PS5-Hülle von Security Breach mit verschiedenen Tierroboterfiguren, USK 12
Spielbeurteilung

Five Nights at Freddy’s: Security Breach

Einsteigerspiel in die Horrorspielreihe Five Nights at Freddy’s, mit freiem Erkunden, heller Atmosphäre und vereinzelten Jumpscares.

Verschiedene Tierroboter auf einer beleuchteten Bühne.
Einblick in eine Art Einkaufscenter mit bunten Lichtern, Bänken und Palmen. Den User:innen wird unten eine vollgeladene Batterie angezeigt.
Mit einer Taschenlampe wird in einen bunten Indoor-Spielplatz geleuchtet.
Sicht aus einer Überwachungskamera. Unten rechts ein Lageplan, oben eine Leiste zur Auswahl der "Kameras, Karte, Missionen und Nachrichten".
Ein verlassener Platz in hellen beige- und Rosttönen.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Steel Wool Games
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 16. Dezember 2021

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 12
USK ab 12 freigegeben

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

14
spielbar ab 14 Jahren

Spielbeschreibung

Im Dezember 2021 brachte der Indie-Entwickler Scott Cawthon in Zusammenarbeit mit Steel Wool Studios mit Five Nights at Freddy’s: Security Breach den neunten Teil der beliebten Indie-Horror-Spielreihe heraus, für den im November 2022 zudem der kostenlose DLC Ruin erschien.

Spieler*innen schlüpfen diesmal in die Rolle des Jungen Gregory, der nach Ladenschluss im Mega Pizzaplex, einem familienfreundlichen Vergnügungscenter, zurückbleibt. Innerhalb der nächsten sechs Stunden sucht er zusammen mit der mechanischen Bärenfigur namens Freddy, ein sogenannter Animatronic, einen Weg nach draußen, wobei er von fehlfunktionierenden Animatronics, dem Sicherheitsdienst und einer mörderischen Frau im Hasenkostüm verfolgt wird. Es gilt, diesen zu entkommen, Missionen abzuschließen und herauszufinden, was im Mega Pizzaplex vor sich geht.

Pädagogische Beurteilung

Einstieg ins Franchise

Mit seiner farbenfrohen, hellen Grafik, hilfreichen Einstellungsoptionen und der Möglichkeit des freien Erkundens bietet Security Breach insbesondere für ältere Kinder, Jugendliche und schreckhafte Personen einen Einstieg ins Horror-Genre und das beliebte Franchise. Das Spiel baut die Spannung überwiegend atmosphärisch auf und benutzt weniger sogenannte Jumpscares, also Momente, in denen die Animatronics laut und unerwartet angreifen. Dennoch gibt es in Security Breach und vor allem im DLC Ruin Schreckmomente und düstere Inhalte. Hinzu kommt, anders als bei den Vorgängern, der Aspekt des Versteckens und Weglaufens im Zusammenhang mit zahlreichen Verfolgungsszenen, die zu Handlungsdruck und Stress führen können und teils durch Ruckler in der Grafik und unbeabsichtigte Spielfehler erschwert werden.

Freddy als Freund und Helfer

Security Breach ermöglicht Spieler*innen ein riesiges, fremdes Gebäude voller Vergnügungsattraktionen zu erkunden, in verbotene Bereiche einzudringen und ihre Neugierde zu befriedigen. Gleichzeitig spielt es mit der Angst, vergessen zu werden und nicht mehr nach Hause zurückzukehren oder von bösen Gestalten verfolgt und entführt zu werden. In dieser Hinsicht bietet Freddy den Spielenden Unterstützung und Sicherheit. Er liefert Erklärungen, weist Gregory an und ist in den wichtigsten Momenten an seiner Seite. Nicht nur sind seine Interaktionen mit Gregory warmherzig und freundlich, sondern seine Bauchklappe bietet auch ein bewegliches Versteck, in dem sich Gregory durch den Mega Pizzaplex fortbewegen kann, ohne von jemanden gesehen zu werden. Jedoch ist Freddys Batterieleistung begrenzt und er steht nicht in jedem Abschnitt zur Verfügung. Zudem gibt es auch mit Freddy Schreckmomente. Beispielsweise springt er einen an, wenn seine Batterieleistung auf null sinkt, während Gregory in ihm ist, und er erleidet im Spielverlauf mehrmals Fehlfunktionen, wodurch er zuckt oder sich seine Stimme verzerrt. Zudem nimmt Freddy im späteren Verlauf zunehmend Schaden, was emotional aufwühlend sein kann.

Verfolgung und Anpassungsmöglichkeiten

Es gibt immer wieder Abschnitte, in denen die Animatronics Gregory verfolgen. In diesen muss er sich verstecken, die Animatronics mithilfe der sogenannten Fazwatch, einer Armbanduhr, mit der Gregory auf die Kameras zugreifen kann, beobachten und in einem günstigen Moment an diesen vorbeirennen. Das Spiel bietet zudem die Möglichkeit, sich anzeigen zu lassen, ob sich Gregory im Sichtfeld der Animatronics befindet. Wird Gregory gesehen, ertönt ein Warnsignal und kurze Zeit später nehmen die Animatronics die Verfolgung auf. Rennt Gregory nicht schnell genug weg, kommt es zu einem Jumpscare. Security Breach bietet als erstes Spiel der Reihe die Möglichkeit, die Jumpscare-Lautstärke separat runterzustellen. Dennoch gibt es keine Option, die Verfolgungsszenen oder die Jumpscares vollständig auszuschalten.

Hasenfrau, Moon und die Endos

Obwohl das Spiel vergleichsweise fröhlich, bunt und hell gestaltet ist, hat Security Breach einige besonders herausfordernde und erschreckende Momente mit Charakteren, die vor allem auf Jüngere erschreckend wirken können. Unter anderem muss Gregory in der Tagespflege vor einem Mond-ähnlichen Animatronic weglaufen, während er durch ein Spielgerüst-Labyrinth navigiert. Durch die Dunkelheit, die engen Passagen und die konstante Verfolgung entsteht schnell Panik und Frustration, vor allem da die Switch-Version in diesem Abschnitt mehrmals abgestürzt ist.

Zudem kommt es immer wieder zu Momenten, in denen Gregory von einer mysteriösen Hasenfrau gejagt wird. Kommt sie näher, verschwimmt der Bildschirm in einem flackernden Licht und ein schriller Ton erklingt. Dies gekoppelt mit den unnatürlichen Bewegungen des Hasen kann Ängste auslösen, vor allem wenn Gregory gleichzeitig von drei anderen Animatronics verfolgt wird.

Im Keller des Mega Pizzaplexs warten die Endos auf Gregory, die mit ihrem skelettartigen Design erschreckend wirken. Während Gregory sich durch die engen Gänge bewegt, müssen die Endos permanent angeschaut werden, damit sie einen nicht verfolgen. Diese gezwungene Konfrontation kann ebenfalls ängstigend sein und wird von den Spieler*innen als besonders unheimlich und herausfordernd beschrieben.

Gewalt

Security Breach ist weniger makaber als andere Teile der Reihe, dafür enthält es einige grausame und gewaltvolle Szenen. Beispielsweise erhält Gregory in den späteren Stunden die Mission, die drei Animatronics auseinanderzunehmen, um einzelne Teile von ihnen als Verbesserung für Freddy einzusetzen, was Freddy negativ kommentiert. Die Verschrottung der Animatronics wird auf drastische Weise gezeigt: So wird die Hühnchen-Figur Chica in der Müllkompressionsanlage zerquetscht und die Alligator-Figur Monty von einem Farbeimer in die Tiefe geworfen. In diesem ruinierten Zustand verfolgen die Animatronics Gregory weiterhin.

Ruin

Im kostenlosen DLC Ruin übernehmen die Spielenden die Rolle von Cassy, die nun im zerstörten Mega Pizzaplex nach Gregory sucht. Ruin ist aufgrund der düsteren Atmosphäre, der ruinierten Umgebung und der plötzlichen Geräusche deutlich unheimlicher als Security Breach. Das Design der Animatronics ist heruntergekommener und insgesamt furchteinflößender und die Jumpscares heftiger. Dafür ist die Story linear und weniger verwirrend und die Rätsel sind einfach zu lösen. Durch die Verfolgung von Glitchtrap, ein virtuelles Hasenwesen, entsteht jedoch ein permanenter Handlungsdruck.

Spielanforderungen

Bei der Veröffentlichung wies Security Breach zahlreiche Bugs und schwerwiegende Mängel auf, die durch mehrere Patches behoben worden sind. Auf dem PC läuft das Spiel in den meisten Abschnitten flüssig. Auf der Nintendo Switch sind die Ladezeiten besonders lange und unterbrechen teils Sequenzen, das Bild friert an besonders grafiklastigen Bereichen wie dem Korridor kurz ein, und ab und an kommt es zu Spielabbrüchen.

Die Karte ist teils unübersichtlich und Anweisungen bleiben oftmals vage, wodurch viel Zeit verloren geht, nach Orten zu suchen. Vor allem bei Verfolgungsszenen in den teils Labyrinth-artigen Gängen kann man schnell die Orientierung verlieren. Um die Kameras strategisch zu verwenden ist zudem ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen notwendig, was für Personen mit Orientierungsschwierigkeiten Probleme verursachen kann.

Es gibt englische Vertonung und deutsche Untertitel, wobei es vor allem in Cutscenes teilweise schwierig ist, gleichzeitig den Untertiteln und dem Geschehen zu folgen. Teils sind die Untertitel auch zeitverzögert oder überlappen sich. Zudem haben relevante Orte auf Deutsch übersetzte Schilder.

Fazit

Security Breach ist für all diejenigen älteren Spielenden geeignet, die in das Franchise Five Nights at Freddy’s einsteigen wollen, ohne mit düsterer Atmosphäre und bloßen Jumpscares konfrontiert zu werden. Anders als die Vorgänger ist Security Breach überwiegend atmosphärisch mit vereinzelten Jumpscares und bietet zahlreiche Optionen, um das Spiel einsteigerfreundlich zu gestalten. Der Zusatz-DLC Ruin dagegen richtet sich an Personen, die sich in Sachen Horror mehr zutrauen, mit Handlungsdruck umgehen können und sich nicht leicht erschrecken lassen.