt aber nie wirklich hektisch oder nötigt uns stressige Phasen ab und ist wie der Vorgänger gewaltfrei.

Wunderschöne leere Landschaft

Wie im Vorgänger ist auch die verlassene Welt neben dem großen Fahrzeug das zentrale Element und Highlight auf unserer Reise. Durch das Vorankommen in dieser scheinbar leeren Welt wird die eigentliche Geschichte dieser untergegangenen Zivilisation erzählt. Wir müssen uns selbst einen Reim daraus machen, was hier passiert ist und warum wir alleine reisen. Dabei wirkt die Landschaft nie wirklich still, weil Tiere und die Elemente der Natur selbst für Leben und Gefahren sorgen. Erneut ist die seltsame Welt schön anzuschauen und hat im Vergleich zum direkten Vorgänger mehr Details und Animationen. Diesmal lassen sich mehr Farben als das dominierende Grau finden, besonders das Element Wasser wird gekonnt und sehr schön in Szene gesetzt. Da unser schwimmendes Fahrzeug das Herzstück und die Basis unserer Reise ist, wir es hegen und betreiben müssen, entsteht ein Gefühl einer gemeinsamen Reise und dass wir irgendwie nicht alleine sind. Zudem geschehen einzelne Dinge mit und in unserem Schiff, welche zur Handlung gehören und darum hier nicht verraten werden.

Sich auf diese ruhige und zugleich spannende Reise mit Rätseleinlagen ohne Sprache oder Texte einzulassen, gehört zu den Stärken der Reihe. Jedoch muss man sich auf diese Art des Spielens und die besondere Form der Geschichtsentwicklung einlassen können. Jüngere und unerfahrene Spielende sollten eventuell zu zweit spielen, um Rätseleinlagen besser bewältigen zu können. Das Spiel zeigt im Grunde genommen viele Hinweise, die jedoch fließend zur Grafiklandschaft und nur dezent aufgezeigt werden. Spezielle Hinweisschilder oder andere Hilfsmittel gibt es nicht. Hat man jedoch dieses Prinzip und besonders die Farbhinweise verstanden oder kennt bereits den Vorgänger, wird man kaum Probleme bei den Rätseln haben und kann die Reise und ihre Erzählung genießen.

Fazit

Erneut schafft es das schweizerische Entwicklungsstudio Okomotive wie im Vorgänger Far: Lone Sails eine besondere Reise aus mehreren Elementen zu verbinden. Die Rätsel sind fest mit der Landschaft, der stummen Geschichte dieser untergegangenen Zivilisation und mit unserem schwimmenden Fahrzeug verwoben und bilden ein gemeinsames Spieleerlebnis. Die Rätsel sind kreativ und abwechslungsreich und die gesamte Spieldauer ist nicht zu lang. Jedoch muss man sich auch hier damit auseinandersetzen, dass wir keinerlei Text- oder Spracherklärungen bekommen und selbstständig die Lösungen der Rätsel aus den einzelnen Stationen herausfinden müssen oder selbstständig die Steuerung unseres Fahrzeugs erlernen müssen. Den Vorgänger muss man nicht gespielt haben, es erleichtert jedoch den Einstieg in dieses gewaltfreie Rätselabenteuer.