Packshot Five Nights at Freddy's Core Collection.
Spielbeurteilung

Five Nights at Freddy’s: Sister Location

Spannungsgeladene Mischung aus Horror und Humor, mit vielen Schreckmomenten und Animatronics.

4
5

Allgemeines

Vertrieb: Scott Cawthon
Erschienen: 7. Oktober 2016
Besondere Hinweise:

In der Core-Collection sind die ersten 5 Spiele der Reihe enthalten.

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 12
USK ab 12 freigegeben
  • Ängstigende Inhalte

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

14
spielbar ab 14 Jahren

Spielbeschreibung

Five Nights at Freddy’s: Sister Location ist der fünfte Ableger der beliebten Indie-Horror-Spielreihe. Wie bereits in den vorherigen Teilen schlüpfen Spieler*innen in die Rolle einer Nachtwache. Jedoch sitzen sie dieses Mal nicht in einem düsteren Büroraum und beobachten das Geschehen, sondern nehmen aktiv an diesem teil. Durch eine einfache Point&Click-Mechanik kriechen sie durch enge Lüftungsschächte, laufen durch dunkle Räume oder verstecken sich vor den rachsüchtigen Robotern, den sogenannten Animatronics. Das Ziel: Die Woche heil zu überstehen, damit man nach Schichtende keine Folge von seinem Lieblingsdrama vor dem Fernseher verpasst.

Pädagogische Beurteilung

Horror trifft auf Humor

Mit einem düsteren Fahrstuhl mit Flackerlicht geht es jede Nacht runter zum Ort des Geschehens: Circus Baby’s Entertainment and Rental. Es handelt sich dabei um eine Art Lagerhallenkomplex, wo die Funtime Animatronics, die tagsüber auf privaten Kindergeburtstagen auftreten, aufbewahrt, gewartet und unter Kontrolle gehalten werden. Auf dem Weg hinab erklärt eine mysteriöse Person über Lautsprecher die Aufgaben für die Nacht und gibt den Spieler*innen Anweisungen. Dabei muss unter anderem der Name in ein Tastenfeld eingegeben werden, doch dieses funktioniert nicht richtig, sodass man schließlich Egg Benedict heißt. Dies ist eines der vielen Beispiele der, teils makabren, humoristischen Momente, die zwischen den spannungsgeladenen Horror-Sequenzen der Auflockerung dienen. Am Ende jeder erfolgreich absolvierten Nachtschicht erwartet die Spieler*innen ein gemütlicher Fernsehabend mit Popcorn und einem schrägen Cartoon über einen Vampir, der seine Vaterschaft nicht akzeptieren will.

Herausfordernde Aufgaben für scharfe Ohren

Meist besteht eine Schicht daraus, die verschiedenen Animatronics zu überprüfen und, falls nötig, ihnen per Knopfdruck ein paar Elektroschocks zu verpassen. Jedoch passieren jede Nacht unerwartete Dinge, sodass man plötzlich gezwungen ist, sich vor freilaufenden Animatronics zu verstecken, Schaltkreise zu reparieren, Reparaturen an kaputten Animatronics vorzunehmen oder durch dunkle Räume zu laufen. Dabei ist vor allem genaues Hören, Logik und ein bisschen Mut gefragt, um das richtige Handeln aus den teils widersprüchlichen Anweisungen zu bestimmen, oder um rechtzeitig zu bemerken, wann ein Animatronic in der Nähe ist.

Die Aufgaben müssen meist in Form von Minispielen absolviert werden, um die jeweilige Schicht abzuschließen. Bereits ab der zweiten Nacht nimmt der Schwierigkeitsgrad stark zu und spätestens ab der vierten Nacht wird es beim Versuch, aus einem Animatronic-Anzug zu entkommen, zu Frustration kommen. Das Spiel lässt keinen Raum für Fehler und selbst die geringste falsch ausgeführte Handlung führt zum sofortigen Spieltod. Dies ist besonders frustrierend, da die Spieler*innen nicht von dem Punkt aus fortfahren, an dem sie gestorben sind, sondern die gesamte Schicht wiederholen müssen, und damit gegebenenfalls auch bereits gemeisterte Minispiele nochmals absolvieren müssen. Gleichzeitig bieten gerade diese Minispiele besondere Herausforderungen. Diese können für Heranwachsende interessant sein, da sie aktiv gefordert werden und sich im besten Fall Strategien überlegen müssen, um mit den schwierigen Passagen umzugehen. Die Geschichte in Form des Fernsehdramas, aber auch die vielen versteckten Geheimnisse dienen dabei als ansprechende Belohnungen für den Erfolg und geben das Gefühl, etwas Großartiges geleistet zu haben.

Mit Vorsicht genießen

Trotz der humorvollen Geschichte darf nicht übersehen werden, dass es sich bei Sister Location um ein Horrorspiel mit vielen, nicht zu vermeidenden Schreckmomenten handelt. Die sogenannten Jumpscares, bei denen die Animatronics plötzlich erscheinen, sind sehr laut und können vor allem Jüngere verstören. Es gibt keine In-Game-Option, diese auszuschalten oder die Lautstärke runterzustellen. Auch ist es nicht möglich, den Ton ausgeschaltet zu lassen, da genaues Hören gefordert ist.

Einige Jumpscares werden ausgelöst, wenn Spieler*innen den Anweisungen nicht korrekt oder zu langsam folgen, was besonders niederschmetternd sein kann, weil das Scheitern an das eigene Handeln geknüpft ist. Das Spiel arbeitet mit starken Handlungsdruck und lässt Spielenden oftmals kaum mehr als ein paar Sekunden, um auf Unerwartetes zu reagieren. Daher ist es nicht für Personen geeignet, die sich schnell überfordert fühlen, Schwierigkeiten haben, Gehörtes schnell in Handlung umzusetzen, oder sich leicht erschrecken.

Es gibt weder eine deutsche Vertonung noch englische oder deutsche Untertitel. Gerade weil die Dialoge und Geräusche wichtig sind und die Geschichte fast ausschließlich auditiv erzählt wird, kann dies eine Barriere darstellen. Solide Englischkenntnisse sind daher Voraussetzung, um angenehm spielen zu können.

Fazit

Five Nights at Freddy’s: Sister Location bietet eine Mischung aus Horror, Humor und spannenden Herausforderungen, die jedoch nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten. Durch frustrierende Minispiele, zahlreiche Schreckmomente und die Voraussetzung von soliden Englischkenntnissen richtet sich das Spiel an ältere Jugendliche ab 14 Jahren, die mit Handlungsdruck und Herausforderungen umgehen können und sich nicht leicht ängstigen oder erschrecken.