Cover von Final Fantasy X/X-2 HD Remaster
Spielbeurteilung

Final Fantasy X/X-2 HD Remaster

Episches Abenteuer in neuem Gewand.

Eine junge Frau und ein junger Mann befinden sich unter Wasser und schauen sich innig an.
Ein junger Mann steht auf einem Felsen und blickt in die Ferne. Um ihn herum sind Ruinen.
Ein junger Mann und ein Älterer stehen zusammen vor Ruinen. Im Hintergrund fliehen Menschen.
Drei junge Frauen halten ihre Hände zusammen.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Square Enix
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 21. März 2014
Genres:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 12
USK ab 12 freigegeben

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

12
spielbar ab 12 Jahren

Spielbeschreibung

Die japanische Rollenspielreihe Final Fantasy gehört zu den erfolgreichsten und bekanntesten Spieleserien der Welt. Final Fantasy X war hierbei das erste Spiel, das 2001 für die PlayStation 2 veröffentlicht wurde und mit Final Fantasy X-2 einen direkten Nachfolger erhielt. Denn obwohl die Spiele immer gleiche Elemente wie Objekte, Zauber oder Wesen beinhalten, ist jedes Spiel der Reihe einzigartig und in sich geschlossen. Immer wieder werden völlig neue Charaktere in einer völlig neuen Welt mit einer völlig neuen Geschichte kreiert, daher verbindet diese Spiele neben den bereits genannten Elementen oftmals nur der Name.
Final Fantasy X wurde gemeinsam mit seinem Nachfolger für die PS3 und die PS4 in einer überarbeiteten HD Version neu aufgelegt. Im ersten Teil spielt man den jungen Tidus, der in die fremde Welt Spira befördert wird und in dieser fortan ein opulentes Abenteuer erlebt. Dort bekämpft er riesige Monster, trifft neue Freunde und erlebt eine fantastische Reise, auf der er sich immer öfter fragt, ob er je wieder in seine Heimat Zanarkand zurückkehren wird.
Im zweiten Teil steuert man die aus dem ersten Teil bekannte Yuna. Zwei Jahre nach den Ereignissen aus dem Vorgänger haben sich die Welt Spira und die Prioritäten der Bewohner deutlich verändert. Doch noch immer birgt die fantastische Welt viele Geheimnisse.

Pädagogische Beurteilung

Die Welt von Final Fantasy

Der Blitzballspieler Tidus gerät von seiner Heimatstadt Zanarkand in die geheimnisvolle Welt Spira. Dort bereist er mit dem Medium Yuna und dem Rest ihrer Garde die verschiedenen Tempel der Welt. Gemeinsam bekämpft die Gruppe Monster, reitet auf Chocobos, sammelt Sphäroiden und beschwört mächtige Bestia, um Sin zu besiegen. Das klingt alles kompliziert, ist es aber letztlich nicht. Denn Final Fantasy führt Spielende behutsam in die fremde Welt mit ihren Sitten und Bräuchen ein. Allerdings fiel den Testern schnell auf, dass der Wille lange Texte zu lesen und zu hören vorhanden sein muss. Die Geschichte, die Charaktere und die Welt, die erdacht wurden, sind in sich stimmig und entführten die Tester in eine Welt voller fantastischer Elemente. Doch auch, wenn die Teile der Reihe eigentlich nichts miteinander gemein haben, so stehen stets Gefühle und Emotionen im Vordergrund und so auch im zehnten Teil der Reihe.
Die Welt Spira wird von dem Monster Sin gegeißelt, welches die Bewohner heimsucht, Städte zerstört und Menschen umbringt. Dies kann nur verhindert werden, wenn ein Medium nach der Pilgerreise Sin besiegt. Das Ganze geschieht nach den strengen Leitsätzen der erdachten Religion Yevon. Letztlich bricht die Gruppe jedoch eben diese Leitsätze, deckt Verschwörungen auf und die Tester erlebten durch überraschende Wendungen viele emotionale Momente. Gerade der Protagonist Tidus, der als Fremder in die Welt befördert wird, wirkt in dieser oft naiv und versteht viele Bräuche und Regeln nicht. Dadurch konnten sich die Tester mit ihm identifizieren und lauschten interessiert, wenn ihm innerhalb der Geschichte Fakten erklärt wurden.

Kämpfe und Weiterentwicklung

Wie in jedem Rollenspiel stehen Kämpfe und die Weiterentwicklung der einzelnen Charaktere im Mittelpunkt. Die Kämpfe sind hierbei zufallsbedingt. Das heißt, der*die Spieler*in läuft durch die Gebiete und wird in zufälligen Zeitabständen von Monsterangriffen unterbrochen. Diese laufen dann rundenbasiert ab. Der*die Spieler*in hat so viel Zeit wie er*sie möchte, um die nächste Aktion zu planen und sieht am rechten Bildschrimrand, welcher Charakter oder welches Monster als nächstes am Zug ist. Je nach Art der Widersacher helfen physische Angriffe mit der Waffe, Zaubersprüche, spezielle Attacken und Techniken, Einsätze von Gegenständen, Heilungen oder die Beschwörung der Bestia (Kreaturen, die dem*der Spieler*in helfen). Die Monster werden selbstverständlich mit fortschreitender Geschichte stärker und auch mächtige Bossgegner wollen bezwungen werden. Daher ist es hilfreich, die Fähigkeiten der Charaktere zu kennen und zu nutzen. Die Schwarzmagierin Lulu ist beispielsweise spezialisiert auf magische Attacken, Auron ist sehr stark mit dem Schwert und kann auch mächtige Panzerungen durchschlagen und Wakka trifft fliegende Gegner zielgenau und belegt Monster mit Zustandsveränderungen. Die Kämpfe verlaufen ohne Gewaltdarstellungen – die Monster lösen sich lediglich auf.
Nach jedem Kampf erhalten die angetreten Charaktere Erfahrungspunkte. Mit diesen können sich die Figuren über das sogenannte Sphärobrett bewegen und dort Felder aktivieren, um beispielsweise Angriffskraft, Lebensenergie und Abwehrfähigkeit zu erhöhen oder spezielle Techniken und Zauber zu erlernen. Diese Art der Charakterentwicklung ist zwar etwas kompliziert, konnte aber schnell von den Testern erlernt werden.

Und die Fortsetzung?

Im zweiten Teil werden Yuna und Rikku gesteuert, die bereits aus dem ersten Teil bekannt sind. Paine ist ein Neuzugang und ergänzt das Heldinnen-Trio. Die Geschichte spielt 2 Jahre nach den Ereignissen aus dem ersten Teil. Spira hat sich gewandelt, Sin ist besiegt, aber neue Probleme stehen auf der Tagesordnung. Die drei Heldinnen sind unter dem Namen Möwenpack als Sphärohunter unterwegs. Diese Gruppen bereisen entlegene Winkel der Welt, um sogenannte Sphäroiden zu bergen. Denn auf diesen Bildsphäroiden sind Erinnerungen der Vergangenheit aufgezeichnet und gelten daher im neumodernen Spira als Reliquie. Doch gerade ein solcher Sphäroid löst auch eine nicht minder epische Geschichte aus, die bereits 1000 Jahre zurückliegt. Yuna, Rikku und Paine sind also während ihres Abenteuers auf der Suche nach Antworten, um die Rätsel der Vergangenheit zu lösen.

Wieder Kämpfe, aber diesmal verkleidet

Auch hier laufen die Zufallskämpfe nach einem ähnlichen Prinzip ab. Aber anstatt der speziellen Fähigkeiten pro Figur gibt es verschieden Kostüme. Je nachdem, welches Kostüm ausgerüstet ist, sind die Protagonistinnen in der Rolle von Schwertkämpferin, Schwarz- oder Weißmagierin, Scharfschützin, Diebin oder vielem mehr. Die Kostüme können auch während der Kämpfe gewechselt werden und müssen clever eingesetzt sein. Das Wechseln der Kostüme ist unabdingbar, da die Charaktere durch das Tragen der Kostüme verschiedene Techniken und Fähigkeiten erlernen.
Ein Sphärobrett zur Weiterentwicklung wie im Vorgänger gibt es nicht mehr. Stattdessen leveln die Figuren rollenspieltypisch automatisch auf.

Langer Spielspaß und Zusatzmissionen

Allgemein zeichnen sich beide Titel durch eine sehr hohe Spielzeit aus. Es müssen schon einige Spielstunden investiert werden, um zum Ende zu gelangen. Doch auch gegen Ende besteht noch die Möglichkeit, Zusatzaufgaben zu meistern, Minispiele zu absolvieren und versteckte Objekte und geheime Endbosse zu finden. Um alle besonderen Waffen oder Rüstungen zu finden und die versteckten Gegner zu besiegen, die meist viele schwieriger als die normalen Feinde im Spiel sind, müssen ungefähr nochmal so viele Stunden in das Spiel investiert werden, wenn nicht mehr. Final Fantasy X-2 verfügt außerdem über die Möglichkeit, eine „Neues Spiel Plus“ zu starten. Hier behält die Gruppe die Gegenstände und den Fortschritt der Kostüme, kann aber nochmal von vorne beginnen.
Neben den beiden Spielen enthält die HD-Remaster-Version außerdem das Hörspiel Eternal Calm, das zeitlich zwischen den beiden Teilen spielt, und die Zusatzmission Final Fantasy X-2 Last Mission. In diesem Modus warten weitere Herausforderungen.

Fazit

Die Welt von Final Fantasy ist ebenso gigantisch wie episch. Das Spiel fordert eine gewisse Bereitschaft, sich auf riesige Fantasy-Welten, mit vielschichtigen Charakteren und opulenten Geschichten einzulassen. Das Kampfsystem ist zwar spannend, bietet aber weniger Action oder riesige Schlachten, wie es andere Titel tun. Denn einfach nur Knöpfe drücken und drauf los hauen führt hier nicht zum Ziel. Vielmehr sind Logik und Taktik gefragt, um in den Kämpfen zu bestehen. Spielende sollte sich auch auf längere Erklärungen zu der Kampfsteuerung, der Weiterentwicklung der Charaktere oder den Regeln verschiedener Minispiele einstellen.
Neben dem teils komplizierten Gameplay sind es jedoch auch die Themen, die in den Spielgeschichten angesprochen werden, die sich eher an ein älteres Zielpublikum richten. Die Geschichten handeln von Tod, Verlust, Verrat, Freundschaft und Liebe, aber auch religiöser Wahn und Ausgrenzung werden thematisiert. Spieler*innen ab 12 Jahren, die sich auf die Spiele einlassen, können jedoch eine bewegende Geschichte erleben, spannende Kämpfe bestreiten und die fantastische Welt von Spira erkunden.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

OT St. Anna

Köln Ehrenfeld
Spielspaß: