Hay Day

Bei diesem Mobile Game übernehmen Spielende eine kleine Farm, die sie nach und nach ausbauen und erweitern. Neben dem Anbau und der Ernte verschiedenster Nutzpflanzen sowie Obst- und Gemüsesorten, kann auch eine ganze Reihe niedlicher Tiere auf der Farm gehalten werden. Je mehr Erfahrungspunkte Spielende sammeln, umso mehr Optionen werden freigeschaltet, um die pflanzlichen und tierischen Produkte direkt auf der eigenen Farm weiterverarbeiten zu können. So entwickelt sich die ländliche Idylle nach und nach zum professionalisierten Großbetrieb, den es mit Geschäftssinn zu führen gilt.

Pädagogische Beurteilung

Buntes Farmleben

Hay Day besticht durch eine ansprechende, farbenfrohe Grafik und das einfache Spielprinzip und stellt damit einen angenehmen Zeitvertreib dar. Die Inhalte sind durchaus kindgerecht aufbereitet, sodass auch schon eine jüngere Zielgruppe Spaß am Spielen haben kann. So überleben die Farmtiere beispielweise auch ohne tagelanges Füttern problemlos und Speck kann einfach eingesammelt werden, ohne dass es die fröhlich hopsenden Schweine beeinträchtigen würde.

Bei der Farmgestaltung haben die Spielenden freie Hand und können neben Tierställen und Feldern auch zahlreiche Dekoartikel erwerben. Vorausgesetzt natürlich, sie haben das nötige Gold oder einige der schwierig zu erhaltenden Diamanten übrig. Um die eigenen Goldreserven aufzubessern, können Spielende die Bestellungen abarbeiten, an denen es niemals mangelt. So werden die Farmgüter direkt vor Ort an Anwohner*innen verkauft oder von einem Lieferwagen, und im späteren Verlauf auch einem Schiff, hinaus in die Welt transportiert. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit Gold und Diamanten durch Echtgeld zu erwerben. Der Kauf von Diamanten ist insbesondere attraktiv, um Wartezeiten zu verkürzen, die bei allen Aktionen entstehen und von wenigen Minuten, wie beim Weizenanbau, bis zu mehreren Stunden, wie beim Bau von Produktionsstätten, reichen können.  Der Aspekt des Wartens ist tief im Spielprinzip verankert. Wollen Spielende eine möglichst produktive Farm aufbauen und schnellen Fortschritt erreichen, so ist das Anpassen an diese Wartezeiten nötig. Insbesondere bei Jüngeren sollte darauf geachtet werden, dass die App dadurch nicht allzu bestimmend für den Alltag wird und andere Verpflichtungen vernachlässigt werden.

Immer was zu tun

Der Handlungsdruck im Spiel ist grundsätzlich gering. Die Bewohner*innen warten geduldig auf ihre Bestellungen und sollte das Schiff einmal ohne Ladung abfahren, so hat dies für Spielende keine weitere Konsequenz, außer die fehlende Entlohnung. Eine Ausnahme bilden dabei allerdings die sogenannten Derbys. Haben Spielenden genügend Erfahrungspunkte gesammelt, können sie sich einer der zahlreichen Farmgemeinschaften anschließen und mit dieser an zeitlich begrenzten Wettbewerben teilnehmen. Um diese Wettbewerbe erfolgreich zu bestreiten, müssen in kürzester Zeit zahlreiche Produkte hergestellt werden, was eine intensivere Spielphase erfordert und gerade Jüngere unter Druck setzen kann. Als Teil einer Farmgemeinschaft ist es zudem möglich, sich gegenseitig zu unterstützen und in einem Gruppenchat auszutauschen. In diesem Chat sind gängige Beleidigungen zwar gesperrt, einige rechtsextreme, antisemitische oder sexistische Gruppen- und Farmnamen zeigen jedoch, dass das Sicherheitssystem von Hay Day noch einige Lücken hat. Die Farmgemeinschaften können deshalb ein Kontaktrisiko darstellen. Der Chat kann jedoch auch in den Einstellungen deaktiviert werden.

Fazit

Ein ansprechender und in weiten Teilen entspannender Farmsimulator, der für Spielende aller Altersgruppen attraktiv ist. Potentielle Kontaktrisiken durch die Farmgemeinschaften und den Einsatz von Echtgeld im Spiel sollten mit jüngeren Kindern jedoch thematisiert werden.