Cover von GRIS
Spielbeurteilung

GRIS

Künstlerisch ästhetische und emotionale Reise.

Eine junge Frau rennt einen Berg hinauf. Im Hintergrund sind abstrakte Gebilde zu erkennen.
Eine abstrakte Abbildung. Eine junge Frau springt auf zwei große bröckelnde Steinhände zu. Ranken zieren den Hintergrund.
Eine abstrakte Abbildung. Eine junge Frau springt auf eine große bröckelnde Steinfrau zu.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Devolver Digital
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 13. Dezember 2018

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 6
USK ab 6 freigegeben

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

8
spielbar ab 8 Jahren
  • Empathie
  • Geduld
  • Neugierde
Ä
Ästhetik

Spielbeschreibung

Verwaschene Pastelltöne, dynamische Farbwechsel und eine fließende Aquarelloptik zeichnen die besondere Ästhetik von GRIS aus. Begleitet wird das künstlerische Abenteuer von einem wunderschönen Soundtrack, der zu der melancholischen Atmosphäre beiträgt. Allgemein ist GRIS in vielen Aspekten kein klassisches Jump&Run oder Adventure, vielmehr lässt sich der Titel als narratives Erlebnis beschreiben. Umfangreiche Erklärungen zu Steuerung oder der Hintergrundgeschichte gibt es hierbei nicht. Die animierten Szenen wirken wie lebendige Zeichnungen, die im Aquarell-Stil coloriert wurden. Auch das Intro wirkt sehr künstlerisch: Die Protagonistin verliert ihre Stimme, fällt von einer riesigen Hand einer Steinstatue und die Farbe verschwindet aus der Welt. Fortan gilt es, die 2D-Spielwelt auf eigene Faust zu erkunden.

Pädagogische Beurteilung

Aller Anfang ist schwer

Nachdem das Mädchen von der Hand der Statue gefallen ist, befindet sie sich in einem trostlos anmutenden Gebiet. Hier beginnt die Reise. Der Weg ist vorerst beschwerlich und alle Bewegungen erscheinen mühselig. Auch die Aufgaben und das Ziel erschließen sich nicht direkt. Hier sind in erster Linie Spielende gefragt, die eigenständig und ohne an die Hand genommen zu werden bereit sind, sich auf die Spielmechanik und die ungewöhnliche Welt einzulassen. Mit der Zeit werden unterschiedliche Gebiete bereist und so erkundet man alte Ruinen, verlassene Wüsten, mysteriöse Wälder und düstere Unterwasserwelten.

Der Weg ist das Ziel

Im Laufe des Abenteuers wird nicht nur in jedem Gebiet eine neue Farbe zurückgebracht, die Protagonistin erhält auch nach und nach neue Fähigkeiten. So kann sie mit der Zeit einen Doppelsprung ausführen, singen, um Blüten zum Blühen zu bringen oder im Wasser tauchen. Hierdurch werden neue Wege begehbar und es können neue Gebiete erkundet werden, die vorher nicht erreicht werden konnten. Zudem müssen auch immer wieder kleinere Rätsel gelöst werden und es gibt versteckte Objekte zu entdecken. Die neuen Fähigkeiten müssen also clever genutzt werden, möchte man alles entdecken. Hierdurch ist eine stetige Lernkurve gegeben und die Spielenden können durchweg kreativ und neugierig agieren.

Von Trauer und Akzeptanz

Die Grundstimmung und die Atmosphäre sind durchgängig sentimental und melancholisch. Hier wird eine Geschichte von Trauer, Einsamkeit und Verlust gezeichnet, die sich nicht direkt auf den ersten Blick offenbart. Für aufmerksame Spieler*innen ebnet sich die Geschichte hauptsächlich durch die Stimmung in den einzelnen Passagen. Texte oder Dialoge gibt es daher nicht. Vielmehr werden die innere Zerrissenheit und das Seelenleben der Protagonistin auf metaphorische Art thematisiert.

Fazit

Gerade wegen der besonderen Ästhetik und der melancholischen Atmosphäre richtet sich GRIS auch an unerfahrene Spieler*innen. Im Fokus stehen das ruhige Gameplay und das Erkunden der Spielwelt. So gibt es keine Szenen, die besonders hektisch oder aufregend sind, dennoch bleibt die Reise über die ca. 5 Stunden Spielzeit durchweg spannend. Die Grundstimmung ist sentimental und traurig, kombiniert dies jedoch mit der wunderschönen audiovisuellen Darstellung. Dadurch wirkt GRIS mehr entspannend, meditativ und kathartisch. Spieler*innen, die sich für entschleunigte und sentimentale Reisen begeistern können, finden hier ein ästhetisches und künstlerisches Spiel, das zum Nachdenken anregt und emotional berührt.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

Kinder- und Jugendhaus Brake

Bielefeld
Meinung der Tester*innen

Wunderschönes, melancholisches Game über das Verarbeiten kritischer Lebensereignisse. Die Farbgebung und grafischen Elemente gelten als das künstlerisch Schönste, was man im gesamten Genre finden kann. Die orchestrale Musik verstärken den Eindruck.

[Das Spiel wurde während eines Streams des Twitch-Kanals des AWO KiJu Brake präsentiert und getestet.]

Spielspaß: